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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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redete der Polizist mit ihr über Kleinigkeiten. Sie konnte seine Stimme in ihren Ohren dröhnen hören, und manchmal antwortete sie. Dann waren da mehr Leute, die herumliefen, sie aufhoben. Da war jetzt so viel Lärm, und sie wollte ihnen sagen, Pst, seid leise, ich kann nicht schlafen, aber es kamen keine Worte heraus.
    Danach war sie in einem Krankenwagen, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, hineingehoben worden zu sein. Da war etwas um ihren Kopf – eine von diesen Schutzbandagen, dachte sie. Die Sirene verursachte ihr erneut Kopfschmerzen.
    Schließlich war sie in der Notaufnahme. Ärzte und Krankenschwestern standen über ihr, zogen ihre Kleider aus, stupsten an ihr herum.
    »Ich bin Dr. Morton«, sagte eine Frau. Sie war groß und schien hoch über dem Tisch aufzuragen, auf dem Phoebe lag. »Können Sie mir sagen, wo es wehtut?«
    »Mein Kopf«, sagte Phoebe. »Und mein Arm. Der, äh – linke.«
    »Wir werden Sie wieder ganz in Ordnung bringen, okay?«, sagte die Ärztin. Ihre grünen Augen waren warm und mitfühlend. »Sie könnten eine Gehirnerschütterung haben, und Ihr linker Ellenbogen ist gebrochen. Wir müssen ein paar Tests machen, um zu sehen, ob es irgendwelche inneren Verletzungen gibt.«
    »Danke«, murmelte Phoebe.
    »Gibt es jemanden, den Sie anrufen müssen?«, fragte eine andere Frau. Eine Krankenschwester, dachte Phoebe.
    »Nein, ist schon okay«, sagte Phoebe. Sie würde irgendwann Glenda alarmieren müssen.
    »Da sind zwei Detectives, die mit Ihnen sprechen wollen, aber ich habe vorgeschlagen, dass sie morgen wiederkommen. Wir müssen sicherstellen, dass Sie in Ordnung sind«, sagte die Ärztin.
    Phoebe blieb, wie es ihr schien, stundenlang in der Notaufnahme. Sie umwickelten ihren Ellenbogen, was sie vor Schmerz zusammenzucken ließ, und gleich danach wurde sie an einen anderen Ort gerollt, zu einer Kernspintomografie. Als ein Krankenpfleger ihre Krankentrage später zurück in die Notaufnahme rollte, fragte sie sich, was passieren würde, nachdem alle Tests gemacht worden waren.
    »Wie werde ich heute Abend nach Hause kommen«, murmelte sie in Richtung des Krankenpflegers.
    Er kicherte. »Oh, machen Sie sich keine Sorgen darüber, wie sie nach Hause kommen. Wir checken Sie für die Nacht in unserem schönen Hotel ein. Seien Sie versichert, dass es vier Sterne hat.«
    Schließlich wurde sie auf eine andere Etage gebracht und für die Nacht auf ein Bett gehoben. Sie schlief wieder ein, obwohl sie sich bewusst war, dass Leute in den Raum kamen, um nach ihr zu sehen, und hinausgingen.
    Irgendwann öffnete sie ihre Augen, und sie fühlte sich plötzlich hellwach. Es war dunkel draußen, aber es waren schwache Lichter in dem Zimmer an, und sie konnte sehen, dass sie sich in einem Privatzimmer mit nur einem Bett befand. Die Tür stand offen, und vom Flur konnte sie das leise Gemurmel von Stimmen hören und das gelegentliche Geräusch von etwas, das gerollt wurde.
    Sie wusste, dass sie Schmerzmittel bekommen hatte – da war ein dumpfer Schmerz in ihrem Kopf, ihrem Ellenbogen und, wie sie zum ersten Mal bemerkte, auch in ihrer linken Hinterbacke.
    Während die Minuten vergingen, wurde ihr Kopf klarer. Sie zwang sich, alles durchzugehen, den Faden aufzunehmen und ihn zurückzuverfolgen. Sie hatte sich verletzt, als sie in der Dunkelheit in eine Schlucht gestürzt war. Jemand hatte sie gejagt. Hutchs Mörder. Ihr Gesicht verzog sich vor Seelenpein, als sie an den gütigen Mann dachte, den sie nur so kurz gekannt hatte. Er war brutal ermordet, totgeschlagen worden. Es bestand natürlich die Möglichkeit, dass es ein Einbruchsdiebstahl gewesen war, der schiefgegangen war, aber ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es um die Ermittlung ging – in die sie Hutch gelockt hatte. Sie fühlte sich krank vor Schuld. Wer war die Person, die auf dem Grat gestanden hatte? Sie hatte nur den Umriss gesehen, aber sie erinnerte sich daran, dass der Kopf der Person glatt wie ein Totenschädel gewesen war.
    Dann dachte Phoebe an Ginger. Wo war sie? Erleichtert erinnerte sie sich daran, was der Cop mit der Taschenlampe gesagt hatte. Sie hat uns zu Ihnen geführt. Die Polizei musste sie haben. Aber was war mit dem Retriever – wohin war er gekommen? Hutch hatte gesagt, dass er einen Neffen hatte, und Phoebe musste ihn irgendwie erreichen – um ihm das mit Hutch zu erzählen und die Hunde ausfindig zu machen.
    Kleinigkeiten begannen, sich an die Oberfläche ihres Bewusstseins zu kämpfen. Ihre Tasche und ihr

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