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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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versuchte ich, ihn richtig einzuordnen, konnte es aber nicht – wie etwa, warum er eine wirklich herausragende Einrichtung verlassen hatte, um hierherzukommen. Vor etwa sechs Monaten begann eine Freundin von mir, an dem College zu arbeiten, das Stockton verlassen hatte, und neulich habe ich sie, aufgrund seines Verhaltens in letzter Zeit, angerufen, um zu sehen, ob sie heimlich irgendetwas in Erfahrung bringen könnte. Ich habe gestern wieder von ihr gehört. Anscheinend gab es Gerüchte, dass Stockton Abenteuer mit Studentinnen gehabt hatte. Es ist nicht illegal, wenn ein Professor eine Affäre mit einem Studenten hat, aber es kann heikel werden, und die meisten Colleges missbilligen es, besonders, wenn es sich dabei um ein Muster handelt. Und ein Studiendekan ist im Prinzip für alle Studenten verantwortlich, also ist es sogar noch komplizierter. Anscheinend hat er es am letzten Ort einmal zu oft versucht, und sie haben ihm nahegelegt zu gehen.«
    »Irgendein Hinweis darauf, dass er es hier getan hat?«
    »Nein. Entweder ist er schlauer geworden oder hat gelernt, diskreter zu sein. Aber ungeachtet dessen, bestärkt das mein Gefühl, dass man ihm nicht völlig trauen kann.«
    Sie machte eine Pause, während sie die Spur wechselte. »Übrigens wirst du heute Nacht im Präsidentenpalast kampieren. Wir können bei dir vorbeifahren, um dir Sachen zum Wechseln zu holen und was auch immer du sonst brauchst.«
    Ein Teil von Phoebe sehnte sich danach, heute Abend sicher in diesem gelben Gästezimmer ins Bett gebracht zu werden, aber sie wusste, dass sie das ablehnen müssen würde.
    »Ich bin dir wirklich dankbar, G, aber wie gesagt, ich würde nur das Unvermeidliche hinausschieben.«
    »Ein Nein akzeptiere ich nicht als Antwort.«
    »Da ist noch ein anderer Grund, warum es vermutlich am besten ist, wenn ich es nicht tue.«
    Sie erzählte Glenda von Marks Bemerkung ihr gegenüber im Korridor.
    »Er besitzt die Frechheit, das zu tun?«, blaffte Glenda. Phoebe hatte niemals gesehen, dass sie so bissig von ihrem Ehemann gesprochen hatte.
    »Wie sieht es denn zwischen euch aus?«, fragte Phoebe.
    »Es ist einfach nur noch mehr Geheimniskrämerei, und es hat angefangen, mir den letzten Nerv zu rauben. Am letzten Wochenende habe ich eine Rechnung für ein Restaurant gefunden, von dem er nicht erwähnt hat, dass er da gegessen hatte. Er behauptet, er wäre dort mit einem Kunden gewesen, aber er wirkte nervös, als ich ihn deswegen fragte.«
    »Denkst du, dass er eine Affäre hat?«
    »Ich habe ihn direkt danach gefragt, und er hat mir gesagt, dass ich paranoid wäre. Es ist komisch. Er ist derjenige, der sich eines seltsamen Verhaltens schuldig macht, aber ich bin diejenige, die so dargestellt wird, als wäre sie verrückt.«
    Obwohl sie nie ein enges Verhältnis zu Mark gehabt hatte, hasste Phoebe den Gedanken, dass Glendas Ehe möglicherweise dabei war, sich aufzulösen. Besonders jetzt, mitten in dem ganzen anderen Chaos.
    »Wie wäre es, wenn ihr zu einer Eheberatung geht?«
    »Ja, daran habe ich auch gedacht. Aber gerade jetzt kann ich das nicht tun. Ich muss mich darauf konzentrieren, das verdammte College zusammenzuhalten.«
    Als sie die Hunter Street hinunterfuhren, sah Phoebe lange Streifen Toilettenpapier, die unheimlich von den Zweigen der Bäume hingen. Sie waren noch von letzter Nacht, wurde Phoebe klar, das Werk von ein paar teuflischen Halloweengehern, und doch wirkten sie auf sie wie eine Warnung. Geh weg. Das ist kein Ort mehr für dich. Ich will heute Nacht nicht in dieser Straße übernachten, dachte sie, aber wo zur Hölle kann ich hingehen?
    Als sie vor ihrem Haus anhielten, entdeckte Phoebe ihr Auto in der Auffahrt, und sie holte sich die Schlüssel aus dem Inneren, wo die Polizisten sie für sie hinterlassen hatten, bevor sie mit Glenda das Haus betrat. Die Cops hatten sich eindeutig den Tatort angesehen – da waren Schmutzspuren auf dem Küchentresen, wo sie die Fingerabdrücke genommen hatten, und die Löffel waren weg. Langsam und vorsichtig öffnete Phoebe die Tür des Geschirrspülers und sah zu ihrer Erleichterung, dass sie einen Waschgang hatten laufen lassen. Während Glenda wartete, durchsuchte sie die anderen Räume, und dann umarmten sich die beiden zum Abschied.
    Sobald Glenda gegangen war, lud Phoebe ihr Telefon auf und rief die Nummer von Hutchs Neffen an, die Glenda ihr vorher geschickt hatte. Da sie nur die Voicemail erreichte, hinterließ sie eine Nachricht, in der sie ihr Beileid

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