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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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am Boden.
    »Hunde«, sagte sie.
    »O Gott, nein.«
    »Wir müssen hier weg. Auf drei rennen wir zurück zum Fluss.«
    Jackie wimmerte.
    »Eins, zwei,
drei
.« Abbey sprang auf und rannte über die Wiese, Jackie ihr dicht auf den Fersen. Wütendes Gebell erschallte hinter ihnen. Sie sprangen in den Fluss, und die träge, aber starke Strömung zog sie mit sich und wirbelte sie langsam auf den Wald zu. Abbey tauchte so tief ins Wasser, dass nur noch ihr Gesicht herausschaute, und versuchte, mit geschürzten Lippen zu atmen. Das Gebell kam näher, und jetzt sah sie die Strahlen von Taschenlampen auf dem Hügel herumhüpfen. Zwei Männer liefen über die Wiese in ihre Richtung.
    Jetzt kam das Bellen von stromaufwärts, wo sie ins Wasser gestiegen waren. Einer der Männer rief etwas, ein Schuss krachte.
    Die dunklen Bäume schlossen sich um sie, als die Strömung sie in den Wald schob. Sie versuchte, nach Jackie Ausschau zu halten, aber es war zu dunkel. Die Strömung wurde immer stärker, denn das Wasser floss jetzt zwischen glattgeschmirgelten Felsen und mächtigen Fichtenwurzeln hindurch. Sie hörte Lärm – tosendes Wasser –, und die Strömung riss sie immer schneller mit sich.
    Wasserfall.
Sie schwamm zum Ufer und versuchte, sich an einem Felsen festzuhalten, aber er war glitschig vor Algen, und sie wurde weitergetragen. Das Brüllen wurde immer lauter. Sie schaute flussabwärts und sah eine dünne helle Linie in der Dunkelheit. Verzweifelt hangelte sie sich am nächsten Felsen empor, schaffte es einen Moment, sich festzuhalten, doch die Strömung drehte ihren Körper herum, und auch von diesem Halt wurde sie weggerissen.
    »Jackie!«, prustete sie, dann spürte sie einen starken Sog, plötzliche Leichtigkeit, weißes Tosen war überall um sie herum, und dann wurde sie abrupt in eine kalte, wirbelnde Dunkelheit geworfen. Einen Augenblick lang wusste sie nicht, wo oben war, und sie schwamm verzweifelt los, trat mit den Beinen um sich, um das Gleichgewicht zu gewinnen – und dann brach ihr Kopf durch die Wasseroberfläche. Japsend schlug sie mit den Armen um sich und versuchte, den Kopf über dem brausenden Wasser zu halten. Sie sah sich um, schwamm ein Stück von dem turbulenten Wasser weg und fand sich gleich darauf in einem ruhigen, kaum bewegten Teich wieder. Der Nachthimmel, das Meer – sie war schon fast an der Küste. Die sachte Strömung trug sie zwischen Kiesbänken hindurch, und sie schwamm darauf zu, bis ihre Füße die losen Steine am Boden streiften. Sie hievte sich auf die Kiesbank, hustete und spuckte Wasser. Sie sah sich um, aber alles war still. Von den Männern und den Hunden war nichts mehr zu sehen.
    »Jackie?«, zischte sie.
    Gleich darauf schleppte Jackie sich aus dem Wasser und blieb spuckend auf den Knien hocken.
    »Jackie? Alles okay?«
    Gleich darauf flüsterte eine heisere Stimme: »Scheiße, ja.«
    Sie hielten sich am Waldrand und folgten der Inselküste bis zu ihrem Beiboot, schleppten es zum Wasser, stiegen hinein und legten ab. Kurz darauf waren sie wieder an Bord der
Marea
. Nach kurzem Schweigen bogen sich beide vor heiserem Lachen.
    »Also gut«, sagte Abbey, sobald sie wieder zu Atem gekommen war. »Lichten wir den Anker und sehen zu, dass wir hier wegkommen, ehe sie sich mit ihrer tollen Yacht auf die Suche nach uns machen.«
    Beide zogen die nassen Sachen aus und hängten sie über das Treppengeländer. Splitternackt fuhren sie mit dem Boot auf den nächtlichen Ozean hinaus und wechselten sich dabei an einer Flasche Jim Beam ab.

20
    F ord hielt sich für einen schnellen Wanderer, doch der buddhistische Mönch bewegte sich so flink wie eine Fledermaus durch den Urwald. In Flipflops sauste er den Pfad entlang, dass sein safrangelbes Gewand hinter ihm herflatterte. Stundenlang marschierten sie schweigend ohne Pause, bis sie einen großen Stein am Eingang einer tiefen Schlucht erreichten. Hier blieb der Mönch abrupt stehen, warf die Stoffschichten zurecht, setzte sich darauf und neigte den Kopf zum Gebet.
    Nach einer Zeit des Schweigens blickte er auf und zeigte in die Schlucht. »Sechs Kilometer. Folgt der Hauptschlucht bis zum Hügel und steigt hinauf. Dann befindet ihr euch über der Mine und könnt ins Tal hinunterschauen. Aber gebt acht – die Hügelflanke auf der anderen Seite wird patrouilliert.«
    Khon legte die Hände zusammen und verneigte sich zum Dank.
    »Segnet den Buddha auf dem Pfad«, sagte der Mönch. »Und jetzt geht.«
    Khon verbeugte sich erneut.
    Sie ließen

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