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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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starkes Hochgefühl, dass er sich einen Augenblick lang beinahe fühlte wie ein richtiger Mensch.
    Er stopfte die Pfeife und das Meth wieder hinter den Fischerkram und hüpfte zum Steuerhaus zurück, eingehüllt in Wohlgefühl. Wieder sah er die
Marea
einen langen Schatten aufs Wasser werfen, und schwarze Wut packte sein Herz. Die gruben da nach einem Schatz, und mit einer Karte könnten sie ihn sogar finden.
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Eine gute Idee. Die beste Idee, die er je gehabt hatte.
    Worth sah auf die Uhr: Es war vier. Die Mädchen hatten offensichtlich vor, die Nacht auf dem Boot zu verbringen. Damit blieb ihm genug Zeit, nach Round Pond zu fahren, aufzutanken und bei King Ro Bier und Beef Jerky nachzuladen. Er konnte seiner Connection einen Besuch abstatten, sich mehr Meth beschaffen und das Geld eintreiben, das ihm noch für das Zeug aus dem Einbruch in die Villa auf Ripp Island zustand. Bis zum Morgengrauen könnte er wieder draußen bei Louds Island sein.
    Laut lachend gab er Vollgas, wendete und fuhr zurück, vorbei an Thrumcap Island und um die Südspitze von Louds herum in Richtung Round Pond Harbor.
    Mit dem Geld, das er für den Schatz bekam, würde er sich ein neues Boot kaufen – und er würde es
Totenkopf
nennen.

12
    E r sieht aus wie dieses Beany Baby, Squealer das Schwein«, sagte Mark Corso. »Hast du das schon mal gesehen? Groß, weich, fett und rosa.«
    Marjory Leung lehnte sich auf dem Barhocker zurück und lachte, wobei ihr langes schwarzes Haar wogte, und hob dann den Martini an die geschürzten Lippen. Corso beobachtete, wie sich ihr Unterleib streckte und der dünne Stretchstoff ihres Tops über ihre apfelförmigen Brüste glitt. Sie waren in einer dieser typisch kalifornischen Motto-Bars – diese war in Bambus und Teak mit rostigen Wellblechdächern und farbiger Beleuchtung am Boden auf Strandbar in Jamaika getrimmt. Im Hintergrund lief Reggae-Musik. Warum musste in Kalifornien alles aussehen wie irgendwo anders? Er dachte daran, was Gertrude Stein über Kalifornien gesagt hatte:
Dort gibt es kein Dort.
Wie recht sie gehabt hatte.
    »Freeman hat mich vor ihm gewarnt«, fügte er hinzu. »Wie zum Teufel hat ein Kerl wie der es bis auf die zweithöchste Ebene geschafft?«
    Leung stellte den Drink ab und beugte sich verschwörerisch zu ihm vor. Ihr schlanker, athletischer Körper wirkte wie eine gebogene Feder. »Weißt du, warum seine Tür immer geschlossen ist?«
    »Das habe ich mich schon oft gefragt.«
    »Er surft auf Pornoseiten.«
    »Meinst du?«
    »Neulich habe ich angeklopft und drinnen eine plötzliche Bewegung gehört, als wäre er erschrocken. Und als ich reinkam, war er dabei, hastig sein Hemd in die Hose zu stecken, und sein Bildschirm war schwarz.«
    »Hat wohl seinen Schwanz weggepackt. Allein bei der Vorstellung könnte ich kotzen.«
    Leung lachte glockenhell, drehte sich leicht auf dem Barhocker, ließ wieder ihr Haar schwingen, und ihr Knie berührte Corsos. Ihr Drink war fast leer.
    Er trank seinen aus und bestellte mit einem Wink eine weitere Runde. Das Knie blieb in Kontakt mit seinem. Leung arbeitete auch bei der Marsmission, ein Stück den Flur entlang als Spezialistin für Mars-Meteorologie. Sie war witzig und respektlos, eine erfrischende Abwechslung von den Langweilern, die sonst auf dieser Seite des Gebäudes herumhingen. Und sie war klug. Als chinesische Einwanderin der ersten Generation war sie im Hinterzimmer einer Wäscherei aufgewachsen, die ihre Eltern geführt hatten. Ihre Eltern sprachen kaum Englisch, und sie ging nach Harvard. Corso mochte solche Geschichten. Sie war wie sein eigener sizilianischer Großvater, der von zu Hause weggelaufen und sich nach Amerika durchgeschlagen hatte, ganz allein, mit vierzehn Jahren. Corso fühlte sich ihr irgendwie verwandt.
    »Hast du diesen Polizeibericht über Freeman gelesen?«, fragte er sie.
    »Ja.« Der Barkeeper schob ihnen ihre Drinks hin, und sie griff nach ihrem. »Total unheimlich. Wir sind ab und zu auf einen Drink hierhergekommen.«
    Corso hatte etwas von einer kurzen Geschichte zwischen Leung und Freeman gehört. Er hoffte, dass an dem Gerücht nichts dran war.
    »Es ist einfach schrecklich, dass er so brutal ermordet wurde.« Sie schüttelte den Kopf, was ihr Haar in kleinen Wellen fließen ließ.
    Corso riskierte es und drückte sein Knie von der Seite ein wenig fester gegen ihres. Zur Antwort wurde der Druck erwidert. Er spürte, wie der Martini sich bis in die Kapillaren ausbreitete.
    »Das

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