Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Geringsten darüber erstaunt gewesen, dass von einer neuen Äbtissin für das Kloster Riseberga nicht mehr die Rede gewesen sei. Desto zufriedener seien sie alle über die Worte des Königs gewesen, dass er Höfe und Wälder im Wert von sechs Goldmark für ein neues Kloster bei Julita in Svealand stiften wolle.
Denke man über all das nach, meinte Arn, dann sei vollkommen klar, dass die Königin die Sache mit dem Erzbischof eingefädelt habe. So konnte er sich auch erklären, dass die beiden Bischöfe, die er getroffen hatte, über ihn und Cecilia gewusst hatten, was eigentlich nur sie selbst hätten wissen können. Die Königin und sonst niemand habe zu dieser Hochzeit eingeladen, glaubte Arn, doch er selbst habe davon nichts gewusst. Außerdem hätte er sich nicht auf solch ein Spiel hinter dem Rücken des Königs, des Jarls und seines Bruders eingelassen, da er Birger Brosa versprochen habe, eine Weile über die Sache nachzudenken.
Eskil zweifelte nicht daran, dass Arn genauso wenig wie er selbst gewusst hatte, was da hinter ihrem Rücken vorging. Dagegen war ihm unklar, wie die Königin etwas hatte tun können, was so eindeutig gegen ihre eigenen Interessen verstieß. Denn wenn Cecilia Rosa, wie Eskil sie nannte, jetzt wirklich das Hochzeitsbett mit Arn teilen würde, dann war nicht mehr daran zu denken, dass sie als Zeugin gegen den Meineid von Mutter Rikissa auftreten könne. In diesem Fall war es zweifelhaft, ob Erik, der
Sohn der Königin, die Krone würde erben können. König Knut könne das vielleicht sogar für Verrat halten.
Arn meinte, diese Worte seien zu hart, solange sie nicht wüssten, wie die Pläne der beiden Cecilien eigentlich aussähen. Er selbst hatte beim Gastmahl in dieser Angelegenheit nichts in Erfahrung bringen können. Zu viele Ohren hatten nur zu begierig den Worten gelauscht, die zwischen Arn und Cecilia gefallen waren, außerdem war im Saal großer Lärm gewesen. Er wusste jetzt zwar im Detail, was der Oeconomus, nein, die Oeconoma eines Klosters für Aufgaben hatte, und er hatte viel über die herzliche Freundschaft erfahren, die die beiden Cecilien seit ihrer langen Leidenszeit in Gudhem verband, aber nichts über irgendwelche weiblichen Intrigen gehört.
Vielleicht sei die Sache ganz einfach und unschuldig, überlegte Harald, der lange geschwiegen hatte. Männer vermuteten immer gleich Intrigen und falsches Spiel, wenn etwas Unerwartetes passiere, und deswegen wolle man vielleicht glauben, die Königin habe sich eines Verrats schuldig gemacht, und es bestünden geheime Bande zwischen ihr und dem Erzbischof. Schließlich sei der Erzbischof daran beteiligt gewesen, den Weg zu Cecilias Hochzeitsbett zu ebnen. Aber wenn es dabei nur um Freundschaft ginge? Diese beiden Frauen, die sich seit ihrer Jugend gut gekannt und vieles zusammen durchgemacht hätten, stünden sich vermutlich sehr nahe. Er selbst hätte wahrscheinlich für Arn das Gleiche getan und Arn wohl auch für ihn. Was tue man nicht alles, wenn man wisse, dass das Glück eines Freundes auf dem Spiel stehe?
Eskil meinte, es sei sicherlich klug, so zu denken, nur könne man eine solche Klugheit von Frauen nicht erwarten.
Doch da wandte Arn ein, dass Klugheit nicht das richtige Wort sei. Denn was die Klugheit der zwei Cecilien anginge, könne man sich nicht beklagen. Sie hätten spielend leicht und in weniger als einem Tag alle Männer hinters Licht geführt, den König, den Jarl, Eskil und Arn eingeschlossen. Die Frage müsse also anders lauten, nämlich, ob Frauen zur gleichen Freundestreue fähig seien wie Männer und allein aus dieser Freundschaft heraus selbstlos handelten.
Doch es gab eine weitaus wichtigere Frage, die Eskil umtrieb. Er trug nämlich die Verantwortung dafür, dass es demnächst eine Hochzeit auf Arnäs geben würde, denn dort und nirgendwo anders sollte sie stattfinden. Wenn er jedoch diese Hochzeit ausrichtete, dann machte er sich Birger Brosa zum Feind, anderenfalls seinen eigenen Bruder.
»Da ich deine Zwickmühle verstehe, kannst du nie mein Feind werden, wie du dich auch entscheidest«, sagte Arn nach einer Weile. »Die Brautfahrt von Cecilias Husaby nach Forsvik statt bloß nach Arnäs wäre zwar lang und gefährlich, aber so könnten wir die Sache regeln.«
»Nein!«, sagte Eskil entrüstet. »Du wirst statt Cecilia ohnehin nie und nimmer Ingrid Ylva wählen, wie unser Onkel es gewünscht hätte. Nichts soll dich und Cecilia Rosa daran hindern, zu heiraten. Und wenn ihr heiratet, dann
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