Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn
schlimmstenfalls seine einfältigen Berater zu überreden, in das Reich zurückzukehren, das ihn zum König gekrönt hatte, aus dem ihn dann aber die eigenen Verwandten schmählich verjagt hatten. War
es klug, ihm mitzuteilen, dass diese Verwandten zum Tode verurteilt waren, oder sollte er sich damit begnügen, ihm einen sicheren Sieg zu versprechen?
Wie auch immer, der Krieg war jetzt beschlossene Sache. Es war eine Erleichterung, in aller Ruhe Vorkehrungen zu treffen, statt loszustürmen und zu plündern, eine Vorgehensweise, die nur unnötig viele Menschenleben kosten würde. Für einen wirklichen Sieg starben die eigenen Verwandten oder Feinde nicht umsonst.
Nachdem das Eis im nächsten Frühjahr aufgegangen war, kam König Erik Eriksson über den Vänern zur Burg Arnäs, wo Herr Torgils Eskilsson seine Sicherheit gewährleisten sollte, bis der Krieg gewonnen war. Arnäs war viel stärker befestigt als Näs auf Visingsö und konnte auch nicht mit den neuen Belagerungswaffen eingenommen werden, für die sich Eskil Lagmann so nachhaltig eingesetzt hatte. Arnäs bildete wie Ymseborg, Forsvik und Bjälbo einen Teil des Walls, der Västra und Östra Götaland vor feindlichen Angriffen schützte. Von diesen Burgen ritten Folkungerschwadronen jeden Tag los, um Feinde aus Nordanskog aufzuspüren.
Ritter Bengt und Birger, die über einen Monat in Bjälbo zusammengesessen hatten, um den Krieg vorzubereiten, hatten sich bald darauf geeinigt, dass man die Heimat in diesen unruhigen Zeiten nicht ohne Verteidigung zurücklassen könne. Die Uppländer ließen sich auch mit der halben Folkunger Reiterarmee besiegen. Da man nicht beabsichtigte, als plünderndes Heer in Sörmland und Närke einzufallen, ging Birger davon aus, dass sich die dortige Bevölkerung der königlichen Fahne anschließen würde,
denn mittlerweile waren Sörmländer wie Närker die Vögte und Niederträchtigen Knut Holmgeirssons sicherlich gründlich leid.
Die Milde den Leuten aus Nordanskog gegenüber kannte jedoch ihre Grenzen. Es waren in Forsvik nicht nur neue Wappen für das Heer gemalt und genäht worden, auf zwei Pergamente hatte man auch alle Wappen jener Niederträchtigen gemalt, die bei ihrem Überfall auf Forsvik erschlagen worden waren. Jeder Mann, der mit diesen Wappen angetroffen wurde, sollte auf der Stelle sein Leben verlieren.
Es waren zwei Pergamente mit den feindlichen Wappen nötig, denn die Folkunger wollten mit zwei kleineren Heeren nach Norden ziehen, statt mit einem großen. Bengt Elinsson stand dem einen Heer vor. Ritter Sigurd war sein Stellvertreter. Er sammelte in Ymseborg seine Mannen um sich. Dann zogen sie durch den Tiveden nach Örebro, anschließend nördlich des Hjälmaren nach Arboga und schließlich nach Strängnäs.
Das Heer, das Birger mit Emund Jonsson als Stellvertreter anführte, machte zuerst in Nyköping Halt, dann ging es weiter nach Södertälje und von dort gen Westen ebenfalls nach Strängnäs. Zu Laurentius, Anfang August, wollten sich die beiden Truppen in Strängnäs vereinen. Erst dann war es an der Zeit, Fußvolk und Bogenschützen anzuwerben, die sich während des Sommers vorwiegend damit beschäftigt haben würden, sehr weit zu marschieren, um sich zu scharen.
Nachdem die beiden Truppen auf diese Weise ganz Närke und Sörmland durchstreift hatten, müssten diese beiden Länder von allen Vögten und Niederträchtigen unter dem Befehl Knut Holmgeirssons befreit worden sein. Jetzt nahte der große Krieg.
Das Vorgehen der Folkunger wirkte zunächst nicht sehr kriegerisch. Durch lichte Sommerlandschaften, erfüllt von Vogelgezwitscher und friedlicher Feldarbeit, bewegten sich die zwei Heere gemächlich über das Land.
Der junge Gregers, der unendlich stolz und mit pochendem Herzen an der Spitze der Forsviker Schwadronen neben dem Folkungerjarl einhergeritten war, wurde zusehends gelassener. Auf dem langen Weg von Linköping nach Nyköping begegneten sie keinem einzigen Feind, und bevor das Heer in Nyköping einzog, machte es auf dem Hof von Herve Trolle zwei Tage lang Rast. Karren wurden repariert und Waffen poliert. Auf Gregers wirkte dieser Krieg wie eine lange Sommerreise, die bald eintönig wurde.
Birger hatte gute Gründe besessen, bei Herve Trolle zu verweilen. Dieser gehörte einem Geschlecht mit großem Einfluss in Sörmland an, außerdem war er seit der Heirat von Bengt Elinssons Tochter Magnhild mit den Folkungern verschwägert. Was sein Vater und dieser Herve Trolle zu besprechen
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