Der Kreis der Sechs
Telefon. Sicherlich hatte die Polizei sie gefunden, oder zumindest würden sie noch im Wald sein. Ihr Auto. Es stand immer noch vor Hutchs Haus. Es war beinahe Montag, wurde ihr klar, und sie würde ihren Kurs verpassen. Sie musste die Schule informieren.
Sie veränderte ihre Position, drehte sich ein wenig auf ihre rechte Seite. Ihr wurde bewusst, dass der Schmerz jetzt stärker wurde. Sie fand die Ruftaste, und eine Krankenschwester kam herein und gab ihr weitere Medikamente.
Als sie ein paar Minuten später wieder in den Schlaf wegdämmerte, sickerte graues Licht um die Ränder der Jalousien an den Fenstern herein. Wenigstens ist die Nacht vorbei, tröstete sie sich selbst.
Die Polizei verschwendete keine Zeit, am Morgen herzukommen. Phoebe war so um sieben Uhr aufgewacht, als ein Krankenpfleger hereingekommen war, um nach ihr zu sehen. Er hatte ihr aus dem Bett geholfen, und im Badezimmer war sie überrascht gewesen zu sehen, dass ihr Sturz ihr ein blaues Auge und eine Kreuzschraffur aus Kratzspuren eingebracht hatte. Der Krankenpfleger hatte sie darauf hingewiesen, dass ihre Tasche in einem Schrank an ihrem Bett sicher verstaut war. Mit dem bisschen Akkuladung, die ihr Telefon noch hatte, hinterließ sie eine Nachricht für den Fachbereichsvorsitzenden Dr. Parr, in der sie erklärte, dass sie verletzt worden war und heute nicht in der Lage sein würde, zu unterrichten.
Als Nächstes traf das Frühstück ein – dampfender Toast und etwas, das wie Instantrührei aussah.
Während sie in dem Essen stocherte, hörte sie ein leichtes Klopfen an der offenen Tür ihres Zimmers. Es war der rosagesichtige Detective Michelson, der hereinkam, ohne auf ihre Antwort zu warten. Ein schlanker asiatischer Mann begleitete ihn.
»Fühlen Sie sich besser?«, fragte Michelson sie.
»Ja, viel besser«, sagte Phoebe. Als sie im Bett in eine aufrechte Sitzposition rutschte, schrie sie beinahe auf, weil ihr Hintern so schmerzte.
»Das ist Detective Huang«, sagte Michelson und nickte in Richtung seines Kollegen. »Wie Sie sich vorstellen können, sind wir beide bestrebt, mit Ihnen zu reden.«
»Natürlich«, sagte Phoebe. Sie war nicht allzu begeistert von Michelson gewesen, als sie vorher mit ihm gesprochen hatte, aber sie würde alles tun, was sie konnte, um zu helfen. »Haben Sie den Mörder schon gefasst?«
»Unglücklicherweise nein. Die Person läuft noch frei herum.«
Michelson nahm den Stuhl, der dem Bett am nächsten stand, und spreizte seine Beine; Huang zerrte für sich einen zusätzlichen Stuhl durch den Raum.
»Warum gehen Sie nicht alles mit uns durch – von Anfang an«, sagte Michelson. Huang zog einen Notizblock aus seiner Manteltasche und klappte ihn auf. Beide Männer stanken nach frischem Aftershave, und der Geruch, vermischt mit den strengen Krankenhausgerüchen, brachte Phoebe beinahe zum Würgen.
»Zuerst ist da etwas, das ich Ihnen über Hutch sagen muss«, sagte Phoebe. »Er hat einen Neffen in Allentown. Kann jemand ihn kontaktieren?«
»Ja, wir haben uns bereits mit ihm in Verbindung gesetzt«, sagte Michelson.
»Und was ist mit den Hunden? Sind sie beide okay?«
»Der Neffe hat den kleinen. Es geht ihr gut.«
»Aber was ist mit dem Retriever? Ich habe sie gestern Abend überhaupt nicht gesehen.«
Huang warf Michelson einen Blick zu, den der nicht erwiderte.
»Unglücklicherweise«, sagte Michelson, »wurde sie letzte Nacht von einem Auto angefahren und getötet. Sie muss auf die Straße gelaufen sein, nachdem Mr Hutchinson ermordet worden war.«
Phoebe senkte den Kopf, als sie spürte, wie Tränen in ihren Augen aufstiegen.
»Miss Hall«, drängte sie Michelson. »Wir müssen Ihre Geschichte hören. Sie ist wesentlich für unsere Ermittlung.«
Sie kam dem nach, ging mit ihnen jede Einzelheit durch, die ihr einfiel, da sie wusste, dass alles wichtig sein konnte. Am Ende dachte sie daran, zu ergänzen, dass die einzigen Fahrzeuge, die sie in der Auffahrt gesehen hatte, der Honda und der Pick-up-Truck gewesen waren, von denen sie angenommen hatte, dass sie beide Hutch gehörten, da sie auch bei ihrem letzten Besucht dort gewesen waren. Zum ersten Mal fragte sie sich, wie der Mörder zu der Hütte gekommen war.
»Und Sie können nicht einschätzen, ob die Person, die sie verfolgt hat, ein Mann oder eine Frau war?«, fragte Michelson.
Phoebe schüttelte den Kopf. »Gestern Abend dachte ich, dass es ein Mann sein müsste, weil mir der Kopf so glatt erschienen war – als wäre er kahl. Aber
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