Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
steht, was in unseren Scheunen lagert. Irgendwann nach Mariä Lichtmess, mitten im kältesten Winter, werden hier zweiunddreißig hungernde Pferde stehen. Das Fleisch wird zu Mariä Verkündigung zu Ende sein. Außerdem ist der Verbrauch von Hammelfleisch so groß, dass wir bereits zu Weihnachten keines mehr haben werden. Der Trockenfisch ist noch nicht gekommen. Du siehst, dass das alles stimmt, nicht wahr?«
»Ja«, sagte Arn. »Das scheinen sehr gute Berechnungen zu sein. Was ist zu tun?«
»Der Trockenfisch muss wie vereinbart hier eintreffen, am besten noch vor der Fastenzeit. Was das Fleisch betrifft, musst du Jäger anstellen, denn Hirsche und Wildschweine gibt es hier in den Wäldern viele, und im Tiveden leben Tiere, die groß sind wie eine Kuh und viel Fleisch haben. Was die Pferde angeht, willst du vermutlich nicht, dass sie zu Mariä Lichtmess geschlachtet werden, oder?«
»Nein, wahrhaftig nicht«, erwiderte Arn lächelnd. »Jedes dieser Pferde ist so viel wert wie zwanzig der einheimischen Pferde oder sogar noch mehr.«
»Dann müssen wir Futter kaufen«, fiel ihm Cecilia ins Wort. »Das ist zwar nicht üblich, da alle über eigenes Futter verfügen, aber deswegen musst du dafür auch als Erstes sorgen, ehe alle Gewässer zufrieren und weder Kähne noch Schlitten hierher gelangen können.«
»Das denke ich auch«, sagte Arn. »Ich werde mich morgen um diese Frage kümmern. Worauf bist du noch gestoßen?«
»Dass wir fast so viel Silber ausgegeben haben, wie Forsvik wert ist, ohne aber irgendwelche Einnahmen zu
haben. Allein das Gold, das du dem Steinmetzen in Skara gegeben hast, hätte gereicht, um uns mehrere Jahre den Lebensunterhalt zu gewährleisten.«
»Dieses Gold darfst du bei deinen Berechnungen nicht berücksichtigen!«, sagte Arn heftig, bereute es aber sofort und lächelte, um sich für seine Heftigkeit zu entschuldigen. »Ich habe genug Gold für alles, was mit der Kirche von Forshem zu tun hat. Es liegt in einer eigenen Truhe, und wir können die Kirche daher als etwas betrachten, was bereits bezahlt ist.«
»Das ändert natürlich vieles zum Besseren«, räumte Cecilia ein. »Das hättest du mir auch früher sagen können, dann hätte ich weniger Tinte verschwendet. Vielleicht ist es aber auch an der Zeit, dass du deiner Frau sagst, was wir eigentlich besitzen, oder genauer gesagt, was du besitzt, da Forsvik mir gehört und mit jedem Schweißtropfen, den du vergießt, im Wert steigt.«
»Ich besitze ungefähr tausend Goldmark«, antwortete Arn und blickte verlegen auf den Holzboden. »Die Kosten für den Umbau von Arnäs zu einer unbezwingbaren Burg und für die Kirche von Forshem habe ich schon abgezogen.«
Er rutschte unruhig hin und her und schaute immer noch weg, als wisse er, dass seine Worte völlig unglaublich klangen.
»Tausend Goldmark«, flüsterte Cecilia wie gelähmt. »Tausend Goldmark sind mehr, als Riseberga, Varnhem und Gudhem zusammen besitzen.«
»Das weißt du besser als ich, meine Liebste«, erwiderte Arn leise. Er machte den Eindruck, als würde er sich seines großen Reichtums schämen.
»Warum hast du mir das nicht schon eher gesagt?«, fragte Cecilia.
»Ich wollte es dir schon oft erzählen«, antwortete Arn. »Aber dann ergab sich irgendwie nie die richtige Gelegenheit. Wie ich im Heiligen Land zu diesem Gold gekommen bin, ist eine lange Geschichte. Gold ist aber nicht alles, Gold bewahrt uns nicht vor Kälte, insbesondere nicht meine Freunde aus den warmen Ländern. Ich hatte nicht vor, dir das Wissen vorzuenthalten, aber mir wäre eine lange und kalte Winternacht lieber gewesen, in der der Nordwind ums Haus pfeift und wir im Schein eines wärmenden Feuers daliegen. Da hätte ich dir gern die ganze Geschichte erzählt.«
»Wenn du auf den Winter wartest, dann wartest du nicht vergebens«, antwortete Cecilia mit einem kleinen Lächeln, das sofort etwas Licht in diese eigentümlich düstere Unterhaltung über den Reichtum brachte.
»Auf diesen Winter freue ich mich«, antwortete Arn und lächelte ebenfalls.
»Und doch ist Gold ein sehr schlechter Schutz vor Kälte und Hunger. Du musst, wie gesagt, morgen beginnen, Futter in Linköping zu kaufen oder wo auch immer du es bekommen kannst.«
»Das verspreche ich«, antwortete Arn. »Was hast du in der unerbittlichen Logik deiner Zahlen noch gefunden?«
»Du solltest ein eigenes Schiff kaufen oder bauen lassen, um Tonerde zu transportieren«, entgegnete sie. »Für die Ziegelherstellung wird so viel
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