Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Emund haben?
    Weil das Gesetz das fordere, hatte Birger Brosa versucht zu erklären. Das Gesetz stehe über aller Macht und sei das Fundament, auf dem das Land errichtet werden müsse. Dagegen könne auch kein König etwas einwenden.
    Damit hatten die Schwierigkeiten jedoch noch kein Ende. Ulfshem war vollkommen niedergebrannt worden. Dann war es als Geschenk an Folkunger gegangen, die sich bei dem Sieg auf den Blutäckern verdient gemacht hatten. In Ulfshem wohnte jetzt ein gewisser Sigurd Folkesson mit seinen beiden unverheirateten Söhnen. Ihre Mutter war im Kindbett gestorben, und er hatte aus irgendeinem Grund nie wieder geheiratet.
    Diese Folkunger konnten für sich in Anspruch nehmen, Ulfshem als Geschenk vom König erhalten und alles von Grund aufgebaut zu haben.
    Hier wurde der Jarl zu seiner außerordentlichen Überraschung von Cecilia Rosa unterbrochen, die fast ein wenig frech darauf hinwies, dass der Grund viel mehr wert sei als irgendwelche Gebäude. Außerdem kosteten Steinfundamente mehr als die Holzhäuser, die man darauf errichtete. Was waren da schon ein paar Häuser gegen den ganzen Grund und die Fundamente?
    Der Jarl runzelte bei dieser Zurechtweisung die Stirn, aber da die Königin seine einzige Zeugin war, ließ er die
Sache auf sich beruhen und rühmte stattdessen Cecilia Rosas ausgezeichneten Geschäftssinn.
    Es schien nun zwei Wege zu geben, um diese Streitfrage zu lösen. Der eine war Silber, der andere eine Heirat. Wenn Ulvhilde damit einverstanden war, einen von Sigurds Söhnen zu heiraten, dann würde sie niemand daran hindern, die Hälfte von Ulfshem zu bekommen. Etwas musste sie schließlich als Mitgift in die Ehe bringen.
    Cecilia Rosa sah aus, als wolle sie den Jarl erneut unterbrechen, beherrschte sich aber.
    Die andere Möglichkeit, meinte der Jarl und hob lächelnd den Zeigefinger, damit ihm nicht wieder jemand ins Wort fiel, sei, die Folkunger in Ulfshem auszuzahlen. Er sei in den letzten Jahren zweimal auf Kreuzzügen jenseits der Ostsee gewesen. Einmal seien er und seine Männer dabei auf Widerstand gestoßen und in wirkliche Schwierigkeiten geraten, und es habe eine Weile recht düster ausgesehen. In diesem Augenblick habe Birger Brosa Gott für seine Rettung drei Kirchen versprochen. Da die Lage weiterhin brenzlig gewesen sei, habe er außer den Kirchen gelobt, sich auch um das Problem der kleinen Ulvhilde zu kümmern. Da sei das Kriegsglück sofort wieder auf ihrer Seite gewesen.
    Die Kirchen seien bereits gebaut. Aber die Schuld an Gott sei noch nicht gänzlich bezahlt. Irgendwie müsse er jetzt noch Ulvhildes Leben ins Lot bringen. Die Frage sei nur, wie. Cecilia Rosa verstehe sicher, dass er selbst und Cecilia Blanka diese Unterhaltung ungern im Beisein von Ulvhilde führen wollten. Deswegen hätten sie sie auch nicht gebeten, ebenfalls ins Hospitium zu kommen.
    Jetzt wollten sie gerne Cecilia Rosas Meinung hören.
    Cecilia Rosa fand, dass sich diese Frage nicht ohne Weiteres beantworten lasse. In einer besseren Welt, in der
ihre geliebten Angehörigen nicht im Krieg erschlagen worden wären, hätte Ulvhilde einen Vater gehabt, der sie schon längst nach eigenem Gutdünken verheiratet hätte. Jetzt unterliege sie jedoch nicht mehr diesem Zwang. Sie würde sich natürlich in alles fügen, was ihre beiden einzigen Freundinnen und der Jarl vorschlagen würden. Aber Ulvhilde jetzt eilig eine Heirat aufzuzwingen könne ihr Glück ebenso wie ihr Unglück bedeuten.
    Am besten sei, meinte Cecilia Rosa, nachdem sie eine Weile nachgedacht hatte, wenn Ulvhilde einfach zu ihrem eigenen Hof und ihrem Grund und Boden zurückkehren könne, ohne jemandem die Ehe zu versprechen. Der Folkunger Sigurd könne doch mit seinen beiden Söhnen so lange bleiben, bis Birger Brosa ihnen neue Höfe beschafft habe, und Ulvhilde dabei helfen, sich an ihre neue Rolle zu gewöhnen. Ein Gut zu verwalten war nicht einfach, wenn man den größten Teil des Lebens damit verbracht hatte, Kirchenlieder zu singen, im Garten zu arbeiten und zu nähen.
    Birger Brosa murmelte, es sei natürlich die teuerste Lösung, wenn keiner der beiden Söhne Ulvhilde gefalle. Die beiden Cecilien hielten ihm sofort vor, dass er Gott schließlich versprochen habe, für Ulvhilde zu sorgen, und zwar unabhängig von eventuell anfallenden Kosten. Außerdem habe er sich bei den Kreuzzügen im Osten sehr bereichert. Diese Zurechtweisung erzürnte ihn nicht, wie das in männlicher Gesellschaft vielleicht der Fall gewesen wäre. Nach

Weitere Kostenlose Bücher