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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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Innentasche seiner Jacke. »Und, das werde ich Ihnen nur dieses eine Mal sagen: Lassen Sie die Polizei sich um diese Sache kümmern. Haben Sie mich verstanden, Miss Hall?«
    »Ja, natürlich«, sagte Phoebe und versuchte, zerknirscht auszusehen. »Ich wollte nie die Ermittlungen behindern. Ich dachte, ich würde einfach dem College helfen.«
    »Da ist noch eine Sache, über die wir sprechen müssen – diese Vorfälle in Ihrem Haus. Wie Sie sich vorstellen können, war ich nicht glücklich darüber, zu hören, dass die früheren nicht der Polizei gemeldet worden waren.«
    Phoebe begann, eine Erklärung abzugeben, doch biss sich dann auf die Zunge. Je weniger sie sagte, desto besser, das wusste sie. Außerdem war sie sich nicht sicher, wie genau Ball seine Entschuldigung formuliert hatte.
    »Nun, ich bin froh, dass Sie jetzt ermitteln können«, sagte sie. »Ich hoffe, Sie können jemanden finden, der sich meine Küche ansieht. Da ist immer noch Blut in meinem Geschirrspüler, und die Löffel liegen auf der Arbeitsfläche.«
    Sie trafen Vorkehrungen, und Phoebe händigte ihm ihren Türschlüssel aus, den Michelson so schnell wie möglich zurückzugeben versprach. Er sagte außerdem, er würde dafür sorgen, dass die Polizei ihr Auto zu ihrem Haus brachte.
    Dann erhob sich Michelson von seinem Stuhl; Huang folgte ihm nur eine Sekunde später, als hätte er, wie der perfekte Partner einen winzigen Wink aufgefangen. Während Michelson seinen Mantel zuknöpfte, richtete er seinen Blick direkt auf sie.
    »Sie leben allein, stimmt das, Ms Hall?«, fragte er.
    Sein Ton war unheilverkündend, beinahe missbilligend.
    »Ja«, sagte sie. »Warum?«
    »Sie müssen in Zukunft sehr vorsichtig sein. Haben Sie mich verstanden?«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie denken, die Sechsen könnten versuchen, mir einen weiteren Besucht abzustatten?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber es besteht die Möglichkeit, dass die Person, die Mr Hutchinson ermordet hat, das tun wird.«

22
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Phoebe nervös. »Welche Bedrohung stelle ich denn jetzt für diese Person noch dar? Ihr muss doch klar, sein, dass ich der Polizei bereits alles gesagt haben werde, was ich weiß.«
    »Falls Mr Hutchinson etwas Belastendes in den Notizen entdeckt und die Person alarmiert hat, könnte das der Grund sein, warum er getötet wurde. Und die Person, die Sie an der Hütte gesehen hat, könnte befürchten, dass Sie mit Mr Hutchinson über das gesprochen haben, was er herausgefunden hat.«
    Phoebe schluckte schwer. »Bitte sagen Sie mir, wurden Lily und Trevor ermordet?«, fragte sie. »Wenn Sie denken, dass Hutchs Tod mit den Ertrunkenen in Verbindung steht, dann müssen Sie vermuten, dass diese Todesfälle durch Ertrinken keine Unfälle waren.«
    »Miss Hall, es sieht so aus, als würden Sie gerne Detektivin spielen. Sie müssen damit aufhören.«
    Seine Bemerkung war fast so gut wie ein Ja.
    »Es geht mir jetzt nicht darum, Detektiv zu spielen«, sagte Phoebe. »Ich versuche einfach nur einzuschätzen, welcher Art von Risiko ich gegenüberstehe.«
    »Ich denke, Sie sollten das ernst nehmen – das ist alles, was ich sage. Bleiben Sie, wenn möglich, für ein paar Tage bei Freunden, nur um sicherzugehen.«
    Sehr unwahrscheinlich, dachte sie. Im Grunde kannte sie nur zwei Menschen in Lyle gut, und sie kam gerade mit keinem von ihnen besonders gut aus.
    »Guten Tag, dann«, sagte Michelson. Sie vermutete, dass er so etwas wie Befriedigung darüber empfand, zu sehen, wie verängstigt sie war. »Und, nur damit Sie es wissen, wir teilen Ihre Verwicklung in die Sache von letzter Nacht nicht der Presse mit. Das ist ein Detail, das wir fürs Erste unter Verschluss halten wollen, teilweise zu ihrem eigenen Schutz. Und natürlich erwarten wir, dass Sie den Mund halten, über das, was Sie von dem Verbrechen wissen.«
    Mit diesen Worten verließen die beiden Polizisten sie. Phoebe trank den Rest des lauwarmen Tees. Sie konnte spüren, wie Furcht sie von den Seiten des Bettes ansprang. Ich kann nicht einfach hier liegen und auseinanderfallen, wie ich es mit fünfzehn getan habe, sagte sie sich. Sie musste versuchen herauszufinden, was für ein Aha-Erlebnis Hutch gehabt hatte. Sobald sie zu Hause war, würde sie die Notizen noch einmal durchgehen. Doch zuerst musste sie aus dem Krankenhaus herauskommen.
    Sie streckte die Hand nach der Ruftaste aus, aber bevor sie sie drücken konnte, betrat ein Mann, dem ein Stethoskop um den Hals hing, den Raum und stellte

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