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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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annehmen«, erwiderte Birger leise.
    »Ich schenke dir nichts, ich bitte dich nur, unser Handelshaus zu retten.«
    »Wie soll das gehen, wenn alles verkauft wird, damit die Erben bekommen, was ihnen zusteht.«
    »Du bekommst bereits zu meinen Lebzeiten einen ausreichend großen Teil, um es betreiben zu können. Wir können zum Stadtkämmerer gehen und morgen früh einen Vertrag aufsetzen lassen!«
    »Aber ich muss trotzdem vorher noch aufs Festland und einen Krieg überleben«, antwortete Birger ausweichend.
    Herr Eskil beharrte noch eine Zeit lang auf einer eindeutigeren Antwort von Birger, musste aber bald aufgeben. Ein bevorstehender Krieg ließ alle Gedanken an die Zukunft und alle Versprechen und Vereinbarungen sinnlos erscheinen.

    Birger stand in seinen pelzgefütterten Folkunger-Umhang gehüllt auf dem Achterdeck des dickbäuchigen Frachtschiffs. Der Wind fuhr ihm durch sein dunkelrotes Haar. Visbys Stadtmauer und Kirchtürme verschwanden im Süden, und ihm war, als erwache er aus einem schönen Traum. Es war der Traum von einem anderen Leben, fernab von Junkerspielen, Blutrache und Trinkgelagen. Visby war das kommende Leben der Menschen in Frieden und Reichtum, in dem sich alle satt essen konnten und ihr Wissen
vermehrten, das mit jedem Schiff, das seine Ladung löschte, größer wurde. Der Einfluss aus den Ländern im Süden führte mehr Gutes als Schlechtes mit sich, dessen war sich Birger eigentlich schon immer bewusst gewesen, da er auf Forsvik aufgewachsen war. Dort mischte sich so vieles aus Nord und Süd, dass Forsvik zu einer Oase des Wissens und der Arbeit in einem kargen Land geworden war. Birger war sich zwar nicht ganz sicher, was eine Oase eigentlich war, aber dieses Wort verwendeten alle in Forsvik.
    In Visby war es genauso, nur in einer anderen Größenordnung. Visby war eine Stadt, gegen die Skara und Linköping wie kleine, schmutzige Dörfer erschienen. Visby war wie Hamburg und Lübeck. Dorthin kamen Reisende und Waren aus der ganzen Welt.
    In Visby hatte Birger sehr viel Gelegenheit gehabt, die Kirchensprache zu üben, da jeder Zweite dort die nordische Volkssprache nicht verstand. Auf seinen Reisen nach Hamburg und Lübeck hatte er auch das Sächsische gelernt, so dass er einfachere Geschäfte im Hafen tätigen konnte, ohne ein einziges Wort Latein zu verwenden. Für einen Kaufmann in Visby war das sehr wichtig, da das Sächsische hier am meisten verbreitet war. Es konnten mehrere Tage vergehen, ohne dass Birger, vom Nachtessen mit Herrn Eskil und seiner Frau Bengta einmal abgesehen, ein einziges Wort in der nordischen Volkssprache sagte, und es passierte immer häufiger, dass er auch dort Sächsisch sprach, wenn er nach der Arbeit des Tages im Kontor und im Speicher am Hafen nach Hause kam.
    Der Handel ist wie Blut, das durch den Körper strömt, und Visby ist das Herz von Svealand, Västra und Östra Götaland, dachte Birger. Deswegen war das, was in Visby geschah, immer viel wichtiger als das, was sich in Bjälbo
oder Skara ereignete, obwohl keiner seiner Verwandten das einsehen würde.
    Jetzt stand er auf einem Schiff, das recht langsam segelte, weil es schwer mit Eisen beladen war, das in Forsvik zu Schwertern geschmiedet werden sollte, die dann mit gutem Verdienst sowohl an Herren als auch an reiche Bauern verkauft wurden. Er selbst war ein ebenso willenloser Bestandteil der Fracht wie dieses Eisen. Er besaß keinen freien Willen. Wenn die Folkunger in den Krieg zogen, dann forderte seine Stellung innerhalb der Familie, dass er in der ersten Reihe ritt. Er war der Sohn Magnus Måneskölds und der Enkel Arn Magnussons. Wenn er in dieser schweren Stunde nicht an der Seite seiner Verwandten ritt, konnte das als Uneinigkeit und Zwietracht in der Familie ausgelegt werden. Wenn jemand gegen die Folkunger in den Krieg zog, um die Krone zu erringen, dann wäre Birger einer der Ersten, den die Feinde töten wollten.
    So sinnlos der Krieg auch war, konnte man sich ihm trotzdem nicht entziehen.
    Birger begab sich mittschiffs und stieg in den breiten Laderaum hinab, um sich eine Weile mit Ibrahim zu beschäftigen, der jetzt ein fast ausgewachsener, imposanter Hengst auf der Höhe seiner Kraft war. Eines unterschied Birger weiterhin von den jungen und älteren Kaufleuten in Visby. Eine Sache hatte er nicht aufgegeben, egal mit wie vielen südlichen Kleidern sie ihn behängt hatten. Ohne zu reiten konnte er nicht leben. Jeden Morgen hatten Ibrahim und er einen langen Ritt um die im Bau

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