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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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war unschwer zu erraten. Sie wollten einen Eriker als König, entweder das noch ungeborene Kind in Dänemark, falls dieses ein Sohn werden würde, oder Holmgeir oder seinen Sohn Knut.
    Und wenn die Folkunger an ihrem Bund mit den Erikern festhielten, dann befand sich alle weltliche Macht auf ein und derselben Seite im Reiche, Johan und somit auch Erzbischof Valerius wären dann chancenlos.
    »Eure Zustimmung hat also einen Preis …«, sagte Valerius schließlich kleinlaut. »Lasst mich zuerst sagen, dass Eintracht im Reiche und kampflose Königswahl für uns alle das Beste ist. Eintracht herrscht, wenn Ihr beide die Kirche in ihrem Bestreben nach Gerechtigkeit unterstützt, damit Johan unser nächster König wird. Ihr verliert dann keine Söhne im Krieg, und keine Rauchsäulen stehen über dem Land. Ist das nicht genug? Sagt an! Für gute, christliche Frauen sollte doch der Frieden mehr wert sein als alles andere, nicht wahr?«
    »So gute Frauen sind wir wohl nicht«, antwortete Ingrid Ylva abweisend, »schließlich hattet Ihr kaum Platz genommen, da habt Ihr uns bereits mit der Exkommunizierung gedroht.«
    »Der Frieden hat auch für Euch einen Preis, Erzbischof, und den wollen wir heute hören und nicht erst morgen«, sagte Ulvhilde im selben unversöhnlichen Ton wie Ingrid Ylva.

    Valerius kam plötzlich der Gedanke, diese beiden mächtigen Frauen könnten sich mit dem Teufel verbündet haben, ein Frevel, der sich nur mit dem Feuer ahnden ließ und zwar je schneller, desto besser für das Reich. Aber davon konnte keine Rede sein, das sah er sehr wohl ein. Denn krümmte er einer dieser Frauen auch nur ein Haar, dann war er seines Lebens nicht mehr sicher, daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er Erzbischof war. Dass die beiden Frauen um ihren eigenen Wert wussten, war ebenfalls erschreckend deutlich geworden. Jetzt war auch das Gerede von der Witwenherrschaft auf Näs besser zu verstehen, da die zwei Cecilien wahrlich keine Anfängerinnen waren, wenn es darum ging, um die Macht zu feilschen.
    »Wir fangen noch einmal von vorne an«, murmelte der Erzbischof etwas verunsichert. »Ich sprach vom Frieden im Reich als der größten Gabe, die wir uns alle wünschen können. Dazu stehe ich. Wir müssen die Eintracht zwischen den Sverkern, und als solche wurdet Ihr beide geboren, sowie den Folkungern und Erikern herstellen. Sicherlich ist es den Erikern genauso wichtig, uns in dieser Sache zu unterstützen, das versteht sich von selbst. Also müssen die Folkunger und Sverker unseren Frieden besiegeln. Ihr steht beide in der Mitte, geboren als Sverker, aber mit Söhnen, die Folkunger sind. Sagt mir daher, wie wir vereint werden können und wie dieses Werk zu vollenden ist.«
    »Das Jarlsschwert muss ein Folkunger tragen, denn so war es seit den Tagen Birger Brosas«, sagte Ulvhilde leise und bedächtig, als sei dies eine Selbstverständlichkeit.
    »Da bin ich derselben Meinung wie Ihr«, erwiderte der Erzbischof und nickte gleich etwas munterer. »Folke Jarl
bereitet uns jedoch Mühe, da er sowohl mein als auch ein Feind der Kirche ist. Es stellt sich die Frage, ob wir Karl Birgersson den Tauben dazu überreden können, Jarl zu werden?«
    »Das können wir bestimmt«, antwortete Ingrid Ylva und schnaubte fast ein wenig. »Wenige Männer schlagen eine solche Gunst aus, und Karl der Taube ist einer der mächtigsten Folkunger und Herr zu Bjälbo. Aber er wäre auch ohne die Unterstützung von Ulvhilde und mir Jarl geworden. Jetzt wollen wir also hören, was Ihr uns wirklich anzubieten habt, Erzbischof?«
    Valerius warf einen besorgten Blick auf seine Begleiter, die es nicht wagten, seinen Blick zu erwidern, und auch sonst im Augenblick keine Hilfe darstellten.
    »Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir drei dieses Gespräch allein fortsetzen«, sagte daraufhin Ulvhilde mit ihrer mildesten Stimme, fast so, als würde sie ein Kind trösten. Sowohl sie als auch Ingrid Ylva hatten die Seitenblicke des Erzbischofs auf seine ängstlichen Begleiter bemerkt.
    »Vielleicht habt Ihr in dieser Sache Recht«, murmelte der Erzbischof und starrte auf die Tischplatte. Er dachte kurz nach und schickte seine Begleiter dann kurzerhand vor die Tür. Diese warfen einander zweifelnde Blick zu, leisteten der Aufforderung jedoch Folge. Ulvhilde ließ mehr Bier und Wein bringen und forderte sodann ihr Gesinde auf, den Saal zu verlassen.
    »Dann können wir vielleicht endlich zur Sache kommen«, sagte Ingrid Ylva, als sie endlich allein

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