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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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aufgestellt. Sie waren griesgrämig und schweigsam, wirkten aber gleichzeitig, als seien sie unruhiger, als sie sich gegenseitig eingestehen wollten. Niemand sprach ein Wort.
    Da kam Herr Arn auf einem seiner kleinen fremdländischen Pferde aus dem Stall. Er ritt sehr schnell zwei Runden um den Hofplatz und betrachtete streng die Männer der Garde, ehe er vor Torben wendete und anhielt. Er hatte sich einen Ringpanzer übergezogen, aber trug keinen Helm. In der einen Hand hielt er einen weißen Schild mit rotem Kreuz, bei dessen Anblick es den beiden heimlichen Zuschauern kalt den Rücken herunterlief, denn sie wussten sehr gut, dass es sich dabei um das Wappen der Tempelritter handelte.
    Anstelle eines Schwerts hielt Herr Arn einen kräftigen Kiefernast in der Hand, den er prüfend gegen seine nackte Wade schlug, während er die Männer der Garde musterte.
    »Ihr habt das Bäumefällen für euer unwürdig befunden«, sagte Arn schließlich. »Stattdessen wollt ihr die Arbeit von Männern der Garde tun, die ihr würdiger findet. Ihr sollt euren Willen haben. Wer von euch mich vom Pferd schlägt, ist frei, doch wen ich vom Pferd schlage, kehrt zum Holzfällen zurück!«
    Mehr sagte er nicht, aber sein Pferd begann, sich seitlich zu bewegen, und zwar fast so schnell wie ein gewöhnliches Pferd, das vorwärts läuft. Als es sich einer der
Scheunen näherte, änderte es die Richtung, tänzelte etwas schräg rückwärts und dann plötzlich nach vorne. Für Sune und Sigfrid sah das aus wie Zauberei. So konnte niemand ein Pferd reiten, und doch geschah es gerade hier vor ihren Augen.
    Plötzlich griff Arn mit zwei Sprüngen an, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, dass der Mann, der ihm am nächsten war, nicht einmal mehr seinen Schild hochreißen konnte, ehe er so hart von dem Ast in der Seite getroffen wurde, dass er stöhnend nach vorne sank. Arn war sofort neben ihm und stieß ihn aus dem Sattel.
    Im nächsten Augenblick war Arn bereits Torben ausgewichen, der sich von hinten mit gezogenem Schwert genähert hatte und nun ins Leere hieb.
    Ehe sich Torben aber noch umdrehen konnte, hatte Arn ihn bereits von hinten eingeholt und hob ihn einfach aus dem Sattel. Anschließend warf er sein Pferd in zwei Sprüngen vorwärts und befand sich dann zwischen zwei der jüngeren Männer, die beide zum Schutz ihren Schild hoben.
    Aber statt weiter vorzupreschen, wendete Arn sein Pferd, das nach hinten ausschlug, so dass die Pferde der übrigen Männer scheuten, sich aufbäumten und nicht eher zur Ruhe kamen, bis Arn dem einen der Männer mit seinem Ast einen Schlag über den Helm und dem anderen einen Hieb auf den Schwertarm versetzt hatte, so dass sich beide stöhnend im Sattel vorbeugten.
    Statt sich um die beiden weiter zu kümmern, warf sich Arn mit zwei großen Sprüngen dem fünften Mann der Garde entgegen und hielt seinen Ast in die Höhe, als wolle er einen gewaltigen Schlag austeilen. Sein Widersacher hob den Schild, um zu parieren, musste jedoch feststellen, dass der Angriff von der anderen Seite kam, und
zwar mit solcher Kraft, dass er aus dem Sattel gerissen wurde und auf dem Rücken landete.
    Sune und Sigfrid dachten nicht länger daran, sich noch weiter zu verstecken. Mit weit aufgerissenen Augen lehnten sie sich aus der Lüftungsklappe und wären fast herabgefallen. Die Ereignisse auf dem Hofplatz geschahen so schnell, dass die Jungen kaum Einzelheiten sehen konnten und eifrig flüsternd versuchten, sich das eine oder andere gegenseitig zu erklären. Herr Arn behandelte die mächtigsten Männer der Garde von Forsvik wie ein paar Katzenjunge, das stand außer Zweifel.
    »Das ist die Arbeit der Garde von Forsvik«, sagte Arn, als er schließlich auf dem Hofplatz allein zu Pferde saß, während die anderen auf der Erde lagen oder schmerzgekrümmt dastanden.
    »Wenn ihr eure Arbeit als Männer der Garde fortsetzen wollt, dann sammelt eure Waffen und schwingt euch wieder in die Sättel, dann beginnen wir das Spiel von neuem«, fuhr Arn fort.
    Er betrachtete sie eine Weile schweigend. Keiner machte Anstalten, wieder in den Sattel steigen zu wollen. Arn nickte, als habe er genau das vermutet.
    »Dann kehren wir alle zum Bäumefällen in den Wald zurück«, sagte er. »Zwei oder drei Tage, bis Herr Eskil und mein Freund Harald kommen, arbeiten wir mit den Kiefernstämmen. Wer von euch gute Arbeit leistet, kann es sich dann aussuchen, ob er in der Garde auf Arnäs dienen oder hier auf Forsvik bleiben will. Wer hierbleiben

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