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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Folke der Dicke gewesen, ebenfalls ein mächtiger Jarl.
    Möglicherweise schob Birger Brosa an diesem Abend seine gesüßten Rüben und Bohnen und seinen Speck früher beiseite, als er das in männlicher Gesellschaft getan hätte. Zum Schluss kam es ihm seltsam vor, allein dazusitzen und zu essen, während ihm die anderen drei immer ungeduldiger zusahen. Beim Nachbier pflegte man sich am besten zu unterhalten, zumindest solange man nicht allzu betrunken war. Birger Brosa hatte diesmal außerdem noch mehr auf dem Herzen.
    Als er merkte, dass die beiden Cecilien und Ulvhilde anfingen, sich in Zeichensprache zu unterhalten, und sich gelegentlich sogar über ihn amüsierten, schob er seinen Teller weg. Er schenkte sich nach, steckte sein Messer in den Gürtel, trocknete den Mund, zog dann, wie es seine Gewohnheit war, das eine Knie bequem an und stellte seinen Bierkrug darauf. Er habe noch mehr wichtige Neuigkeiten zu erzählen, erklärte er feierlich. Dann trank er einen großen Schluck und wartete auf die Stille, die, das wusste er, eintreten würde.
    Zu seinem großen Verdruss hätte die sverker’sche Sippe bisher die meisten Klöster besessen, darunter alle Nonnenklöster, begann er seine Rede. So könne das nicht bleiben, denn das schaffe Zwietracht und könne für manchen äußerst unangenehm werden. Das hätten die beiden Cecilien und Ulvhilde schließlich am eigenen Leib erfahren. Deswegen habe er ein neues Kloster gestiftet, das Riseberga heiße und nordöstlich von Arnäs liege, also im finsteren Svealand. Als er die Grimassen seiner Zuhörerinnen
sah, fügte er hinzu, dass das nicht von Bedeutung sei. Unter König Knut würde alles zu einem Reich werden. Es gehe darum, Handelsverbindungen zu schaffen, untereinander zu heiraten, notfalls gemeinsam Klöster zu gründen, und nicht darum, sich zu bekriegen. Letzteres sei schließlich seit Menschengedenken ohne Erfolg versucht worden.
    Riseberga werde bald geweiht und könne dann ernsthaft seinen Betrieb aufnehmen. Zwei Dinge fehlten jedoch. Zum einen eine Äbtissin, die entweder aus den Reihen der Folkunger oder Eriker kommen müsse. Im Augenblick suche man unter den Nonnen des Landes fieberhaft eine geeignete Kandidatin. Fände sich niemand, müsse man eine Novizin mit der Aufgabe betrauen, aber am liebsten sei ihnen eine geweihte Nonne als Äbtissin, eine, die mit dem Klosterleben vertraut sei.
    Weiterhin fehle ein guter Oeconomus. Nun habe er von vielen Seiten gehört, dass die Geschäfte von Gudhem von allen Nonnenklöstern des Landes am besten verwaltet würden, und zwar, so unglaublich das klingen mochte, nicht von einem Mann.
    Hier wurde er von zwei ärgerlichen Cecilien unterbrochen. Die eine meinte, dass ihr Jarl das schon lange wisse, und die andere sagte, dass der Oeconomus, den man in Gudhem gehabt habe, zwar ein Mann gewesen sei, aber auch ein Idiot.
    Mit gespieltem Entsetzen wich Birger Brosa hinter seinem Bierkrug zurück und erklärte amüsiert, dass ihm das alles wohl bewusst sei; er habe nur scherzen wollen. Es wäre ihm jedenfalls sehr recht, wenn Cecilia Rosa sich der Arbeit des Oeconomus in seinem Kloster Riseberga annehmen würde.
    »Oeconoma«, verbesserte ihn Cecilia Rosa scheinbar gekränkt.

    Das Problem sei jedoch, fuhr Birger Brosa nun ernster fort, dass er etwas warten müsse, ehe er Cecilia Rosa holen und nach Riseberga bringen lassen könne. Der Erzbischof müsse unter anderem erst noch einige Briefe siegeln, und daher werde gezwungenermaßen noch einige Zeit vergehen, in der Cecilia Rosa allein mit Rikissa in Gudhem werde bleiben müssen, ohne Freunde und ohne Zeugen. Dieser Gedanke sei nicht gerade angenehm.
    Cecilia Rosa stimmte ihm zu. Wenn Mutter Rikissa erfuhr, dass sie sich bald allein um die Geschäfte von Gudhem kümmern musste, war ihr alles zuzutrauen. Die Bösartigkeit dieser Frau kannte keine Grenzen.
    Solange sie aber nicht ahnte, was gespielt wurde, waren ihr die Geschäfte wichtiger als der nochmalige Versuch, mit Büßerhemd, Beichte und falschen Tränen ein Geständnis zu erpressen. In diesem Moment lag sie vermutlich im Bett und knirschte vor Hass mit den Zähnen, selbstverständlich ohne Büßerhemd.
    Ulvhilde meinte sehr ernst, dass sich Mutter Rikissa der schwarzen Magie bediene. Sie könne einen Menschen dazu bringen, willenlos alles zu gestehen, als sei das der Wille Gottes und nicht der des Teufels. Gegen solche Zauberei gebe es keine Verteidigung. Das habe sie selbst erfahren, als sie trotz aller guten

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