Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
besitzen will, was passiert dann?«
Cecilia hatte auf diese Frage zuerst keine Antwort. Sie saß eine Weile da und dachte scharf nach.
»Lohn«, sagte Arn schließlich. »Wir geben ihnen allen die Freiheit, und zwar mitten im Winter, so dass die Kälte sie zur Besinnung bringt und sie nicht mit ihrer neuen Freiheit in alle Himmelsrichtungen davonlaufen. Dann führen wir Lohn ein. Zum Jahreswechsel bekommt jeder Leibeigene, damit meine ich jeden Mann und jede Frau, so und so viele Silbermünzen. Eine andere Möglichkeit, der sich meine selige Mutter Sigrid bediente, ist es, die Freigelassenen als Pächter Land urbar machen und sie dann jedes Jahr Pacht zahlen zu lassen. Mein Vorschlag ist, es auf beide Arten zu versuchen.«
»Aber so viele Löhne bedeuten für uns hohe Ausgaben«, sagte Cecilia und seufzte. »Und das, wo ich gerade Licht gesehen hatte, was meine Bilanzen angeht.«
»Wer den Armen ein Almosen gibt, tut etwas, was Gott wohlgefällig ist, auch wenn sein Silberbeutel dadurch leichter wird«, sagte Arn nachdenklich. »Das ist gerecht, und ich will gerecht leben. Bereits das ist ein ausreichender Grund. Ein anderer ist, dass die Pächter von Arnäs, die Freigelassene sind, viel härter arbeiten. Ohne uns im Winter etwas zu kosten, mehren sie unseren Reichtum. Stell dir vor, es wäre wirklich so, dass die Freigelassenen immer härter arbeiten als die Leibeigenen, dann wäre es doch ein gutes Geschäft, sie freizulassen?«
»In diesem Fall wären unsere Verwandten, die Leibeigene besitzen, nicht nur Sünder, sondern auch ziemlich dumm«, meinte Cecilia lachend. »So zu denken ist allerdings recht hochmütig, mein lieber Arn.«
»Das bleibt abzuwarten«, sagte Arn. »Du und ich, wir wollen uns ohnehin beide von einer Sünde reinigen, dann lass uns das tun! Wenn der Herr uns auch noch dafür belohnt, ist das nicht unsere Sache, und wenn die Angelegenheit teuer werden sollte, dann können wir sie uns auf jeden Fall leisten. Lass es uns versuchen!«
»Ja, und wir warten bis zum Winter, damit sie nicht wie schwindlige Hühner in alle Himmelsrichtungen verschwinden, sobald sie freikommen!« Cecilia lächelte, als sehe sie bereits den Aufruhr auf Forsvik vor sich, den es geben würde.
Auf Bjälbo wurden Arn und Cecilia nicht so empfangen, wie sie gehofft hatten. Als sie zwischen den Willkommensfeuern vor der Kirche hindurchgeritten waren, wurden
sie vom Gesinde begrüßt, das ihnen Plätze in einem der Gästehäuser anwies, als sollten sie mit ihrer Garde unter einem Dach schlafen. Sie hatten jedoch kein großes Gefolge, da sie nur Sune und Sigfrid mitgenommen hatten, die sich selbst vielleicht als Schutz ihres Herrn und ihrer Herrin sahen, in den Augen der anderen jedoch nichts anderes als Knaben waren.
Eines der wenigen Dinge, die Birger Brosa in seiner kurzen Unterhaltung mit Arn berührte, war, dass es einem Folkunger kaum anstehe, ohne Garde zu einem solchen Gastmahl zu reiten, da die Leute von der Sverkersippe das als Kränkung empfinden konnten.
Die Begrüßung durch Ingrid Ylvas Vater Sune Sik war ebenfalls unterkühlt. Er verlor ein paar Worte darüber, dass sich das Blut, das zwischen ihnen vergossen worden sei, erst nach der Hochzeit fortspülen lassen könne.
Die schlechte Stimmung breitete sich von den Ehrenplätzen auf den Saal aus: Weder der Verheirater Birger Brosa noch seine Frau Brigida würdigten Arn und Cecilia eines einzigen freundlichen Wortes, und die Verlobungsfeier auf Bjälbo ging als ein nicht sonderlich fröhliches Fest in die Annalen ein.
An allen drei Abenden zogen sich Arn und Cecilia so früh zurück, wie es möglich war, ohne den Gastgeber zu kränken. Sie fanden kaum Gelegenheit, mit ihrem Sohn Magnus und seiner zukünftigen Frau Ingrid Ylva zu sprechen, da die laubgeschmückte Bank für die Verlobten weit weg von den Ehrenplätzen war.
Der Besuch bei Cecilias Freundin Ulvhilde Emundsdotter auf Ulfshem verlief in Arns Augen nicht viel besser. Der Hof lag sehr malerisch zwischen Bjälbo und Linköping, für Arn und Cecilia gab es Wein, da beide gern aufs Biertrinken verzichteten, und das Fleisch war zart.
Aber zwischen Arn und Ulvhilde gab es einen Schatten, der nicht weichen wollte und von allen wahrgenommen wurde, auch wenn niemand darüber sprechen mochte.
Ulvhildes Mann Jon, der sich mehr für Gesetze als für das Schwert interessierte, hatte Schwierigkeiten, ein vernünftiges Gespräch mit Arn zu führen, da er voraussetzte, dass Arn ein Mann sei, der von nichts
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