Der Kreis der Sechs
Straße, dachte sie. Wenn sie sie erreichen konnte, konnte sie ein Auto anhalten und um Hilfe bitten.
Das raschelnde Geräusch hinter ihr hatte aufgehört. Hatte der Mörder es aufgegeben, sie zu jagen? Sie drehte sich um, um sicherzugehen. Zuerst konnte sie nur endlose schwarze Bäume sehen, aber dann, als ihre Augen sich anpassten, entdeckte sie eine Gestalt. Die Person, mit einem Kopf, der so glatt war, wie eine Glühbirne, stand auf einer Anhöhe nicht weit hinter ihr, schwach beleuchtet vom Mond. Dann begann die Person, sich zu bewegen.
»Er ist direkt hinter mir«, stöhnte sie beinahe in das Telefon. Und dann schrie sie in die Nacht hinaus: »Ich habe die Polizei gerufen. Sie kommen.« Ginger ließ ein tiefes Knurren hören, das ihren gesamten kleinen Körper in Schwingungen versetzte.
Phoebe beschleunigte ihren Schritt und war alle paar Sekunden gezwungen, sich aufzufangen, bevor sie stolperte. Geh einfach zu der Straße, sagte sie sich. Die Autogeräusche waren zurückgegangen. Sie hielt für den Bruchteil einer Sekunde an, versuchte, nur zu lauschen. Ganz in der Nähe war der tiefe, zitternde Klang eines fahrenden Lastwagens. Ich bin da, sagte sie sich und warf sich nach vorne.
Plötzlich schien sie mitten in der Luft zu hängen, ihre Beine berührten nicht länger den Boden. Zwei Sekunden später landete sie hart, und sie rollte, rollte, rollte, über Steine und Stümpfe und Stämme. Sie versuchte, Ginger festzuhalten, aber Sekunden später fühlte sie, wie der Hund ihr entrissen wurde. Als Nächstes war da ein knirschendes Geräusch, und Schmerz schoss durch ihren Arm und ihren Kopf. Dann schien es, als wäre sie unter Wasser und schwämme langsam zu einem weit entfernten Ort.
Dann war da nichts mehr, nur Dunkelheit und Stille. Und dann zwang ein Licht sie, die Augen zu öffnen, wodurch ihr Kopf noch mehr schmerzte. Es war der Strahl einer Taschenlampe, wurde ihr klar. Jemand hockte gleich rechts neben ihr. Ihr Herz taumelte. War es der Mörder?
Doch als sie versuchte, sich zu erheben, sah sie, dass die Person mit dem Licht eine Uniform trug. Ein Polizist. Sie ließ ihren Kopf zurück auf den Boden sinken. Ihr wurde klar, dass sie ohnmächtig gewesen war, deutlich länger als eine oder zwei Minuten.
»Machen Sie sich keine Sorgen, Sie sind in Sicherheit«, sagte er zu ihr. Er sagte noch etwas anderes, aber sie konnte die Worte nicht hören, und sie schloss ihre Augen. Sie wollte nur schlafen, obwohl sie nass und kalt war.
»Miss … Miss. « Es war wieder der Polizist, seine Stimme ließ sie sich rühren.
»Ja?«, murmelte sie, nachdem sie mit Mühe die Augen geöffnet hatte. Sie sah, dass da jetzt zwei Polizisten waren, der eine stand gleich hinter dem anderen. Ihr Kopf hämmerte, und einer ihrer Arme schmerzte heftig, aber sie konnte kaum sagen, welcher es war. Sie begann zu frösteln.
»Ein Krankenwagen ist auf dem Weg«, sagte der Cop. »Versuchen Sie, sich nicht zu bewegen, in Ordnung?«
Hatte sie versucht, sich zu bewegen, fragte sie sich. Sie erinnerte sich nicht.
»Okay«, sagte sie.
»Können Sie mir Ihren Namen sagen?«
Sie musste einen Moment nachdenken. »Phoebe«, sagte sie schließlich. »Phoebe Hall … Wo bin ich?«
Noch während sie die Worte aussprach, sah sie im Licht der Taschenlampen, dass sie sich am Fuß eines kleinen Hügels befand. Sie konnte die Umrisse von zwei weiteren Personen mit Lampen sehen, die auf dem Hügelgrat herumliefen.
»Sie sind in einer Schlucht«, sagte der Cop. »Sie müssen gestolpert sein, als Sie rannten.«
»Der Hund?«, stieß Phoebe hervor. »Sie …«
»Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte der Polizist sanft. »Wir haben sie. Tatsächlich hat sie uns zu Ihnen geführt.«
Dann erinnerte Phoebe sich an Hutch und brach in Tränen aus.
»Können Sie uns sagen, was passiert ist?«, fragte der Polizist.
»Hutch. Ich bin hingefahren, um ihn zu treffen. Er war tot. Und der Mörder – er war immer noch im Haus – im oberen Stockwerk. Ich …«
Sie wollte mehr sagen, aber sie konnte nicht. Alles fühlte sich so schwer an – ihre Beine und ihre Arme, sogar ihre Augenlider.
»Kann ich einfach schlafen?«, flüsterte Phoebe heiser. »Für kurze Zeit?«
»Sie könnten eine Gehirnerschütterung haben, daher müssen Sie wach bleiben«, sagte er. »Wenigstens bis der Krankenwagen kommt. Können Sie das für mich tun?«
»Ah, ich weiß nicht.« Sie war so müde.
»Ist das Ihr kleiner Hund?«, sagte er. »Sie ist furchtbar niedlich.«
Dann
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