Der Kreis der Sechs
erwähnte mir gegenüber, dass er Freunde bei der Polizei hier hat. Vielleicht hatte er im letzten Jahr Geschichten über einen ortsansässigen Verbrecher gehört, der so vorgeht, hatte es aber nicht mit Wesley in Verbindung gebracht, bis er seine Notizen noch einmal las.«
»Du machst mir wirklich Angst«, sagte Glenda.
»Ich weiß, es ist eine Übelkeit erregende Vorstellung, aber wenn Hutch es herausgefunden hat, dann könnte es mir ebenfalls gelingen.
» Du? Phoebe, das kannst du nicht auf dich nehmen, besonders nach dem, was passiert ist. Verstehst du mich?«
Phoebe versicherte Glenda, dass sie nichts tun wolle, was sie noch mehr in Gefahr bringen würde. Bevor Glenda ging, bat Phoebe sie, die Nummer von Hutchs Neffen in Allentown ausfindig zu machen.
Die nächsten Stunden wollten nicht enden. Ein Streifenpolizist kam vorbei, um Phoebe ihren Haustürschlüssel wiederzugeben, aber das war ihr einziger Besucher. Nach dem Mittagessen rollte eine ältere Frau einen Wagen herein und bot ihr die örtliche Zeitung an, die Phoebe sich begierig schnappte, um die Berichterstattung über den Mord zu sehen. Da war ein kleiner Kasten auf der Titelseite darüber, wahrscheinlich in letzter Minute hineingequetscht, weil die Zeitung keine Zeit mehr für einen längeren Bericht gehabt hatte. Wie ihr von Michelson garantiert worden war, stand dort kein Wort über sie.
Indem sie nur ihre rechte Hand benutzte, blätterte sie den Rest der Zeitung durch, nur um sich selbst etwas zu tun zu geben. Da waren endlose Bilder von Halloweenszenen – Kids, die als Wolverine und Batgirl und Harry Potter verkleidet waren, und Babys, die als Erdbeeren, Erbsenschoten und Hummeln posierten. Es war letzten Endes doch jemand an Halloween getötet worden, dachte Phoebe reumütig. Gegen ihren Willen wanderten ihre Gedanken zurück zu dem Anblick des auf dem Boden liegenden Hutch. Wenn der Mörder nicht mit dem Auto gekommen war, wie war er oder sie dorthin gekommen, fragte sie sich. Hutchs Blockhütte lag zu weit abseits, als dass jemand die ganze Strecke gelaufen sein könnte. Der Mörder muss irgendwo geparkt und die Hütte dann zu Fuß durch den Wald erreicht haben. Phoebe beschloss, dass sie, sobald sie konnte, die Straße entlangfahren und sehen würde, ob sie die Stelle finden konnte – sie könnte Erkenntnisse darüber bringen, wer die Person war. Etwas, das damit zu tun hatte, schien an der Oberfläche ihres Bewusstseins zu schwimmen, aber als sie es erreichen wollte, entglitt es ihr.
Endlich erlaubte man ihr, nach Hause zu gehen, und sie verständigte Glenda, die ihr angeboten hatte, zurückzukommen und sie abzuholen. Eine Krankenschwester half ihr beim Anziehen, zog die Strickjacke vorsichtig über ihren Ellenbogen, brachte die Schlinge wieder an ihren Platz und breitete dann ihren ruinierten Cabanmantel über ihre Schultern. Ihr wurden ein Umschlag mit Paracetamol und Codein gegeben und Pflegeanweisungen für ihren verletzten Arm. Der Gedanke, nach Hause zu gehen, erfüllte sie mit Grauen. Sie dachte an Duncan. Sie fragte sich, ob er gehört hatte, dass sie im Krankenhaus war.
Draußen war es kalt und trostlos, der Himmel war wieder mit rußigen Schmutzflecken bedeckt. Aber Glenda war erneut voller Kampfgeist, eine Frau mit einer Mission.
»Übrigens«, sagte Glenda, als sie den Wagen vom Parkplatz steuerte. »Stockton hat heute früh nach dir gefragt. Er hat von Cameron Parr gehört, dass du einen Unfall hattest, und er versuchte, hinter die Fakten zu kommen. Ich habe ihm gesagt, dass du verletzt worden bist, aber dass ich noch keine Einzelheiten wüsste.«
»Benutzt er Hutchs Tod, um die Flammen der Panik weiterzuschüren?«
»Weiß ich nicht. Aber Madeline erzählte mir, dass er bei einem ihrer Strategietreffen eine Bemerkung darüber gemacht hatte, dass das College mehr Druck auf die Polizei hätte ausüben sollte, als Trevor Harris verschwand. Mit ›das College‹ meint er mich. Es ist ziemlich deutlich, dass er geringfügige Möglichkeiten findet, mich zu unterminieren.«
»Weißt du, das hatte ich beinahe vergessen«, sagte Phoebe. »Samstagabend habe ich im Cat Tails einen Zwischenstopp eingelegt, um es mit eigenen Augen zu sehen, und ich entdeckte Stockton dort. Behauptete, er würde den Laden begutachten, weil er mit all den Todesfällen durch Ertrinken in Verbindung steht.«
»Oder er hat nach einer Studentin gesucht, die er abschleppen konnte.«
»Was meinst du damit?«, fragte Phoebe.
»Als ich in Lyle anfing,
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