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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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anschließend an Saladin verkauft werden. Die Beduinen wussten vermutlich nicht, dass Templer wertlos waren, da sie im Gegensatz zu den weltlichen Burggrafen nie freigekauft wurden. Die Beduinen hatten jedoch sehr schnelle Pferde, und ihre Kamele überwanden alle Berge und Geröllfelder. Hatte man sie bei sich, konnte man jederzeit alles über den Feind erfahren. Und jetzt sah es danach aus, als sei dieses Wissen neben der Gnade Gottes im bevorstehenden Kampf das Wichtigste.

    Widerwillig gaben die beiden anderen nach. Sie sahen vermutlich ein, dass Arn in dieser Sache nie klein beigegeben hätte. Und der Großmeister hatte verfügt, dass Arn alle Entscheidungen fällen sollte, in denen sich keine Einigkeit erzielen ließ.

    Allen, die nicht wie Arn und sein Confanonier die Parade von Saladins gewaltiger mameluckischer Truppe vor den Toren von Gaza gesehen hatten, musste das Christenheer, das sich an diesem Novembermorgen in Askalon auf den Weg machte, sehr mächtig vorkommen.
    Das Wetter war feucht und ungemütlich. Es wehte ein schwacher nordwestlicher Wind, der den Nebel jedoch nicht vertrieb. Dieser hob und senkte sich, wie es ihm gerade gefiel. Die eingeschränkte Sicht konnte ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein. Die Christen, die die Gegend gut kannten, wurden von ihr in jedem Fall begünstigt. Das traf besonders auf die Anführer des weltlichen Heeres zu, die Brüder Balduin und Balian d’Ibelin. In der Nachhut der Christen befanden sich außerdem die beiden Burggrafen von Toron des Chevaliers und Castel Arnald. Das christliche Heer bewegte sich auf das Gebiet zwischen diesen beiden Burgen zu.
    Wie die Beduinen im Nebel ihren Weg fanden, verstand niemand. Von der ersten Stunde an überbrachten sie verschiedene Nachrichten an Arn de Gothia.
    Gegen Mittag stießen die Christen hin und wieder auf kleinere Gruppen schwer beladener Ägypter, die jedoch mit dem, was sie geplündert hatten, lieber auswichen, statt alles wegzuwerfen und zu kämpfen. Diese Begegnungen waren unheilverkündend, denn die Christen mussten nun
damit rechnen, dass Saladin bald von ihrem Anmarsch erfahren würde. Dann konnte er entscheiden, wann und wo es zum Kampf kommen würde.
    Wie erwartet tauchte bald eine Reiterarmee in Formation vor den Anführern der Christen auf. Man war jetzt in der Nähe der Burg Mont Gisard und nicht weit von Ramleh.
    Das weltliche Heer griff sofort an, ohne dass man überhaupt gewusst hätte, wie stark der Gegner war. Der Mittelteil des Heeres mit dem König, dem Bischof von Bethlehem, dem Fahnenträger und der Garde blieb zurück.
    Hinter ihnen kamen die Templer. Arn gab jedoch keinen Befehl zum Angriff. Sich im Nebel auf einen unsichtbaren Feind zu stürzen erschien weder ihm noch den beiden anderen Burggrafen sonderlich klug. Erst recht, da die mameluckische Reitertruppe sofort zurückwich und flüchtete. Das war eine wohlbekannte Taktik der Sarazenen. Wer ihnen hinterherjagte, wurde bald von vorrückenden Truppen eingekesselt. War der Kessel erst geschlossen, ertönten schrille Hornsignale, woraufhin die Sarazenen kehrtmachten und die Verfolger angriffen, die bald aufgerieben waren.
    Arns Beduinen überbrachten die Nachricht, dass genau das gerade eintrete, wobei die Angreifer nur aus einer einzigen Richtung kämen, nämlich aus Süden.
    Das hieß, dass sich Saladin direkt über das Territorium der Burg Toron des Chevaliers bewegte, und dort kannte sich Burggraf Siegfried de Turenne bestens aus.
    Arn befahl der Templerkolonne anzuhalten, und alle saßen ab, um kurz zu beraten. Siegfried zeichnete mit seinem Dolch eine Karte auf die Erde und deutete dann auf eine breite Schlucht, die nach Süden zu immer schmaler wurde. Von dort würde Saladin kommen.

    Sie mussten schnell einen Entschluss fassen, wenn den Christen diese Gelegenheit nicht entgehen sollte. Arn schickte einen Knappen zum Großmeister im Mittelteil des Heeres, das jetzt ebenfalls angehalten und eine ringförmige Verteidigungsposition eingenommen hatte. Der Knappe sollte darüber Bescheid geben, was die Templertruppe vorhatte. Danach befahl Arn, in scharfem Trab vorzurücken. Siegfried de Turenne ritt voran und zeigte den Weg.
    Als sie zur Schlucht kamen, befanden sie sich oben auf einer Anhöhe, während es zum Ende der Schlucht hin, die sich verengte wie der Hals einer damaszenischen Flasche, leicht bergab ging. Tauchten die Truppen des Feindes dort auf, dann würden sie das weltliche Heer aus zwei Richtungen einschließen. Gerade jetzt

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