Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
anderem etwas verstehe als vom Krieg. Arn hatte das Gefühl, als würde er mit ihm sprechen wie mit einem Minderbemittelten oder einem Kind.
Es machte Jon ebenfalls zu schaffen, dass Birger und Emund, seine beiden Söhne, Arn die ganze Zeit mit vor Bewunderung leuchtenden Augen ansahen. In gewisser Weise wurde es besser, in anderer Hinsicht aber auch nicht, nachdem Arn vorgeschlagen hatte, Jons Söhne sollten lieber mit Sune und Sigfrid nach draußen gehen, statt gezwungen zu sein, sich in der Gesellschaft der Erwachsenen höfisch zu benehmen. Gehorsam gingen die Knaben nach draußen, aber bald war vom Hofplatz das Klirren von Waffen zu hören, was Arn nicht weiter verwunderte, aber Jon ganz offenbar ärgerte.
Am zweiten Abend, ihrem letzten auf Ulfshem, saßen Arn, Cecilia, Jon und Ulvhilde zusammen vor dem großen Kamin im Saal. Offenbar hatten die beiden Frauen so viele Dinge zu besprechen gehabt, dass sie erst jetzt die gespannte Stimmung zwischen den Männern bemerkten. Auch zu Beginn dieses Abends verlief die Unterhaltung schleppend und handelte nur von unverfänglichen Dingen.
Arn wusste ziemlich gut, was sich auf dem Grund dieses Pfuhls verbarg, und war zunächst noch fest entschlossen, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Aber als sie die erste Stunde mit langweiligen Betrachtungen, viel Schweigen
und ohne ein einziges Lachen verbracht hatten, kam er zu dem Entschluss, dass das noch unerträglicher war, als die Eiterbeule gleich aufzuschneiden.
»Wir sollten lieber über das reden, was uns entzweit. Es wird nichts besser davon, dass man so tut, als sei nichts«, sagte Arn mitten in einer Unterhaltung über den milden Herbst und darüber, wie kalt es im Vorjahr gewesen sei.
Es wurde vollkommen still, und nur das Knistern des Kaminfeuers war zu hören.
»Du meinst meinen Vater Emund Ulvbane«, sagte Ulvhilde schließlich. »Ja, lass uns lieber jetzt gleich über ihn sprechen. Ich war noch ein Kind, als er heimtückisch erschlagen wurde, und vielleicht weiß ich nicht die ganze Wahrheit. Cecilia Rosa ist meine liebste Freundin, und du bist ihr Mann, daher sollten uns keine Lügen entzweien. Erzähl mir, wie es war!«
»Dein Vater Emund war König Sverkers treuester und größter Krieger«, begann Arn, nachdem er tief Luft geholt hatte. »Es hieß, dass ihn niemand besiegen konnte. Auf dem Thing bei Axevalla kränkte er meinen Vater Magnus so, dass die Ehre einen Zweikampf der beiden forderte oder zwischen ihm und dem Sohn, was das Gesetz auch zulässt. Mein Vater, der nie ein Schwertkämpfer war, hätte von Emunds Hand den sicheren Tod zu erwarten gehabt. Er rief einen Pfarrer, beichtete und verabschiedete sich von seinen Nächsten. Doch dann kämpfte ich an seiner Stelle gegen Emund. Ich war damals erst siebzehn und hatte kein Verlangen zu töten. Ich tat, was in meiner Macht stand: Zweimal bot ich deinem Vater an, den Kampf zu beenden, immer wenn ich die Oberhand gewonnen hatte. Das half jedoch nicht. Zum Schluss wusste ich mir keinen anderen Rat, als ihn so zu verletzen,
dass er aufgeben musste, aber trotzdem seine Ehre nicht verlor. Heute hätte ich das vielleicht besser gekonnt, aber damals war ich erst siebzehn Jahre alt.«
»Du warst also nicht dabei, als Knut Eriksson meinen Vater auf Forsvik erschlug?«, fragte Ulvhilde nach einem langen Schweigen.
»Nein«, sagte Arn. »Mein Bruder Eskil war dabei, aber er kümmerte sich nur um die Geschäfte, als wir Forsvik von deinem Vater kaufen wollten. Als der Verkauf besiegelt war, ritt Eskil nach Hause nach Arnäs. Knut blieb, um Rache zu nehmen.«
»Weswegen wollte er sich an meinem Vater rächen?«, fragte Ulvhilde erstaunt, als hätte sie nicht einmal andeutungsweise von dieser Geschichte gehört.
»Es heißt, dass Emund Knuts Vater, dem heiligen Erik, den Kopf abgeschlagen hat«, antwortete Arn. »Wie es sich mit dieser Sache verhält, weiß ich nicht, aber Knut war sich sicher, dass es so war. Er erschlug Emund genau so, wie sein Vater erschlagen worden war.«
»Und der konnte sich nicht mehr verteidigen, da er durch dein Verschulden nur noch eine Hand hatte!«, mischte sich Jon ein, um Ulvhilde zu verteidigen.
»Was du sagst, ist wahr«, antwortete Arn leise. »Aber wenn es in unserem Land um Blutrache geht, habe ich mir sagen lassen, hat es keine Bedeutung, ob man eine oder zwei Hände hat.«
»Ein Mord soll beim Thing verhandelt werden und nicht zu weiteren Morden führen!«, entgegnete Jon.
»Das sagt vielleicht das Gesetz«, gab Arn
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