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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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ließ sie sich verwenden.
    Boten mit dem königlichen Siegel wurden in alle Himmelsrichtungen des Reiches entsandt.
    Das Eintreffen der königlichen Boten auf Forsvik hätte beinahe ein großes Durcheinander verursacht. Cecilia Rosa hatte ihrerseits erst kurz zuvor Boten an die Herren des Reiches entsandt, die ihr am nächsten standen, um Jungfer Rikissa am Hafen von Lödöse mit einem Gefolge empfangen zu können. Ritter Bengt Elinsson zu Ymseborg hielt sich wie Ritter Emund Jonsson, der jüngste Sohn von Ulvhilde Emundsdotter, bereits in Forsvik auf. Beide verfügten über je zwanzig Gefolgsleute. Torgils Eskilsson zu Arnäs, der Neffe Arn Magnussons, wurde bald mit ebenso vielen Reitern erwartet. Jetzt wurden sie alle wie
auch Junker Birger zur Krönung des Königs gerufen. Dieser begehrte vierzig Forsviker Reiter, die sich zu benehmen wussten und den Farben der Folkunger bei der Krönung zur Ehre gereichen würden. So zumindest stand es in dem Brief des königlichen Kanzlers.
    Was den Plan, die Braut in Lödöse in Empfang zu nehmen, fast hätte scheitern lassen, klärte sich jedoch rasch. Auf Forsvik hatte man in den letzten zehn Tagen Waffen poliert, das Zaumzeug gewechselt oder frisch gefärbt und Zügel, Steigbügel und Kopfputz der Pferde mit Silber und Gold geschmückt. Bereits jetzt konnte Forsvik mit den vierzig Folkunger Reitern zur Krönung aufwarten.
    Cecilia Rosa verschwand eine Weile in ihrer Kammer, rechnete und studierte ihr Kalendarium. Kaum jemand auf Forsvik wusste, was ein Kalendarium war. Anschließend konnte sie ihre Freunde und die ihres seligen Mannes im Rittersaal zusammenrufen, um alles, was zunächst undurchführbar erschienen war, zu klären. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass sich beide eiligen Pflichten gut erfüllen ließen.
    Eskil Magnussons Schiffe überquerten mehrmals täglich den Vättern zwischen Forsvik und Mo Strömmar. Seine Flusskähne fuhren von Forsvik zum Vänern im Westen und von Mo Strömmar nach Linköping im Osten und transportierten Eisen und Tierhäute, Kalk, Ziegel und Dörrfisch, Saatgut und Mehl und alles, was auf Forsvik produziert wurde, in einem beständigen Strom. Wenn sich die Güter verspäteten und die Lager auf Forsvik zu groß wurden, so glich sich das doch immer bald wieder aus.
    Die vierzig Reiter wurden schon einmal nach Linköping vorgeschickt, da sie auf der anderen Seite des Vättern die Reise allein fortsetzen konnten. Anschließend sollten Gesinde
und Krönungskleidung mit Schiff und Kahn nach Ulvåsa oder auch die gesamte Strecke nach Linköping gebracht werden.
    Als Torgils Eskilsson und seine Männer in Forsvik eintrafen, konnte er die Fahrt per Schiff fortsetzen, während seine Männer und Pferde in Forsvik fertig ausgerüstet wurden. Nachdem alle von der Krönung zurückgekehrt waren, wollte er sich auf den Weg machen, um die Braut in Lödöse abzuholen. Sie würden genug Zeit haben, nach Lödöse zu reiten, und dort zwei Tage nach Petrus in vinculis eintreffen. Was anfangs nach großer Mühe ausgesehen hatte, wirkte in Cecilia Rosas Händen wie ein Kinderspiel.

    Birger traf als einer der ersten Forsviker in Linköping ein. Im Krongut am anderen Ufer des Stångån erfuhr er, dass es für ihn dort einen Schlafplatz gäbe, sein Gefolge jedoch in einem Zeltlager vor der Stadt übernachten müsse. Er stellte sein Pferd in den Stall und war recht stolz, dass zwei der königlichen Stallknechte sofort sahen, dass es sich um einen vorzüglichen jungen Hengst aus Forsvik handelte, der eine silberne Mähne, einen hoch erhobenen Schweif sowie ein schwarzbraun glänzendes Fell besaß.
    Als er den angewiesenen, dunklen und muffigen Dachboden gefunden hatte, in dem zehn leere Betten an der Wand standen, ging ihm auf, dass er als Erster eingetroffen war. Aus langjähriger Erfahrung wusste er, welche Geräusche und Gerüche entstanden, wenn viele Männer im selben Saal schliefen, daher wählte er das Bett unter der kleinen Dachöffnung. Er packte seine Satteltaschen aus und legte seine Kleider einschließlich des Umhangs
von Arn Magnusson auf sein Bett. Daneben legte er die frisch polierte Kettenpanzerrüstung und Arn Magnussons Schwert.
    Da er sich nur selten in Städten aufhielt, dachte er zunächst, er könne all seine Habseligkeiten zurücklassen, während er sich Linköping anschaute. Dann kamen ihm aber doch Bedenken, als er das Licht durch die Dachöffnung auf Schwert und Umhang fallen sah. Das Blau des Umhangs schimmerte so stark, dass nicht

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