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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vormarsch betrafen, vom zurückgebliebenen Tross mit Vorräten, Reservepferden und Kriegsbeute missverstanden worden.
    Jetzt kreuzten sich auf einmal ihre Wege, und die beiden ägyptischen Truppen stießen wie Feinde aufeinander.
    Bei diesem Lärm befahl Arn eine erneute Attacke. Die Ägypter, die die Angriffslinie der Templer im Nebel sahen, glaubten, sie hätten es mit Tausenden zu tun. Panik ergriff
sie, und sie versuchten, umzukehren und durch ihre eigenen Reihen zu fliehen.
    Das Gemetzel dauerte mehrere Stunden und endete erst, als sich die Dunkelheit gnädig herabsenkte. Noch nie hatten die Templer einen strahlenderen Sieg errungen.
    Später erfuhren sie, dass die Truppe, die die Christen in eine Falle hätte locken sollen, schließlich vom weltlichen Heer eingeholt worden war. Sie hatte sich verteidigen müssen, und jede Hilfe war ausgeblieben. Als sie schließlich begriffen, dass die Haupttruppe nicht mehr kommen würde, hatte sie der Mut verlassen, und sie hatten versucht zu fliehen.
    Als die Truppen der weltlichen fränkischen Armee zurückkehrten, um den Sieg zu feiern, den sie glaubten, allein und ohne die Templer errungen zu haben, war das Gemetzel am Mont Gisard noch in vollem Gange.
    Saladins Armee war zerschlagen, und obwohl genug Mamelucken am Leben und unverletzt geblieben waren, sodass Saladin unter anderen Umständen später doch noch einen Sieg hätte erringen können, so hatte doch seine Armee in diesem Augenblick jeden Zusammenhalt verloren.
    Ratlosigkeit und das Gerücht über ein Blutbad am Mont Gisard führten zu einer wilden und kopflosen Flucht nach Süden. Diese Flucht sollte ebenso viele Leben kosten wie die eigentliche Schlacht, denn von der Gegend bei Ramleh bis zum sicheren Sinai war es weit. Auf der ganzen Strecke lauerten plündernde und mordende Beduinen. Weder vorher noch nachher machten sie so viele Gefangene und so reiche Beute.
    Unter den vielen Gefangenen, die mit gebundenen Händen hinter den Kamelen der Beduinen auf die Burg von Gaza geschleift wurden, waren Saladins Bruder Fahkr
und sein Freund, der Emir Moussa. Sie waren ganz in der Nähe von Saladin gewesen, als dieser beinahe von einem Trupp Templer gefangen genommen worden wäre. Ohne zu zögern hatten sie sich geopfert, weil sie nicht einmal im schwersten Augenblick der Niederlage einen Moment daran gezweifelt hatten, dass es Saladin von Gott bestimmt sei, schließlich doch noch zu siegen.
    Die Templer hatten dreizehn Gefallene zu beklagen, sechsundvierzig ihrer Männer waren verletzt. Unter den Toten, die man nach Gaza brachte, war auch der Knappe Armand de Gascogne. Er war einer derjenigen, die versucht hatten, Saladin gefangen zu nehmen. Nur eine Lanzenlänge war er davon entfernt gewesen, den Lauf der Geschichte zu ändern.

VI
    D AS ERSTE JAHR, nachdem König Knut Eriksson Cecilia Blanka geholt hatte, um sie zu seiner Gemahlin und zur Königin über das Reich der drei Kronen zu machen, war die schwerste Zeit von Cecilia Rosas langer Buße in Gudhem. Der König löste die Versprechen ein, die er Cecilia Blanka gegeben hatte, aber das dauerte wie so viele andere seiner Pläne länger, als wünschenswert gewesen wäre. Als er und seine Königin vom Erzbischof Stéphane gekrönt wurden, fiel das Zeremoniell wesentlich bescheidener aus, als er es sich vorgestellt hatte. Es fand nicht im Dom von Östra Aros statt, sondern in der Burgkapelle von Näs auf der Insel Visingsö im Vättersee. Wenn es auch ärgerlich sein mochte, dass die Krönung nicht sonderlich prächtig war, so hatte sie doch vor Gott und den Menschen Gültigkeit. Er war nun König von Gottes Gnaden. Cecilia Blanka, die den Beinamen Blanka als Königinnennamen gewählt hatte, war ebenfalls Königin von Gottes Gnaden.
    Aber das alles hatte ein Jahr in Anspruch genommen. Dieses eine Jahr war das erbärmlichste in Cecilia Rosas Leben.
    König Knut war mit seinem Gefolge kaum außer Blickweite von Gudhem, als sich alles im Kloster schlagartig änderte. Mutter Rikissa führte erneut die Schweigepflicht in der Klausur ein, was insbesondere Cecilia Rosa betraf, die jetzt auch wieder Schläge mit der Geißel ertragen
musste - ob sie nun gegen das Schweigegebot verstoßen hatte oder nicht. Mutter Rikissa sorgte für eine Wand aus Hass und Ablehnung, der Cecilia Rosa überall begegnete. Sämtliche Jungfrauen aus dem sverker’schen Geschlecht beteiligten sich daran - mit einer einzigen Ausnahme.
    Diejenige, die sich weigerte, Cecilia Rosa zu hassen, mit der Herde

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