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Der Kreis aus Stein

Der Kreis aus Stein

Titel: Der Kreis aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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Wut. Und staunte.
    Einer seiner Flammenweber rief: »Der Schutz eines Wasserzauberers!« Wie es schien, besaß die Burg eine ungeahnte, magische Verteidigung. Doch hier in Heredon gab es, soweit Raj Ahten gehört hatte, keine Wasserzauberer. Ja, er staunte. Ein derartiger Schutz hielt nicht einmal ein Jahr und machte es erforderlich, daß man ein magisches Zeichen auf dem Burgtor anbrachte. Vor vier Tagen hatte er kein solches Zeichen, keine solche Rune gesehen.
    Dann blickte er oben auf das Tor: auf dem Bogen stand Orden und drückte seinen goldenen Schild an die Mauer. Der Schutz war in seinen Schild eingebaut, und indem er den Schild an den Stein der Burg hielt, weitete sich seine Wirkung auf die gesamte Festung aus.
    Raj Ahtens Gesicht verzerrte sich vor Zorn, als er mit ansehen mußte, wie seine Urgewalt im Ansturm des Wassers schrumpfte. Sie zog sich zusammen und kauerte sich hin wie ein alleingelassenes Kind, wurde schließlich zu einem ganz normalen Feuer, das im Gras brannte. Einen halben Augenblick später war auch das erloschen. Der Wolflord fühlte sich ohnmächtig, bis aufs Blut gereizt.
    Dann erschien Zauberer Binnesman auf Raj Ahtens höchsteigenem Pferd, kam von den bewaldeten Hügeln im Westen heruntergaloppiert, um sich zwischen die Angreifer und die Burg zu stellen.

KAPITEL 21
    Der Zauberer Binnesman
    önig Orden zog seinen goldenen Schild vor die Brust. Er Khatte ihn als Geschenk für Sylvarresta mitgebracht, um die Verlobung ihrer Kinder zu feiern. Das Schutzzeichen auf dem Schild hatte Burg Sylvarresta bewahren sollen. Jetzt hatte es Longmot gerettet.
    Aber seines Wasserzaubers beraubt, war der Schild außer als Ziel für Pfeile wertlos geworden.
    Orden verfluchte sich stumm. Als er Raj Ahten durch den Pfeil hatte stürzen sehen, hatte er gezögert. Er hätte in diesem Augenblick hinausgehen, über den Wolflord herfallen und ihm seinen Kopf abschlagen können. Statt dessen hatte er zugelassen, daß seine Hoffnungen in höhere Regionen stiegen, und einen atemberaubenden Augenblick lang hatte er geglaubt, der Wolflord würde dem Gift erliegen. Dann plötzlich war die Gelegenheit vorbei. Und jetzt das.
    Orden beobachtete den Kräutersammler, wie er auf einem prächtigen Kraftpferd über das grüne Gras geritten kam, Verwirrung machte sich in ihm breit. Erdwächter mischten sich nur selten in die Angelegenheiten der Menschen ein.
    Dieser jedoch, so schien es, war töricht genug, zu versuchen, einen Krieg zu unterbinden.
    Orden hatte Binnesman zwar nur ein Jahr lang nicht gesehen, trotzdem hatte sich der alte Zauberer sehr verändert.
    Er trug ein Gewand in den Farben des Herbstwaldes – dunkle Rottöne, stellenweise mit etwas Braun und Gold. Sein braunes Haar hatte die Farbe von Eis angenommen. Sein Rücken aber war ungebeugt. Er sah gealtert aus, aber tatkräftig.
    Auf dem Schlachtfeld vor ihm standen Raj Ahtens Unbesiegbare, Bogenschützen zu Tausenden, Riesen in Rüstungen und Mastiffs mit Lederhelmen und abstoßenden Halsbändern.
    Binnesman ritt bis vor die Burgtore.
    Orden fühlte sich seltsam zuversichtlich, voller gewaltiger Kraftreserven. Zweiundzwanzig Krieger verbargen sich in verschiedenen Kellern, Kammern und Zimmern überall auf der Burg Longmot. Jeder Mann trug Waffen und Rüstung, war zu einer Kugel zusammengerollt und wartete auf den Augenblick, in dem Orden auf seinen Stoffwechsel zurückgreifen würde. Der König spürte, wie ihre Energie ihn durchströmte. Sein Blut schien heiß zu brennen, wie Wasser kurz vor dem Sieden.
    Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes standen Raj Ahtens Männer unter den Bäumen und waren aufgebracht wegen des Verlaufs, den die Schlacht genommen hatte. Der Wolflord ging entschlossenen Schrittes auf Binnesman zu. Seine Bewegungen verschwammen fast, so schnell waren sie.
    »Raj Ahten«, brummte der alte Zauberer und richtete sich auf, um den Wolflord unter seinen buschigen Brauen hervor zu mustern, »warum beharrt Ihr darauf, diese Menschen anzugreifen?«
    Sein Gegenüber erwiderte ruhig: »Das geht Euch nichts an, Erdwächter.«
    Binnesman sagte: »Das geht mich sehr wohl etwas an. Die ganze Nacht bin ich durch den Dunnwald geritten und habe die Unterhaltungen der Vögel und Bäume belauscht. Wißt Ihr, was ich dabei herausgefunden habe? Ich habe Neuigkeiten, die Euch betreffen.«
    Raj Ahten hatte sich einhundert Meter weit vorwärts bewegt und war noch immer nicht leicht mit dem Bogen zu treffen, stand er doch jetzt wieder vor seiner Armee.
    »Orden

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