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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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erkundigen und danach, was an seinen Fähigkeiten mit Schwert und Bogen eigentlich wahr sei. Cecilia Rosa antwortete ihm ungezwungen, denn die Angst, die sie noch vor wenigen Stunden empfunden hatte, war von einem warmen Glück abgelöst worden. Sie erklärte, dass sie das mit dem Schwert nur gehört hätte, obwohl darüber viele Geschichten erzählt würden. Sie hätte jedoch im Königshof von Husaby selbst einmal Arn Magnusson mit Pfeil und Bogen schießen sehen, und das sei beeindruckend gewesen.
    Dann wollte Magnus wissen, wie gut sein Vater denn wirklich geschossen habe.
    »Er traf eine Silbermünze mit zwei Pfeilen aus einer Entfernung von fünfundzwanzig Schritten«, antwortete Cecilia Rosa, ohne die Miene zu verziehen, »zumindest glaube ich, dass es fünfundzwanzig Schritte waren, vielleicht waren es auch nur zwanzig. Es war jedenfalls eine Silbermünze.«
    Erst war der junge Magnus vollkommen sprachlos, als er das hörte. Dann traten ihm die Tränen in die Augen, und er beugte sich zu seiner Mutter vor und umarmte sie lange.
    Hinter seinem Rücken fragte Cecilia Blanka mit den Händen, ob es wirklich eine Silbermünze gewesen sei.
    In diesem Fall eine ungewöhnlich große, gab ihr Cecilia Rosa zu verstehen und versank dann ganz in der Umarmung ihres Sohnes und in seinem Geruch. Denn sein Geruch erinnerte sie an etwas, an Jugend und an Liebe.

    Kurz vor der Katharinenmesse, es war bereits kalt, und ein strenger Winter kündigte sich an, kam Birger Brosa auf eiligen Besuch nach Riseberga. Die Zeit reichte dennoch für einen kurzen Pflichtbesuch bei der Priorin Beata. Schließlich wollte er sich in einem Kloster nicht unhöfisch benehmen, das zwar der Jungfrau Maria gehörte, aber das er in seinen Gedanken trotzdem mehr als sein Eigentum betrachtete.
    Vor allen Dingen aber wollte er die Oeconoma treffen, und da die früh hereingebrochene Kälte es draußen ungemütlich machte, mussten sie in ihrer Rechenschaftskammer sitzen, die sie sich nach dem Muster von Gudhem hatte bauen lassen.
    Er sprach zuerst etwas über die Geschäfte, aber dabei strebten seine Gedanken ganz deutlich in eine andere Richtung, da er immer wieder auf den für das nächste Frühjahr geplanten Kreuzzug gen Osten zu sprechen kam.
    Endlich rückte er mit dem heraus, was er eigentlich wollte. Es gab in Riseberga noch keine Äbtissin. Wenn Cecilia Rosa jetzt das Klostergelübde ablegte, dann konnte sie dank ihrer langen Erfahrungen in der Klosterwelt sofort zur Äbtissin ernannt werden. Er hatte bereits mit dem neuen Erzbischof darüber gesprochen, und es würde offenbar keinerlei Probleme geben. Ungeduldig schien er auf eine sofortige Antwort zu warten.
    Cecilia Rosa fühlte sich ermattet wie nach einem schweren Schlag. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Jarl, der doch ihre Freundin Cecilia Blanka so gut kannte, ernsthaft glaubte, dass sie auch nur den geringsten Wunsch hätte, das Klostergelübde abzulegen.
    Nachdem sie sich gesammelt und nachgedacht hatte, fragte sie ihn, ohne seinem Blick auszuweichen, was sich eigentlich hinter dieser Frage verberge. Sie sei selbst nicht
dumm, und der Jarl sei der Klügste im ganzen Reich, daher müsse es einen sehr schwerwiegenden Grund für solch ein Anliegen geben.
    Da lächelte Birger Brosa sein bekanntes breites Lächeln und setzte sich bequem hin. Er zog das eine Bein an, faltete die Hände um sein Knie und betrachtete Cecilia Rosa eine Weile, ehe er sagte, wie es sich verhielt, allerdings auf gewissen Umwegen.
    »Du wärst wahrlich eine Zierde des Klosters wie sonst nur eine unserer Folkungerfrauen, Cecilia«, begann er. »Gewissermaßen bist du das bereits, und deswegen bin ich mit meiner Forderung auch zu dir gekommen.«
    »Forderung?«, unterbrach ihn Cecilia Rosa entsetzt. »Nun, lass es uns eine Frage nennen. Du hast einen guten Kopf, was Buchhaltung und Silber angeht, und nur Eskil kann sich mit dir messen. Eskil ist Arns Bruder, er kümmert sich um die Geschäfte des Reiches. Dich verführt man offenbar nicht mit schönen Worten. Deswegen fasse ich mich jetzt kurz. Wir brauchen eine Äbtissin, die das falsche Zeugnis einer anderen Äbtissin aufwiegen kann. So sieht es aus.«
    »Das hättest du gleich bei deiner Ankunft sagen können, mein lieber Jarl«, sagte Cecilia Rosa und runzelte die Stirn. »Das falsche Zeugnis der Lügnerin hat also Rom erreicht?«
    »Ja, es wurde von allzu willigen Händen nach Rom getragen«, antwortete Birger Brosa düster. »Nicht genug mit störrischen

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