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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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dieses Haus besaßen. Aber fast alles Silber und alle Schiffe sind an ihre Erben gegangen.«
    »Kaufmann Kopf ist also verärgert«, sagte Birger. »Er durfte seine Tochter mit den Folkungern verheiraten. Das könnte in Zukunft entscheidend sein, aber der erhoffte Reichtum blieb aus?«
    »Genau«, bestätigte Elof. »Hannelore ist aber in vielerlei Hinsicht eine liebliche Frau und eine gute und liebevolle Mutter. An ihrer Haushaltsführung lässt sich nichts aussetzen, aber schreiben kann sie nicht, und für Geschäfte hat sie keine Veranlagung.«
    »Meine Frau kann auch nicht in den Krieg ziehen«, erwiderte Birger unwillig. »Na und? Das ist doch eher deine Angelegenheit, was soll sich deine Frau um Männerarbeit kümmern? Denn schließlich kannst du nicht alle Zeit in den Schenken mit dem Abschaum zubringen?«
    »Nein, nein, so meinte ich das nicht«, erwiderte Elof erschrocken. »Hör mich zu Ende an, dann verstehst du es besser. Vor einigen Jahren hatte ich die einzige Tochter eines anderen Kaufmanns aus Visby in meinen Diensten, der ins Unglück geraten war. Er verlor all seinen Besitz bei zwei Schiffbrüchen, und seine Gläubiger jagten ihn aus dem Haus. Er bat mich, mich seiner Tochter Helga zu erbarmen, die er wie einen Sohn erzogen hatte und von der er sagte, dass sie sehr geschickt im Schreiben und in der Buchführung sei. Ich nahm sie in meine Dienste, und seine großen Reden erwiesen sich als wahr. Mit Helga kam die Sonne in meine Schreibstube, und alles, was nicht
in Ordnung gewesen war, hatte sie bald aufgeräumt. Sie war ein Segen für dieses Haus.«
    »Und?«, wollte Birger wissen, da Elof zögerte fortzufahren. »Wenn das Wichtigste eines Handelshauses, die Schreibstube, derart gesegnet ist, was gibt es dann zu klagen?«
    »Dass sie mir viel zu lieb ist und dass sie mein Kind erwartet«, antwortete Elof mit abgewandtem Blick und trank dann so gierig, dass ihm das Bier über sein bereits fleckiges Wams lief.
    »Da sind wir also doch recht gleich, du und ich«, entgegnete Birger leise und freundlich, als Elof mit fragendem Blick sein Glas abstellte. »Ich habe eine Frau namens Signy, die mir sehr lieb ist. Sie war die erste Frau in meinem Leben. Mit ihr habe ich einen Sohn, der Gregers heißt, und die beiden Töchter Sigrid und Ylva. Also eine Geliebte und Kinder zur linken Hand. Auf Bjälbo habe ich meine angetraute Frau Ingeborg, die Schwester König Eriks. Mit ihr habe ich drei kleine Söhne, Valdemar, Magnus und Erik, sowie die Tochter Rikissa. Das führt natürlich zu Zerwürfnissen und Streit. Das ist zwar nicht erfreulich, aber damit lässt sich leben. Und du musst das auch. Du und ich, wir sind weder die ersten noch die letzten Männer mit solchem Kummer.«
    »Kummer? Bezeichnest du dieses Unglück als Kummer, als ließe sich ihm leicht abhelfen? Verstehst du nicht, in welcher Gefahr ich schwebe?«, rief Elof verzweifelt.
    »Nein«, erwiderte Birger kalt. »Erzähl mir von der Gefahr, damit wir sie beseitigen können.«
    »Kaufmann Kopf kann mich vor den Stadtthing schleifen, Schadensersatz verlangen und die Ehe für ungültig erklären lassen. Er kann seine Mitgift zurückverlangen und außerdem eine Strafe wegen Hurerei fordern, und die
ist nicht milde. Helgas Vater kann mich ebenfalls vor den Thing zerren und den Rest meines Vermögens verlangen, und da seine Lage so verzweifelt ist, wird er nicht zögern, das auch zu tun. Dagegen wiegen alle lichten Augenblicke mit unschuldigen Kindern leicht und die kurzen Augenblicke der Freude mit Helga auch! Das ist meine Sorge, das ist das große Unglück meines Lebens, das sich wie ein schwerer Sturm über dem Meer zusammenbraut.«
    »Dir fehlt also nur Geld?«, erwiderte Birger trocken. »Gesetze, die Hurerei betreffend, gelten für reiche Leute nicht, nur für arme. Dergleichen trifft auf Schadensersatzforderungen wütender Väter zu, die bekümmern nur die Armen. Du hast jetzt alles zu gewinnen und nichts zu verlieren, so gesehen sitzen wir im selben Boot. Zumindest was die Frage vermehrten Reichtums angeht.«
    »Von dem, was du jetzt sagst, verstehe ich kein Wort, lieber Bruder«, flüsterte Elof resigniert und mit Tränen in den Augen. »Der Handel mit Lübeck ist blockiert, jeden Tag verliere ich Silber. Bald fressen die Ratten das letzte in meinem Haus, und du sagst, dass mir nur Geld fehlt? Und was meinst du mit demselben Boot? Du bist ein reicher Mann mit Grundbesitz, wenn ich das richtig verstehe. Was kümmert dich, wie es mir ergeht? Du

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