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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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seitdem ist mir klar geworden, dass es eine Kappe oder die Kapuze eines Sweatshirts gewesen sein könnte.«
    »Irgendwelche aufschlussreichen Merkmale?«
    Phoebe schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Ich bin mir nicht sicher, was die Größe betrifft, weil ich nicht sehen konnte, wo der Boden anfing. Mein Gefühl war jedoch, dass die Person nicht klein war. Oder besonders groß.«
    Michelson blickte hinab auf sein Notizbuch, blätterte ein paar Seiten zurück und sah dann wieder hoch.
    »Und was haben Sie gestern Abend getragen?«
    » Getragen? «, fragte Phoebe verwirrt.
    »Ja«, antwortete Michelson knapp und machte sich nicht die Mühe, das näher auszuführen.
    »Jeans, eine Strickjacke … äh, einen Cabanmantel aus Wolle. Sie sind wahrscheinlich dort drin.« Phoebe deutete mit ihrem Kinn auf einen Schrank in der Nähe der Tür. Huang sprang auf, durchquerte den Raum und öffnete die Schranktür. Alles war da und zusammengelegt worden, außer ihrem Mantel, der verlassen auf einem Kleiderbügel hing. Sie sah, dass der linke Ärmel von jemandem aufgeschlitzt worden war, der sie letzte Nacht behandelt hatte, aber sie hatte keine Erinnerung daran.
    »Das ist alles – kein Hut, Handschuhe, Schal?«, fragte Michelson.
    »Ein Paar Handschuhe«, sagte Phoebe. Worum ging es hier, fragte sie sich. »Ich nehme an, dass sie immer noch in den Manteltaschen sind.«
    »In Ordnung, lassen Sie uns jetzt das Thema wechseln«, sagte Michelson, als Huang zu seinem Platz zurückkehrte. »Was veranlasste Sie gestern Abend, Mr Hutchinson zu besuchen?«
    Sein Ton hatte sich plötzlich von einigermaßen höflich zu schlicht ungehobelt verändert. Phoebe konnte fühlen, wie ihr Kopf wieder anfing zu pochen.
    »Ich bin froh, dass Sie darauf zu sprechen gekommen sind, weil es relevant sein könnte«, sagte Phoebe, obwohl sie wusste, dass Michelson verärgert sein würde, sobald sie ihm reinen Wein eingeschenkt hatte. »Wie Wesley Hines Ihnen vielleicht erzählt hat, habe ich letzte Woche mit ihm gesprochen. Dann habe ich Mr Hutchinson das mitgeteilt, was ich erfahren hatte. Er bat mich, herüberzukommen, um darüber zu reden.«
    Michelson sah bei diesen Neuigkeiten ungläubig aus. »Es ist schwer, sich vorzustellen, wie es dazu kam, dass ein Fakultätsmitglied sich mit dem früheren Chef der Campussicherheit anfreundet«, sagte er stirnrunzelnd.
    »Im Auftrag von Dr. Johns habe ich einige der Probleme überprüft, die von Bars in der River Street verursacht werden – und schließlich sprach ich, um Hintergrundinformationen zu bekommen, mit Mr Hutchinson. Er hatte Wesley nach dem Vorfall im Fluss befragt, und wir sprachen darüber, ob er mit den anderen Todesfällen durch Ertrinken in Verbindung stehen könnte. Hutch – äh, Mr Hutchinson dachte, er hätte etwas Wichtiges herausgefunden.«
    »Wollen Sie damit sagen, Mr Hutchinson hat Nachforschungen angestellt? «, sagte Michelson. Sein Gesicht schien nach rosiger zu werden. Ihr wurde klar, dass seine sehr blauen Augen und die erhitzte, rosafarbene Haut eine Farbkombination war, die eindeutig in der Natur auftrat – rosagefärbte Wolken während des Sonnenuntergangs am Horizont, zum Beispiel – und doch sah das auf einem menschlichen Gesicht einfach nicht gut aus.
    »Es waren an sich keine Nachforschungen«, sagte Phoebe. »Hutch war besorgt darüber, dass er falsch gehandelt haben könnte, als er letztes Jahr Wesleys Geschichte abgetan hatte, und daher hatte er sich noch einmal seine alten Notizen angesehen. Können Sie mir meine Handtasche reichen?«
    Huang holte sie aus dem Schrank. Mit ihrer rechten Hand fischte Phoebe Hutchs Notizen hervor und reichte sie Michelson, froh darüber, eine Kopie gemacht zu haben, da sie sicher war, dass sie diesen Satz nicht wiederbekommen würde. Sie konnte ihm keine Kopie ihrer eigenen Notizen geben – die hatte sie Hutch gegeben –, aber sie sah keinen Grund, das zu erwähnen. Hutch hatte exakt dieselben Dinge in beiden Sätzen angestrichen.
    »Er erzählte mir, ihm wäre ein Licht aufgegangen, als er die Notizen wieder las«, sagte Phoebe, während Michelson konzentriert die Seiten überflog. »Er wollte nicht darüber sprechen, bis wir uns persönlich gegenüberstanden.«
    »Hat er diese Notizen, soweit Sie wissen, sonst noch mit jemandem geteilt?«
    »Das hat er nicht gesagt. Aber natürlich frage ich mich jetzt, ob er es getan hat. «
    »Dann werde ich die hier behalten«, sagte Michelson, faltete die Notizen zusammen und steckte sie in die

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