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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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zündende Idee für ihr nächstes Buch bringen. Auf den Ordner hatte sie einen alten Porzellanfüller gelegt. Er war ein Geschenk ihrer Mutter gewesen, als sie angefangen hatte, als Autorin zu arbeiten. Phoebe hatte ihn immer als einen Talisman betrachtet, etwas, das dafür sorgte, dass die Wörter aus ihr herausflossen – aber in letzter Zeit hatte er sich als absolut nutzlos erwiesen.
    Um 23.30 Uhr gab sie es auf, auf Glenda zu warten. Sie zog sich fürs Bett um und schaltete die Lichter in ihrem Schlafzimmer aus, bis auf das Nachtlicht an der Tür. Als sie zwischen die weichen Baumwolllaken glitt, die sie aus New York City mitgeschleppt hatte, konnte sie das gedämpfte Zirpen von Grillen draußen hören, den letzten des Jahres, und, von weit her, das melancholische Pfeifen eines Zuges. Wohin fuhr er, fragte sie sich traurig. Sie fühlte sich so weit von allem entfernt, was ihr etwas bedeutet hatte, und gleichzeitig wusste sie, dass sie noch nicht nach Manhattan zurückkehren konnte. Sie musste ihr Geld sparen. Und sie musste herausfinden, warum die Dinge für sie so falsch gelaufen waren.
    Einen gefährlichen Moment lang fühlte sie, wie etwas an ihr zerrte, das lange zurücklag, etwas Dunkles und Bedrohliches. Ich denke einfach zu viel über das vermisste Mädchen nach, sagte sie sich selbst. Sie schloss fest die Augen und zwang sich, an ihre Kurse am Montag zu denken.
    Um acht am nächsten Morgen, gerade als Phoebe Kaffee kochte, rief Glenda an.
    »Bist du auf, Fee?«, fragte Glenda. Da waren Stimmen und klappernde Küchengeräusche im Hintergrund.
    »Ja. Ich wollte es gerade wieder bei dir versuchen.«
    »Tut mir leid, dass ich gestern Abend nicht angerufen habe. Ich war die halbe Nacht am Telefon – um mich um diese ganze Situation zu kümmern. Du hast von dem vermissten Mädchen gehört?«
    »Ja, das ist der Grund, warum ich dich angerufen habe. Als ich gestern Abend die Flugblätter sah, wurde mir klar, dass ich mich vor etwa zwei Wochen mit ihr unterhalten habe.«
    »Du machst Witze. Was hat sie gesagt?«
    »Nichts, was so wahnsinnig erhellend wäre, aber es könnte relevant sein. Sie schien nach ein paar Antworten zu suchen.«
    Da war ein klirrendes Geräusch am anderen Ende der Leitung, als wäre jemand mit einem Tablett voller Gläser an Glenda vorbeigehetzt.
    »Hör mal, ich gebe ein Frühstück für eine örtliche Gruppe, und sie werden gleich durch die Tür kommen. Kannst du in einer Stunde herüberkommen? Da ist ohnehin etwas, worüber ich mit dir reden möchte.«
    »Okay, werde ich machen.«
    Die nächste Stunde arbeitete Phoebe sich durch einen Stapel Post, die sie in dieser Woche ignoriert hatte. Um genau neun ging sie mehrere Blocks zur Residenz des Collegepräsidenten, direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Campus. Obwohl ein wenig runtergewirtschaftet, war es immer noch ein stattliches, eindrucksvolles Haus, anscheinend für einen Großindustriellen gebaut, noch bevor das College gegründet worden war. Drinnen gab es zwar nicht Unmengen von Räumen, aber sie waren alle großzügig geschnitten, eingerichtet mit einer Mischung aus Antiquitäten aus Collegebesitz und zufälligen Stücken, zurückgelassen von früheren Präsidenten, die gekommen und gegangen waren, ein paar von ihnen mit eingeklemmtem Schwanz.
    Für Glenda war es, als würde sie ihren Traum leben. Sie war in einer Gegend mit Sozialwohnungsprojekten in Brooklyn aufgewachsen, und obwohl sie und ihr Ehemann Mark in einer Reihe netter Apartments und Häuser gelebt hatten, während sie die akademische Leiter hinaufkletterte, übertraf dieses sie alle. Wie Glenda einmal Phoebe erzählt hatte: »Es ist sogar noch besser als mein Schwarze-Barbie-Traumhaus.«
    Die Haushälterin öffnete die Tür. Über ihre Schulter hinweg konnte Phoebe sehen, dass noch ein paar Nachzügler von dem Frühstück im Wohnzimmer waren.
    »Dr. Johns erwartet Sie«, sagte die Frau. »Sie bittet Sie, einige Augenblick im Wintergarten zu warten.« Sie führte Phoebe dorthin.
    Es war Phoebes Lieblingsraum im Haus. Die Fenster reichten vom Boden bis zur Decke, und der Raum war voller üppiger Farne und Miniaturorangenbäume. Sie ließ sich in einem der leicht abgenutzten, schwarzen Korbsessel nieder. Ein Kaffeeservice war auf einem Tisch in der Nähe abgestellt worden, und Phoebe goss sich eine Tasse ein. Draußen lösten sich Blätter von den Ahornbäumen und Eichen im Garten von den Zweigen und segelten lautlos zu Boden.
    Zehn Minuten später kam

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