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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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will, soll dann auch wirklich als Mann der Garde arbeiten, aber er wird dann nicht mehr so leicht zu schlagen sein wie heute.«
    Ohne weitere Erklärungen wendete Arn sein Pferd und ritt direkt in den Stall. Sune und Sigfrid nutzten die Gelegenheit,
um ungesehen ihren Beobachtungsposten zu verlassen und sich wieder in den Wald zu den Holzfällern zu begeben. Ganz atemlos erzählten sie ohne Punkt und Komma, was sie gesehen hatten. Sie begriffen nur, dass Herr Arn soeben die Tür, die in die Welt der Ritter führte, einen Spaltbreit geöffnet hatte. Es hatte ihre wunderbarsten Träume bestätigt, denn welcher junge Folkunger hätte nicht gern mehrere Jahre seines Lebens dafür gegeben, um nur die Hälfte von dem zu beherrschen, was, wie sie jetzt gesehen hatten, ein richtiger Tempelritter konnte!
    Sie taten so, als sei nichts gewesen, als Arn und die fünf blau geschlagenen Männer der Garde schweigend und in Arbeitskleidung zum Holzfällen zurückkehrten. Sowohl Sune als auch Sigfrid strengten sich an, ihre Arbeit so gut wie möglich zu machen, und sie zwangen sich, nicht zu fragen, was unten auf dem Hofplatz vorgefallen war.
    Als sich die beiden jungen Folkunger später in ihrem eigenen Baumhaus, das sich in einer der großen Eschen am Rand des Hofplatzes befand, zur Ruhe begaben, fiel es ihnen trotz ihrer Müdigkeit und ihrer schmerzenden Glieder schwer, einzuschlafen. Immer wieder versuchten sie einander zu beschreiben, was sie am Nachmittag gesehen hatten. Ein Pferd, das wie ein Vogel dahinschwebte, ebenso schnell und unberechenbar, und das seinem Reiter so gehorchte, dass dieser es einfach nur mit seinen Gedanken und nicht mit Knien, Zügeln und Sporen beherrschte. Ein Reiter, der mit seinem Pferd wie zusammengewachsen erschien, so dass sie einem Wesen aus den Sagas ähnelten. Hätte Herr Arn statt eines Astes ein Schwert in der Hand gehalten, dann hätte er fünf Männer der Garde mit ebenso großer Leichtigkeit erschlagen
wie einen eben aus dem See gefischten Saibling. Das war ein fürchterlicher Gedanke. Zumindest wenn man sich vorstellte, dass man selbst bloß ein einfacher Mann der Garde war.
    Ein wunderbarer Gedanke war es jedoch, bei Herrn Arn in die Lehre gehen und Ritter werden zu dürfen. Sune und Sigfrid hatten genug Stoff für Träume, als ihre Müdigkeit schließlich ihre Aufregung besiegte.

    In drei Tagen harter Arbeit sammelte sich eine ansehnliche Menge Kiefernholz vor dem Hofplatz von Forsvik. Was damit gebaut werden sollte, wusste niemand, und es hatte sich auch niemand getraut, den einsilbigen Herrn Arn zu fragen, der sich mehr abrackerte als alle anderen.
    Am dritten Tag kehrten Herr Eskil und der Norweger Harald von der Königsburg Näs zurück, und den fünf Männern der Garde blieb endlich die harte Arbeit erspart. Arn teilte ihnen mit, dass alle, die einen neuen Dienst auf Arnäs antreten wollten, sich im Laufe des Tages für die Reise fertig machen sollten. Wer lieber auf Forsvik bleiben und die Kunst des Krieges lernen wolle, solle das kundtun. Keiner der Männer der Garde verzog auch nur eine Miene, als sie diese Worte hörten, und keiner von ihnen entschied sich dafür, auf Forsvik zu bleiben.
    Nun gab es viel Lauferei, da viele Menschen umziehen und mit den Flusskähnen entweder nach Arnäs oder zum Kinnekulle fahren wollten. Erling und Ellen, die mit ihren Söhnen und einigen Dienern Forsvik verlassen mussten, um einen viel besseren Hof zu beziehen, fragten Sigfrid und ihren Pflegesohn Sune ein letztes Mal eindringlich,
ob sie sich wirklich in so jungen Jahren von ihrer Mutter und ihrem Vater trennen wollten. Erling war bekümmert, und seine Miene verdüsterte sich, als er hörte, dass die beiden schon wie Leibeigene hatten arbeiten müssen. Es erstaunte ihn, dass diese Schmach ihre Entschlossenheit nur hatte wachsen lassen, Herrn Arn auch wirklich zu dienen. Sie hatten jedoch noch etwas Zeit, es sich anders zu überlegen, denn es war beschlossen worden, dass Sigfrid und Sune ihre Brüder und ihre Eltern auf der Flussreise begleiten sollten, da offenbar eine ganze Reihe von Pferden von Arnäs nach Forsvik geritten werden musste. Selbst auf diese Arbeit schienen Sune und Sigfrid sich zu freuen, denn sie vermuteten, dass es sich dabei um eine ganz bestimmte Sorte Pferde handelte.
    Nachdem sie ihr Willkommensbier getrunken hatten, waren Herr Eskil, sein Bruder und der Norweger indessen zum Seeufer hinuntergegangen. Da sie ganz offenbar nicht gestört werden wollten, war niemand in

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