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Der Kreis aus Stein

Der Kreis aus Stein

Titel: Der Kreis aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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oder Bäume sehe, wenn ich ihn anschaue?
    Ein solcher Zauber würde mir gute Dienste leisten.«
    Diese seltsame Frage erstaunte Jureem, denn der Prinz schien ihm… durchaus gut sichtbar. Er trug weder Maske noch Umhang.
    »Das ist eine Kleinigkeit, dieser Zauber«, antwortete Binnesman. »Aber einen Augenblick zuvor hattet Ihr mir noch eine andere Frage gestellt. Und ich gestehe, ich habe Euch hierhergeführt. Da ist etwas, um das ich Euch bitten möchte.«
    »Was wollt Ihr?« fragte Raj Ahten.
    Binnesman deutete mit einer Handbewegung auf die Steine.
    »Dies sind die Sieben Aufrechten Steine des Dunnwalds. Ihr habt zweifellos von ihnen gehört. Vielleicht wißt Ihr sogar, welch unheilvolles Omen es ist, daß sie umgefallen sind.« Er sagte dies mit großer Trauer, so, als spürte er einen großen Verlust.
    »Ich sehe sie«, sagte Raj Ahten. »In Eurer Sprache heißen sie die Obalin. In meiner werden sie Coar Tangyasi genannt – die Steine der Wachsamkeit, jedenfalls laut den alten Schriftrollen.
    Man sagt, die Duskiner hätten die Wächter zum Schutz der Menschheit hier aufgestellt.«
    »Das ist richtig«, stimmte Binnesman zu. »Ihr seid also mit den alten Schriften vertraut. Dann wißt Ihr auch, daß die Duskiner große Zauberer waren. Daneben ist meine Macht ein Nichts. Sie besaßen die Kräfte aus der Tiefe der Erde – die Kraft, zu gestalten und zu bewahren. Ich besitze die Kraft der Oberfläche der Erde – den Gebrauch von Kräutern und die Zucht von Pflanzen.
    Vor langer Zeit führten die Greifermagier Krieg gegen die Unterwelt und erschlugen die Duskiner. Die Duskiner konnten sich nicht angemessen verteidigen. Bald war ihnen klar, daß sie vernichtet werden würden und daß die Greifer auch danach trachten würden, die Menschheit auszulöschen.
    Also waren sie darauf aus, uns zu beschützen, uns Zeit zum Wachsen zu geben. Sie errichteten die Obalin des Dunnwalds und flößten ihnen Leben ein.
    Bald wurden sie die Sieben Aufrechten Steine genannt. Mit Augen aus Stein haben sie für uns über die Orte in der Tiefe der Erde gewacht.
    Oft haben die Obalin unseren Königen zugeflüstert und sie vor der Anwesenheit der Greifer gewarnt. Doch die Stimmen der Obalin können nur von denen gehört werden, die auf die Erde eingestimmt sind. Daher wurden unter den Menschen diejenigen zu Königen erwählt, die am empfänglichsten für die Erdkräfte sind.
    Ihr, Raj Ahten, habt sicher dringende Bitten gehört, die Euch rieten, Patrouillen auszusenden, um die Greifer zu bekämpfen.
    Ihr habt es meisterhaft verstanden, ihre Pläne zu durchkreuzen. Bis jetzt! Die Kindheit der Menschheit ist vorbei. Die Greifermagier aus der Unterwelt sind frei!«
    Raj Ahten hatte Binnesmans Erläuterung nachdenklich über sich ergehen lassen. »In der Vergangenheit habe ich die Greifer durchaus erfolgreich bekämpft. Aber ich fürchte, Ihr setzt zu viel Vertrauen in Eure Steine. Die Duskiner hatten weder eine Ahnung von den Runenlords, noch konnten sie sich vorstellen, welche Macht wir dereinst haben würden. Es spielt keine Rolle, ob ein Stein im Dunnwald umgestürzt ist.«
    Binnesman gab zurück: »Redet nicht leichtfertig über sie. Die Obalin waren mehr als einfach nur Gestein, weit mehr.« Er senkte ergeben den Blick. »Ihr jedoch, Raj Ahten, müßt die Greifer fürchten, die Eure Grenzen unsicher machen. Vielleicht ist Euch das Ausmaß der Bedrohung nicht recht klar. Als die Obalin noch lebten, konnte man eine Menge lernen, wenn man sie berührte. Vielleicht wißt Ihr es nicht: die Greifer sind in Kartish eingefallen.«
    In Kartish befanden sich die Blutmetallminen. Wenn die Greifer die in die Hände bekamen…
    Binnesman fuhr fort. »In Eurer Leichtgläubigkeit habt Ihr Euch mit den Flammenwebern verbündet, denn sie sind stark im Krieg. Es ist jedoch kein Zufall, daß die Greifer ebenfalls dem Feuer dienen. Es war auch kein Zufall, daß heute abend ein Greifer erschienen ist und dem letzten Obalin eine tödliche Verletzung beigebracht hat – in dem Bemühen, das Ende der Menschheit zu beschleunigen.«
    Binnesman kehrte Raj Ahten den Rücken zu, als hätte er nichts mehr mit ihm zu schaffen. »Dennoch gibt es stärkere Kräfte als die, die die Flammenweber beherrschen.«
    Der Wolflord ging vorsichtig auf den Zauberer zu, so als hätte er die Absicht, ihn anzugreifen. Von allen hier anwesenden Kriegern hatte allein Raj Ahten niemals eine Gabe von einem Hund übernommen. Daher konnte nur er Binnesmans Hundstod widerstehen. Der

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