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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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bist nicht einmal zu meiner Hochzeit gekommen und hast mich bei Kaufmann Kopf und allen seinen Verwandten, die sich schon auf einen königlichen Marschall in der Hochzeitsprozession gefreut hatten, als großmäuligen Dummkopf erscheinen lassen, und jetzt redest du frech von meinem kleinen Kummer.«
    »Reg dich nicht auf und verlass dich auf mich«, entgegnete Birger milde und schenkte ihnen nach, um etwas Ruhe zum Nachdenken zu gewinnen, bevor er mit der Erklärung anhob.

    »Ich wollte mit großem Gefolge bei deiner Hochzeit erscheinen«, sagte er. »Ich bin nicht so dumm, dass ich nicht gewusst hätte, welchen Dienst ich dir damit erwiesen hätte, mein Bruder. Was hätte wichtiger sein können? Leider nur eines. Vor zehn Jahren gab es in Tavastland mit Unterstützung von Nowgorod einen Aufstand. Ich war über zwei Jahre lang dort, um die Oberhoheit des Reiches und die Ordnung wiederherzustellen und landlose Svealänder dort anzusiedeln. Gegen eine Teilnahme an deiner Hochzeit sprach, dass ich mein Amt als Marschall des Reiches verloren hätte. Außerdem hätten wir unser neues Land auf der anderen Seite der Ostsee verloren. Deswegen habe ich dich in diese peinliche Lage gebracht, obwohl es mir nicht recht war.«
    »Du bist Soldat, daher kann ich dich gut verstehen. Ich wollte dich nicht tadeln und bitte dich, mir meine verzweifelten Worte zu verzeihen«, erwiderte Elof düster. »Aber ich bitte dich auch, meine Verzweiflung zu verstehen. Mein Leben ist im Augenblick nicht viel wert.«
    »Und das werden wir ändern«, entgegnete Birger aufmunternd, lächelte Elof zu und hob sein Bierglas. »Denn jetzt werden wir Lübeck aus den Klauen König Erik Pflugpfennigs befreien, und wenn uns das gelingt, dann soll das unser beider Schaden nicht sein.«
    »Hast du ein Heer dabei?«, rief Elof verblüfft.
    »Nein, das habe ich nicht. Ich habe zehn seekranke Schmiede aus Forsvik dabei und einiges an Eisen, dazu noch Gold, das ist alles«, antwortete Birger geheimnisvoll.
    »Dann wird die Enttäuschung ja groß sein, wenn du morgen den Stadtrat triffst«, meinte Elof seufzend. »Wir hatten auf die uneingeschränkte Unterstützung König Eriks gehofft. Wir hatten gehofft, dass ihr im Königlichen
Rat verstehen würdet, was es für Folgen haben wird, wenn Lübeck in die Hände der Dänen gerät. Und jetzt kommst du allein!«
    »Der Hilferuf aus Visby traf vor weniger als zehn Tagen bei König Erik ein«, erwiderte Birger langsam und atmete tief durch, als müsse er jetzt auch noch die einfachsten Dinge erklären. »Ihr wollt, dass wir Lübeck, das seit zwei Monaten belagert wird, beistehen, nicht wahr?«
    »Ja, das war unsere untertänige Hoffnung, mit der wir beim König vorstellig geworden sind«, pflichtete Elof bei.
    »Jetzt ist Ende September«, fuhr Birger fort. »Eine Kriegsflotte könnten wir erst im Frühling nach Lübeck entsenden, und dann wäre es zu spät. In Tavastland nahmen wir einmal gegen Weihnachten eine kleine Burg ein. Wir belagerten sie und hungerten sie aus. Wir wollten kein Feuer verwenden, weil dann vor dem Winter sehr viel vom Dach verlorengegangen wäre. Außerdem lag die Burg recht unzugänglich auf einer Anhöhe, und es hätte viele Menschenleben gekostet, sie zu stürmen, also hungerten wir die Verteidiger zwei Monate lang aus.«
    »Und was hat das mit Lübeck zu tun?«, fiel ihm Elof zweifelnd ins Wort.
    »Recht viel«, erwiderte Birger. »Als wir die Burg einnahmen, gab es dort keine Katze und keinen einzigen lebenden Hund mehr. Aus den mageren Leichen, die wir fanden, waren Teile herausgeschnitten. Die Überlebenden waren so geschwächt und verwirrt, dass es kaum noch Sinn hatte, ihnen freies Geleit zu gewähren. So schlimm ist es vielleicht jetzt schon in Lübeck oder wird es bald werden. Wenn wir ihnen nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen beistehen, gehen sie zugrunde.«
    »Und wie soll uns das ohne ein Heer gelingen?«, wollte Elof wissen.

    »Geld. Das ist das Wichtigste«, antwortete Birger und schwieg dann unerträglich lange, ehe er seinen Plan erläuterte. »Lübecks Mauern sind den Dänen zu massiv, daher ist diese Belagerung nötig. Sie haben die Einfahrt in den Hafen mit einer Kette durch die Trave versperrt. So sieht es aus. Könnten wir mit einer Flotte mit Lebensmitteln diese Kette durchbrechen, dann haben die Belagerer verloren, denn den Winter über werden sie kaum ausharren können. Verstehst du jetzt?«
    »Ich ahne etwas, aber ich glaube kaum, dass sonderlich viele Kaufleute

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