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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerichtet.
    »Dann frage ich dich, Burggraf von Gaza, Arn de Gothia, ist der Auftrag geglückt?«, erkundigte sich der Meister ebenfalls mit erhobener Stimme.
    »Ja, Ritterbruder und Meister von Jerusalem«, antwortete Arn steif. »Wir suchten sechs gottlose Räuber und ihre Beute von Gläubigen und Ungläubigen. Wir fanden, was wir suchten. Sie hängen bereits alle sechs. Ihre gesamte Beute kann morgen vor dem Felsen ausgestellt werden.«
    Der Meister von Jerusalem schwieg. Armand folgte dem Beispiel seines Herrn. Er starrte unverwandt auf den Fußboden, ohne sich zu bewegen, ja er wagte es nicht einmal, vernehmlich zu atmen.
    »Ihr seid gewaschen, wie es unsere Regeln vorschreiben, und Ihr habt dem Herrn und der Muttergottes, der besonderen Beschützerin unseres Ordens, im Templum Salomonis gedankt?«, fragte der Meister von Jerusalem nach einer langen Pause.
    »Ja, Meister von Jerusalem. Ich bitte daher ergebenst um eine Schale Wasser nach der Arbeit eines langen Tages, den einzigen Lohn, den wir verdienen«, erwiderte Arn schnell und mit ausdrucksloser Stimme.
    »Burggraf Arn de Gothia und Knappe Armand de … de Gascogne, so war das doch? Ja! So war das, de Gascogne. Erhebt Euch beide und umarmt mich!«
    Armand tat dasselbe wie sein Herr. Er stand schnell auf, und nachdem der Meister von Jerusalem Arn umarmt hatte, umarmte er auch ihn, jedoch ohne ihn auf die Wangen zu küssen, wie er es bei Arn gemacht hatte.

    »Das war wirklich so gut, wie man es sich nur wünschen konnte, Arn! Ich wusste, dass du es schaffen würdest, ich wusste es!«, rief der Meister von Jerusalem plötzlich in einer ganz anderen Tonlage. Wie weggeblasen war die tiefe, donnernde Stimme. Es klang, als würde er gute Freunde zu einem Gastmahl willkommen heißen. Zwei Templer eilten im selben Augenblick mit zwei großen Silberschalen voll eiskalten Wassers herbei und überreichten sie mit einer Verbeugung Arn, der die eine an Armand weitergab.
    Und Armand tat erneut das, was Arn de Gothia tat. Er trank die Hälfte des Wassers in einem Zug und vergoss dabei einiges über sein Waffenhemd. Als er endlich keuchend die leere Schale absetzte, stellte er zu seiner großen Bestürzung fest, dass sich die zwei weiß gekleideten Templer mit einer Verbeugung dazu bereithielten, sie ihm wieder abzunehmen. Er zögerte, denn es schien ihm undenkbar, von einem Ritter bedient zu werden. Aber der Weißgekleidete ihm gegenüber bemerkte seine Verlegenheit und nickte ihm nur aufmunternd zu. Mit einer tiefen Verbeugung gab er daraufhin seine Schale zurück.
    Der Meister von Jerusalem hatte Arn einen Arm um die Schultern gelegt, und sie gingen in angeregtem Gespräch in den hinteren Teil des Saales, in dem grün gekleidete Küchenbedienstete damit beschäftigt waren, eine Mahlzeit aufzutischen. Nach einem erneuten aufmunternden Kopfnicken von dem Ritterbruder, der ihn bediente, folgte Armand den beiden zögernd.
    Sie setzten sich in der vom Meister von Jerusalem rasch festgelegten Ordnung, Arn und er selbst am Kopfende, dann die beiden Ritterbrüder und am anderen Ende Armand. Auf dem Tisch standen frisches Schweinefleisch, geräuchertes Lamm, Weißbrot und Olivenöl, Wein, Gemüse
und große Silberschalen mit Wasser. Arn sprach ein lateinisches Tischgebet, und alle senkten ihre Köpfe. Dann aber ließen sie es sich munden und tranken unbekümmert von dem Wein. Anfänglich sprachen nur der Meister von Jerusalem und Arn. Sie frischten Erinnerungen an alte Freunde auf, von denen die anderen am Tisch nicht viel wissen konnten. Ab und zu sah Armand die beiden hohen Brüder neben sich aus den Augenwinkeln an. Sie schienen sich sehr gut zu kennen und gute Freunde zu sein, was im Templerorden nicht immer unbedingt dasselbe war. Armand achtete darauf, nicht mehr und nicht schneller zu essen als sein Herr. Er musste Maß halten, obwohl es ein Festmahl war, und durfte sich nicht den Magen vollschlagen wie weltliche Männer.
    Wie Armand geahnt hatte, fiel das Mahl kurz aus. Plötzlich wischte der Meister von Jerusalem seinen Dolch ab und steckte ihn in den Gürtel. Alle taten es ihm nach, und somit war die Mahlzeit beendet. Das grün gekleidete Küchenpersonal eilte sofort herbei und begann abzudecken. Die Schalen mit Wasser, die syrischen Glasbecher und die Weinkaraffen aus Steingut ließen sie allerdings stehen.
    Arn dankte dem Herrn für die Gaben des Tisches, und alle senkten wieder den Kopf.
    »Nun, das war der wohlverdiente Lohn für eure Mühen, Brüder«, sagte der

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