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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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gesagt? Das ist Sache der Stadtwache, nicht unsere. Wir dürfen auf keinen Fall dieses Treffen versäumen - nicht nach all den Wanzen und Flöhen, die ich deshalb an mir knabbern lassen mußte .«
    »Sek!« Das war ein sehr unfeines Wort in der Sprache der Nisibisi. »Wir werden sie und ihre Freunde schnell finden. Sie toben sich bloß irgendwo aus - es ist heiß, und außerdem ist die Schule zu Ende. Fangen wir am Himmlischen Versprechen an.«
    Als sie am Park angelangten, stand der Mond übernatürlich groß über dem Palast, und der Wind hatte sich gelegt. Der Gedanke an die Hexe, die sie bestellt hatte, quälte Niko immer noch, und Jannis Brummeln summte in seinen Ohren: ». wir sollten uns mit Crit in Verbindung setzen. Überlassen wir das Mädchen doch ihrem Schicksal - unseres wird noch schlimmer werden, wenn wir in irgendeine Zauberfalle gehen und niemand weiß, wo oder wie.«
    »Wir werden Bescheid geben oder beim Treffpunkt in der Schlachterstraße anhalten. Also hör auf, dir Sorgen zu machen.« Aber Janni dachte gar nicht daran aufzuhören, und Nikos Bemühungen nach innerer Ruhe, um durch transzendente Wahrnehmungen das Mädchen anhand der von ihr ausgehenden Hitzewellen zu finden und anhand der Dinge, die sie gesagt und getan hatte, wurden durch Jannis Sorgen erschwert. Immer wieder riß der andere ihn aus seiner Versunkenheit und erschreckte ihn durch allzu laute Worte, und das jedesmal, wenn er nahe daran war, Tamzens Energiespur zwischen so vielen anderen ähnlichen wie rot-gelb-rosa Fäden aufzunehmen, die zwischen Schattenbäumen gewunden waren.
    Tamzen war dreizehn und bildschön, vergnügt und reinen Herzens. Sie liebte ihn aus tiefster Seele, und er hatte ihr versprechen müssen, auf sie zu »warten«. Er hatte sie besessen, etwas, was er nie beabsichtigt hatte, und es war mit Wissen ihres Vaters geschehen. Der besorgte Mann hatte ihn eines Abends gestellt, als er mit dem Mädchen eng umschlungen durch den Park spaziert war.
    »Bedankst du dich so für die Güte eines Freundes?« hatte der Vater gefragt.
    »Besser ich, als einer dieses Gesindels, mein Freund. Ich werde es richtig machen. Sie ist bereit, und es würde auf jeden Fall bald dazu kommen«, hatte er geantwortet, während das Mädchen verständnislos zwischen dem Vater und dem Soldaten hin- und hergeblickt hatte.
    Er mußte sie finden!
    Janni fluchte und sagte, es sei nicht recht gewesen, daß Niko sich mit ihr, einem Kind, eingelassen hatte.
    »Ich bin anders als du, und was Frauen anbelangt, trinke ich nicht vom befleckten Becher eines anderen.« Niko schnitt ein heikles Thema zwischen ihnen an. Janni war von keinem Heiligen Trupp, und seine Kameradschaft hatte bestimmte Grenzen. Er kannte zwar Nikos Bedürfnis nach Liebe und Zärtlichkeit, konnte es jedoch nicht stillen. Sie hatten eine Beziehung, die nicht so vollkommen war wie die bei den Heiligen Trupps. Janni machten zudem die Anzüglichkeiten und die Verdächtigungen der anderen Einzelgänger zu schaffen - und obendrein Nikos unbefriedigte Bedürfnisse.
    Das Schweigen, das nun zwischen ihnen einsetzte, gab Katzenpfote endlich die Gelegenheit, den roten Zeitschatten des Mädchens zu finden, eine heiße Spur ihres Geistes, die südwestwärts durch das Labyrinth führte .
    Als der Mond höherstieg, wurde sein Schein stärker und verlieh dem Labyrinth und der Schlachtergegend Konturen und ein trügerisches Licht. So hell war der Schein, daß er fast Farbe auf die Straßen zauberte, die dem roten Ton seines Antlitzes glich. Dadurch wirkten die üblichen Schrecken Freistatts, wo sie an den Kreuzungen offen zu Tage lagen, noch schlimmer, als sie ohnehin waren. Janni sah zwei Dirnen, die sich um einen Kunden prügelten; er sah das Blut von Halunken und leichtsinnigen Kerlen fast schwarz in den Rinnsteinen fließen.
    Ihr Hufklappern öffnete ihnen jedoch überall den Weg, und bald lag das Labyrinth hinter ihnen - es hatte sie so gern gehen lassen, wie sie bereit gewesen waren, es zu verlassen. Allerdings hatte Janni bei jeder schrecklichen Greueltat geflucht, die ihr Erscheinen unterbrochen hatte, und sich heimlich gewünscht, sie dürften etwas dagegen unternehmen.
    Einmal hatte er geglaubt, einen Todestrupp zu erspähen, und er hatte versucht, Katzenpfote aus seiner Versunkenheit zu reißen, doch der merwürdige junge Kämpfer hatte lediglich den Kopf geschüttelt und ihm bedeutet, still zu sein, während er zusammengesunken, wie gebannt auf seinem Pferd gesessen hatte und einer Spur

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