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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht
viel. Sie war siebenunddreißig Jahre alt und doch nicht frei. Das war das Einzige, was sie sicher wusste.
    Bei näherem Nachdenken war selbst diese Freiheit von Zaun und Mauer. Birger Brosa hatte verfügt, dass sie Oeconoma von Riseberga sein solle, solange sie Lust dazu habe. Damals hatte das wie eine bedeutungslose Freundlichkeit geklungen. Aber als sie jetzt in der ersten Stunde der Freiheit darüber nachsann, worin diese Freundlichkeit eigentlich bestand, hatte es den Anschein, als würde sie das Leben der vergangenen Jahre einfach fortsetzen.
    Nun, vielleicht nicht ganz so wie bisher. Sie hatte beispielsweise nicht die Absicht, ihr Haar weiterhin ganz zu bedecken. Außerdem brauchte sie nicht mehr an der Laudes, den Matutinen oder an der Komplet teilzunehmen. Auf diese Weise würde sie viel wertvolle Zeit für die Arbeit gewinnen. Von jetzt an würde sie zum Einkaufen selbst auf die Märkte reisen. Das schien ihr plötzlich der größte Unterschied zu sein. Sie durfte sich unter anderen Menschen bewegen und sich mit allen unterhalten, ohne von Sünde und Strafe belastet zu sein.
    Am liebsten wollte sie nach Bjälbo reisen, um ihren Sohn Magnus zu treffen. Das war eine Begegnung, vor der sie sich ängstigte und nach der sie sich gleichzeitig sehnte.
    Nach Ansicht vieler Menschen, aber hauptsächlich nach Ansicht der Kirche, war Magnus in Sünde geboren. Birger Brosa hatte ihn als Wickelkind zu sich genommen, vom Thing die Zugehörigkeit zu seiner Familie bestätigen lassen und ihn dann zusammen mit seinen eigenen Kindern erzogen. Als kleiner Junge hatte Magnus geglaubt, er sei der Sohn Birger Brosas. Aber allzu viele klatschsüchtige Zungen wussten um die Vorgänge auf dem Thing, und dieser Klatsch drang schließlich auch zu Magnus selbst. Erst waren es nur verstohlene Andeutungen,
dann wurden im Zorn auch schon einmal deutlichere Worte gesprochen.
    In dem Alter, in dem er kein Kind mehr war, aber noch kein richtiger Mann, hatte Magnus begonnen, die Wahrheit zu ahnen. Er hatte Birger Brosa beiseitegenommen und Aufklärung gefordert. Birger Brosa hatte sich keinen anderen Rat gewusst, als sofort und ohne Umschweife die Wahrheit zu sagen. Magnus war daraufhin eine Zeit lang zum mürrischen Einzelgänger geworden und hatte kaum ein Wort gesprochen. Als hätte man ihm das geborgene Leben eines Jarlssohns in Stücke geschlagen. Birger Brosa hatte verfügt, dass ihn niemand stören dürfe. Er rechnete damit, dass die Neugier bald die Oberhand über die Enttäuschung gewinnen würde.
    So war es auch. Nach einiger Zeit suchte Magnus seinen Pflegevater erneut auf und stellte die ersten Fragen, wer Arn Magnusson nun eigentlich sei. Im Gespräch mit Cecilia Rosa hatte Birger Brosa möglicherweise etwas übertrieben, als er Arn als besten Schwertkämpfer des Westlichen Götaland bezeichnet hatte und außerdem als einen Bogenschützen, mit dem sich kaum einer messen konnte. Ganz unwahr sei das allerdings nicht, entschuldigte sich Birger Brosa. Immer noch erinnere man sich an den jungen Arn und daran, wie er schon als junger Mann den riesigen Kämpfer der sverker’schen Sippe, Emund Ulfsbane, auf dem Thing aller Götaländer in Axevalla besiegt habe. Das sei wie in der biblischen Erzählung von David und Goliath gewesen, aber auch wieder nicht, da Arn ein so viel besserer Schwertkämpfer als Emund gewesen sei. Dieser habe nur seine Hand und nicht sein Leben verloren, weil der junge Arn ihn geschont habe.
    Als Magnus sich frei genug fühlte, auch ältere Männer zu fragen, war er auf viele gestoßen, die dabei gewesen
waren und die Geschichte trotzdem aufs Gröbste ausschmückten.
    Da der junge Magnus von klein auf ein besserer Bogenschütze gewesen war als die anderen Jungen, meinte er jetzt, die Erklärung dafür gefunden zu haben. Er hatte begonnen, mehr und mehr mit dem Bogen zu üben, und versäumte darüber anderes. Er war auch zu Birger Brosa gegangen und hatte erklärt, wenn sein Vater nicht lebend aus dem Heiligen Land zurückkehre, dann würde er weder den Namen Birgersson nach Birger Brosa noch den Namen Arnsson annehmen. Er wolle sich Magnus Månesköld nennen, Magnus Mondschild, hatte er gesagt und eigenhändig auf seinen Schild über den Löwen der Folkunger einen kleinen, silbernen Halbmond gemalt.
    Birger Brosa hatte gemeint, da ohnehin so viel Zeit vergangen sei, wäre es besser, wenn Mutter und Sohn sich nicht begegnen würden, ehe Cecilia Rosas Bußzeit vorüber und sie eine freie Frau sei. Gegen

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