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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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daher von keinem Mann, der nicht selbst Forsviker sei, besiegt werden. Knut sei jedoch nicht mehr nur ein Kind in den Händen des Forsvikers, sondern ein Mann, der sich gegen die meisten behaupten könne. Keiner der Gefolgsleute auf Ulvåsa würde vermutlich noch gegen diesen Knut antreten wollen,
denn er sei jetzt ein ganz anderer Kämpfer als noch im vorigen Herbst, als man ihn zum ersten Mal gesehen habe.
    Ingrid Ylva war sich nicht sicher, ob ihr das gefiel. Gut war, dass ihr Sohn voll und ganz den königlichen Auftrag erfüllte. Wenn Ingrid Ylva jedoch in die Zukunft schaute, konnte sie keinen Vorteil darin erkennen, dass Knut als Schwertkämpfer Birger fast ebenbürtig war.
    Hätte Birger von der Unruhe seiner Mutter erfahren, er hätte vermutlich nur gelacht. Es war richtig, dass Knut inzwischen sehr viel besser mit einem Schwert umgehen konnte. Davon profitierte auch Birger. Er hatte Monat für Monat das Tempo erhöht und inzwischen nicht mehr das Gefühl, seine eigenen Fähigkeiten einzubüßen.
    Es war allerdings nicht wahr, dass ihn Knut je einholen konnte. Das konnte niemand, der erst im Alter von zwanzig Jahren gelernt hatte, richtig mit einer Waffe umzugehen. Birger hatte als Fünfjähriger begonnen.
    Sie hatten jetzt beide mehr Freude an ihrer Arbeit als zu Anfang. Sie hatten auch begonnen, mehr Zeit und Kraft auf Projekte zu verwenden, die ihren eigenen Absichten mehr dienten als denen des Königs. Knut übte mit Birger jeden Tag Speerwurf, da er es für unnötig hielt, dass Birger in dieser Disziplin jedes Mal sieben Rüben erhielt. Birger übte dafür mit Knut Knüppel auf der Planke, was schon eher zum königlichen Auftrag passte, da man damit Schnelligkeit und Wahrnehmung trainierte.
    Was sie damit bezweckten, war leicht zu durchschauen. Birger und Knut rechneten nicht damit, in absehbarer Zeit zu heiraten, jedoch damit, an etlichen Junkerspielen teilzunehmen. Wer bei diesen Wettkämpfen siegte, gewann Gold und Ehre und konnte sich auf dem einzigen Gebiet, auf dem Knut Birger überlegen war, gute Chancen
ausrechnen. Die großen Kriege lagen noch nicht lange zurück, und es gab viele junge Witwen.
    Als die Einladung zur Verlobung aus Forsvik eintraf, lautete Knuts erste, eifrige Frage an Birger, ob dort mit einem Turnier zu rechnen sei. Diese Frage lag auf der Hand. Schließlich hatten sie bereits begonnen, sich die vielen Hochzeiten des Sommers auszumalen. Sie wollten sich beim Gewinn der Gold- und Silberkrone abwechseln.
    Birgers Antwort glich einer kalten Dusche. Es sei zwar vorstellbar, dass bereits beim Verlobungsfest auf Forsvik ein Turnier stattfinden würde, räumte Birger ein, aber dann nur eines mit Lanzen zu Pferde, da die Forsviker alles andere für unmännlich hielten. Nach Forsvik kämen die besten Reiter des Landes, und er selbst könne sich glücklich schätzen, falls er überhaupt nur zu den zwanzig besten zählte. Knut sah sofort ein, dass er dieses Verlobungsfest besser auslassen sollte, und Birger hatte dagegen keinerlei Einwände. Stattdessen schlug er vor, dass Knut diese freien Tage dazu benutzen sollte, König Erik auf Näs zu besuchen. Denn der König würde vielleicht die Hochzeit in Arnäs besuchen, nicht aber die Verlobung in Forsvik. Dorthin würde er nur seine Mutter, Königinwitwe Cecilia Blanka, schicken.
    Mit wenigen Worten und sehr mannhaft, wie sie es in letzter Zeit immer taten, einigten sie sich darauf, wie sie verfahren würden. Den restlichen Nachmittag verbrachten sie mit einer Übung, die Birger sich erst neuerdings hatte einfallen lassen. Knut hatte nur einen Schild, um sich zu verteidigen, und Birger griff mit dem Schwert, aber ohne Schild an. So lernte Knut, jedem Hieb zu begegnen und sein Schild zugleich als Waffe einzusetzen.

    Die Verlobung auf Forsvik verlief anfangs so glänzend, wie es alle erwartet hatten. Aus dem gesamten Västra Götaland und aus großen Teilen Östra Götalands kamen alte Forsviker in Rüstung und mit Wappen, als ginge es um eine Krönung. So viele Forsviker waren noch nie versammelt gewesen, nicht einmal als man Jungfer Rikissa in Lödöse abgeholt hatte. An der Straße, die durch die Siedlung führte, hängten alle ihre Wappenschilde an Lanzen mit silbernen und blauen Wimpeln, die im Sonnenschein funkelten wie das blaue Meer. Die lange Reihe der goldenen Wappenlöwen repräsentierte die neue Folkungermacht.
    Die Ritter und Birger sowie zwei weitere Männer, die Befehlshaber auf Forsvik waren, beratschlagten unter Leitung von

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