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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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genähert hatte, schien ein wenig seltsam, selbst zu der Zeit. Er war älter – vielleicht Anfang vierzig, und besser angezogen als einer aus der Stadt.«
    »Ist es möglich, dass Sie in dieser Nacht angegriffen wurden?«
    »Sie meinen, vergewaltigt? «, sagte er. Für einen kurzen Moment blitzte Abscheu in seinen Augen auf. »Auf keinen Fall. Wissen Sie, das hätte ich herausgefunden. Diese Person hatte Spaß daran, mich bloß in den Fluss zu stoßen und zu hoffen, dass ich niemals wieder hochkommen würde. Wissen Sie, ein Junge aus Lyle ertrank letztes Jahr um diese Zeit im Fluss, und niemand hatte eine Ahnung, wie oder warum, aber ich denke, er wurde auch unter Drogen gesetzt. Und vielleicht ist dasselbe auch Lily Mack zugestoßen.«
    »Mir ist gerade klar geworden, dass ich Sie am ersten Abend, als sie vermisst wurde, vor ihrem Wohnheim gesehen habe.«
    Er blickte Phoebe mit schmalen Augen an.
    »Oh, ja, Sie kommen mir irgendwie bekannt vor. Ich war an diesem Abend auf dem Campus und traf mich mit dem Leiter der Grundstücksverwaltung wegen des Rasenpflegegeschäfts. Und dann hörte ich, wie die Leute darüber redeten, dass diesem Mädchen, Lily, etwas zugestoßen war. Ich kannte sie. Ich meine, ich kannte sie nicht richtig, aber sie war in einem meiner Kurse. Und sofort ging eine Alarmglocke in meinem Kopf los – wegen dem, was mir zugestoßen war.«
    Phoebe blickte auf ihre Notizen hinab, ging sie durch. Ihre Gedanken überschlugen sich. Wesleys Geschichte gab der Theorie, die Tom Stockton aufgestellt hatte, mehr Glaubwürdigkeit: dass es einen Serienmörder gab, der College-Studenten in Flussstädten unter Drogen setzte und sie, um sie zu töten, in den schlammigen Winamac stieß.
    »Wesley«, sagte sie ruhig. »Das sind wichtige Informationen, und Sie müssen damit so bald wie möglich zur Polizei gehen.«
    Er bewegte sich auf seinem Sitz, nicht glücklich mit dem Gedanken.
    »Ich will mich nur nicht am Ende wieder wie ein Blödmann fühlen«, sagte er.
    »Ich denke nicht, dass das dieses Mal passieren wird«, sagte Phoebe. Er zuckte die Achseln. »Ich habe noch eine Frage, wenn es Ihnen nichts ausmacht.« Sie musste zu ihrem wahren Schwerpunkt zurückkehren.
    »Sicher«, sagte er. »Schießen Sie los. Aber dann muss ich in die Gänge kommen. Ich muss vor dem Abendessen noch einen Zulieferer anrufen.«
    »Erinnern Sie sich daran, ob in der Nacht irgendwelche Mädchen aus dem Lyle College in der Bar waren?«
    Es schien die letzte Frage zu sein, die Wesley erwartet hatte, und seine grauen Augen weiteten sich vor Überraschung.
    »Ja, es waren ein paar dort, schätze ich. Warum?«
    »Haben Sie jemals von einer Geheimgesellschaft von Mädchen in Lyle gehört? Einer, die sich die Sechsen nennt?«
    Hines betrachtete Phoebe genau, dachte etwas, sagte es aber nicht. Schließlich schüttelte er den Kopf.
    »Nee. Da klingelt es bei mir nicht. Worauf wollen Sie überhaupt hinaus?«
    »Sie sind anscheinend ziemlich boshaft. Führen eine Menge schlimme Sachen im Schilde.«
    Wesley verzog verblüfft sein Gesicht.
    »Sie meinen, sie sind so etwas wie ein Kult?«, sagte er. »Oder wie Hexen oder so?«
    »Es ist eher so, dass sie gerne Leute schikanieren – sowohl männliche, als auch weibliche Studenten«, sagte Phoebe. »Und sie spielen ihnen üble Streiche. Ich habe mich gefragt, ob sie irgendwie mit den Ertrunkenen in Verbindung stehen könnten. Eines der Mitglieder ist Blair Usher. Ein anderes, so glaube ich, Gwen Gallogly.«
    Wesley zuckte die Achseln. »Ich habe von keiner der beiden jemals gehört.«
    »Nun, ich sollte Sie dann besser diesen Anruf machen lassen«, sagte Phoebe. »Wenn Ihnen irgendetwas anderes einfällt, melden Sie sich dann?« Sie zog eine Visitenkarte aus ihrer Brieftasche und reichte sie ihm.
    Wesley blickte auf die Karte und schnipste sie dann ein paar Mal mit seinem Daumen an. Da sie spürte, dass er unruhig wurde, ließ Phoebe ihren Block in ihre Tasche fallen und erhob sich von der Couch.
    »Sicher«, sagte Wesley. »Und danke, dass Sie zugehört haben. Sie sind die erste Person, die es zu kümmern scheint.«
    Während Wesley sie zur Tür brachte, blickte sie sich in den Räumen um.
    »Sie haben das hier nicht ganz alleine eingerichtet, oder?«
    »Meinen Sie, ob ich professionelle Hilfe in Anspruch genommen habe?«
    »Oder ich dachte, vielleicht hat Ihre Mom Ihnen geholfen? Oder Ihre Freundin?«
    Er lächelte kläglich. »Meine Mom ist vor ziemlich vielen Jahren gestorben. Und zurzeit habe

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