Der Kreis der Sechs
blinzelte in Richtung der Stimme.
»Wie fühlst du dich, Fee?«
»Furchtbar. Was ist los?«
»Du erinnerst dich doch daran, dass sie dich am Ellenbogen operiert haben, oder? Er war zersplittert, und ein Teil davon ragte aus deiner Haut.«
»Ja«, sagte Phoebe. Sie schloss wieder ihre Augen, versuchte, die Erinnerungen frei zu bekommen. Sie sah sich selbst, wie sie in den Ruheraum geschoben wurde. Wie eine Krankenschwester sie betreute.
Dann erinnerte sie sich an das Wasser, und dass sie hindurchgetaucht war. Und dass sie davor in die Grube geschleudert worden war.
»Wesley?«, flüsterte Phoebe. »Haben Sie ihn erwischt?«
»Ja, sie haben ihn«, sagte Glenda. »Craig sagt, dass sie die Teile jetzt zusammensetzen.«
Bei der Erwähnung des Polizisten schob sich eine weitere Erinnerung in Phoebes Gehirn: Michelson und ein Kollege – dieses Mal jemand anders als Huang – die über ihr schwebten, als sie noch in der Notaufnahme war.
»Was ist mit Blair – und Gwen?«, fragte Phoebe.
»Wir haben über ihre Anwälte gehört, dass sie wahrscheinlich bald freigelassen werden. Ich kann mir vorstellen, dass die Polizei wartet, um sicherzugehen, dass Wesley ihr Mann ist.«
»Warte – und Ginger? «, sagte Phoebe ängstlich. »War irgendjemand in meinem Haus?«
»Mach dir keine Sorgen, ich habe mit deiner reizenden Putzfrau abgesprochen, dass sie mich hereinlässt, und der Hund ist bei uns. Brandon hat sie nicht aus den Augen gelassen.«
Phoebe versuchte mit wenig Erfolg, im Bett hochzurutschen. Glenda entdeckte den Knopf, der das Kopfteil betrieb, und ließ die Rückenlehne hochfahren.
»Übertreib es nicht, okay?«, sagte Glenda. »Übrigens sagte der Doktor, dass sie schließlich einen Nagel in deinen Ellenbogen eingesetzt haben. Die Zeit der Heilung wird hart werden, aber er sollte irgendwann einmal so gut wie neu sein.«
»Ich habe nur Glück gehabt, dass ich zuerst auf das Schaufelrad gefallen bin«, sagte Phoebe. »Das hat meinen Fall gebremst. Wenn das nicht passiert wäre, hätte ich mir vermutlich beim Aufschlagen auf den Boden den Hals gebrochen.«
»Fühlst du dich in der Lage, mir zu erzählen, was passiert ist?«, fragte Glenda.
Phoebe skizzierte die wichtigsten Einzelheiten, und füllte auch einige Wissenslücken über Wesley auf. Als sie fertig war, strich Glenda ihr über ihren guten Arm.
»Ist Wesley also ein Serienmörder?«, fragte Glenda. »Würdest du ihn als solchen definieren?«
»Er ist wahrscheinlich nicht jeden Tag mit dem Drang aufgewacht, einen entsetzlichen Mord zu begehen. Aber als ihm jemand in die Quere kam – wie Trevor – tötete er ihn ohne jedes Bedauern. Ich bin mir sicher, dass er ein Soziopath ist – ein Typ wie Scott Petersen, der nach außen so aussieht und sich benimmt, wie der Junge von nebenan, aber innerlich leer und gefühllos ist.«
»Hattest du jemals auch nur einen Hinweis darauf?«
»Es gab nur einen winzigen Moment. Nachdem ich ihn in dem Diner getroffen hatte, und er mir erzählte, dass Blair in der Nacht, als er im Fluss landete, tatsächlich im Cat Tails gewesen war, begann etwas, mir zu schaffen zu machen. Aber ich konnte es nie genau benennen. Ich denke, was mich in meinem Unterbewusstsein störte war, wie praktisch es für ihn war, sich plötzlich daran zu erinnern, dass Blair in der Bar gewesen war. Er fing an, ein wenig ins Schleudern zu geraten, und ich spürte es auf einer gewissen Ebene.
Natürlich könnte ich mich in den Hintern beißen, dass mir die Wahrheit entgangen ist, aber es ist leicht, für einen Typen wie ihn, einen zum Narren zu halten«, ergänzte sie. Ein Satz, den Duncan benutzt hatte, kam an die Oberfläche ihres Bewusstseins. »Sie tragen die Maske der Normalität. Wie ein paar der Schauspieler, die ich getroffen habe.«
Phoebe schloss wieder ihre Augen. Sie fühlte sich plötzlich schwindlig, als wäre sie gerade nah an den Rand eines Abgrunds getreten und hätte hinabgeblickt.
»Willst du weiterschlafen?«, fragte Glenda.
»Nein«, sagte sie und öffnete wieder ihre Augen. »Ich fühle mich, als hätte ich tagelang geschlafen, und ich will wissen, was los ist. Rede mit mir. Ist dein Job sicher?«
»Weiß nicht. Noch fordert der Ausschuss meinen Kopf nicht. Die Sechsen sind während meiner Amtszeit entstanden, aber sie machen mich dafür nicht verantwortlich, noch geben sie mir die Schuld an der Sache mit Wesley. Solange nichts anderes passiert, könnte es gut gehen – was natürlich Stockton wahnsinnig machen wird,
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