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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mund offen stehen, als er bemerkte, dass er auf mehreren Seiten von gespenstisch weißen, bärtigen Rittern umgeben war.
    Arn senkte seine Lanze und brüllte den Angriffsbefehl »Deus vult«, der sofort von zweihundert Kehlen unmittelbar neben ihm und weit hinten im Nebel wiederholt wurde. Dann waren nur noch die donnernden Hufe der Templerhengste zu hören und im nächsten Augenblick das Klirren von Metall auf Metall und die Schreie der Verletzten und Sterbenden.
    Genau an der schmalsten Stelle der Schlucht, an der die Feinde sich sehr zusammendrängen mussten, um überhaupt durchzukommen, fuhr die stählerne Faust der Templertruppe in sie hinein. Auf einer Woge aus schweren Pferden und scharfem Stahl wurden die mameluckischen Reiter durcheinandergewirbelt und zurückgeworfen, wenn sie nicht gleich von einer Lanze durchbohrt zu Boden fielen. Die ägyptischen Bogenschützen kamen erst weiter hinten und fanden für ihre Pfeile kein Ziel. Bald tosten die herrenlosen Pferde, die panisch kehrtmachten, über sie hinweg. Gleichzeitig drängten weitere ägyptische Truppen von hinten nach, die den Schlachtenlärm gehört hatten.
    In der schmalen Passage gaben die Templer keinen Meter nach. Knie an Knie kämpften sie sich durch die schwer bedrängten Mamelucken vor, die auf so geringen Abstand den langen Schwertern der Christen, die wie Sensen bei der Ernte niedersausten, nichts entgegenzusetzen hatten.
    Die Ägypter, die den Flaschenhals bereits vor dem Angriff passiert hatten, versuchten zu wenden und zum Entsatz
zu eilen. Aber das hatte Arnoldo de Aragon vorhergesehen und auf eigene Initiative fünfundzwanzig Ritter mitgenommen, um eine Front in der anderen Richtung aufzumachen.
    Wo am erbittertsten gekämpft wurde, sah niemand weiter als bis zu seiner Lanzenspitze. Für die Templer, die wussten, dass sie schon im Vergleich zu den Feinden, die sie hatten sehen können, sehr wenige waren, stellte das einen süßen Trost dar, denn sie mussten sich mit dem Schwert einfach einen Weg durch die dichte Menge der Feinde bahnen. Aber für die Mamelucken, die das volle Gewicht der christlichen Reiterei in dieser für die Rechtgläubigen mit Abstand ungünstigsten Situation zu spüren bekamen, war es ein Albtraum, der alle anderen übertraf.
    Einer der Befehlshaber der Mamelucken bezwang schließlich seine Furcht und dachte nach. Er ließ zum Rückzug blasen und kehrtmachen, da es ihm zu ungewiss erschien, ob es ihnen gelingen würde, bergauf über die Abhänge zu entkommen.
    Arn rief die Männer zu sich, die ihm unmittelbar unterstanden, und bat sie, für Sammlung und Umgruppierung zu sorgen, statt den Feind durch den Nebel zu verfolgen. Atemlos tauchte Siegfried de Turenne zusammen mit dem Flügel, den er angeführt hatte, an seiner Seite auf. Sie sahen sich höchst verblüfft an, weil beide angenommen hatten, der andere sei tödlich verwundet. Ihre weißen Kleider waren so blutbespritzt, dass das rote Kreuz auf der Brust kaum zu erkennen war.
    »Bist du wirklich unverletzt … Bruder?«, fragte Siegfried de Turenne keuchend.
    »Ja, und du auch … Die Schlacht scheint vorläufig zu unserer Zufriedenheit zu verlaufen. Was machen wir jetzt? Wie sieht es in der Richtung aus, in die sie geflüchtet
sind?«, erwiderte Arn, während ihm klar wurde, dass er genauso aussehen musste wie sein Gegenüber.
    »Wir gruppieren uns um und folgen ihnen im Schritttempo, bis wir sie erneut sehen. In dieser Richtung endet das Tal. Wir haben sie in der Falle«, antwortete Siegfried, der seine Ruhe erstaunlich schnell wiedergewonnen hatte.
    Mehr musste nicht gesagt werden. Es galt, unter langsamem Vormarsch die ganze Angriffslinie neu und breiter zu formieren, da sich das Tal weitete. Ein Wind war aufgekommen, und es bestand die Gefahr, dass der Nebel, der bisher nur die Christen begünstigt hatte, verschwinden würde.
    Die mameluckischen Lanzenreiter und Bogenschützen hatten auf ihrer Flucht das Tal hinab ebenfalls versucht, wieder Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. Aber als ihnen aufging, dass sie von steilen Klippen umgeben waren, hatten sie Mühe, erneut kehrtzumachen. Sobald es ihnen dennoch gelungen war, beschlossen sie, eilig wieder anzugreifen, ehe man sie von Neuem im schmalen Teil des Tals, in dem sie sich jetzt befanden, zusammendrängen konnte. Bei den Ägyptern wurde zum raschen Angriff geblasen, und das Tal füllte sich mit dem Lärm schnell vorrückender leichter Reiterei.
    Allerdings waren die Hornsignale, die den schnellen

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