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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Entscheidung getroffen?«
    Jubal schüttelte den Kopf. »Da ist keine Eile«, sagte er. »Mor-am entkommt uns nicht. Ich habe nicht die Absicht, ihn aus dem Weg zu schaffen, ehe ich entschieden habe, was mit Moria geschehen soll. Sie standen sich einst sehr nahe, und ich bin nicht sicher, ob sie ihre Gefühle für ihren Bruder völlig unterdrückt hat.«
    »Sie hat Gefallen am Wein gefunden. Wenn wir zu lange warten, wird nicht mehr viel von ihr übrig sein, was wir rekrutieren können.«
    »Das ist um so mehr ein Grund, zu warten. Entweder ist sie stark genug, auf ihren eigenen Beinen zu stehen, ohne Bruder und ohne Wein, oder sie ist es nicht. Für Leute, die einen Aufpasser brauchen, ist bei uns kein Platz.«
    »Sie waren gute Leute«, sagte Saliman ruhig.
    »Ja, das waren sie. Aber wir können uns in diesen Zeiten keine Großzügigkeiten leisten. Was ist mit den anderen? Besteht Gefahr, daß unsere Leute in Wa-legrins Truppe entdeckt werden?«
    »Nicht, daß ich wüßte. Sie haben gegenüber dem Rest von uns natürlich einen Vorteil.«
    »Was soll das heißen?«
    »Nur, daß sie von dem Befehl, den Stiefsöhnen zu helfen, wann immer diese Schwierigkeiten haben, ausgenommen sind. Ich habe Euch bereits gesagt, daß es unsinnig ist, diesen Söldnern bei jeder Prügelei zur Hilfe zu kommen. Keiner in der Stadt kann sie leiden, außer den Huren. Man wird mißtrauisch werden, wenn unsere Leute bei Streitigkeiten auf ihrer Seite stehen.«
    »Halten sie ihr Versprechen, die alten Falkenmasken nicht mehr zu jagen?«
    »Ja«, gab Saliman widerwillig zu. »Sie gehen wohl immer noch ihren Aufgaben nach, aber sie sind seit der Allianz merklich erfolgloser geworden.«
    »Dann werden auch wir unseren Teil des Handels einhalten. Wenn unsere Truppen unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, weise sie an, ihre Hilfe etwas umsichtiger zu leisten. Man kann auch eingreifen, ohne gleich an einer Prügelei teilzunehmen.«
    »Das haben wir schon versucht, aber die Stiefsöhne erwiesen sich im Kampf als untauglich. Eure Anweisungen lauteten, wir sollten alles in unserer Macht Stehende tun, um die Stiefsöhne am Leben zu erhalten.«
    »Dann macht weiter so!« Jubal hatte die Streiterei plötzlich satt. »Saliman, ich fürchte, deine Abneigung dieser Allianz gegenüber hat deine Berichte beeinflußt. Diese >unfähigen< Stiefsöhne haben unsere gesamte Streitmacht aus unserem Landhaus getrieben. Und es fällt mir schwer, zu glauben, daß sie plötzlich nicht mehr in der Lage sind, ein einfaches Straßenscharmützel zu überleben.«
    Die kleine Schlange hob den Kopf und betrachtete ihre Bezwinger. Dann zog sie sich mit dem Gleichmut der Reptilien in die Enge des Gefäßes zurück.
    »Das ist also eine der gefürchteten Beynit«, sann Jubal. Sein Kinn ruhte auf seiner Hand, und er betrachtete das Tier. »Die Geheimwaffe der Beysib.«
    »Ganz und gar nicht geheim«, beeilte sich sein Gehilfe anzufügen. »Ich habe Euch von den Leichen berichtet, an denen man Schlangenbisse entdeckt hatte.
    Die Fischleute sind nicht immer sehr diskret, wenn sie ihre Geheimwaffe anwenden.«
    »Laß uns doch nicht auf unsere eigenen Tricks hereinfallen, Saliman. Auch wir haben stets gern ein paar Leichen mehr liegengelassen, um Verwirrung zu stiften. Man kann auch nicht mit Sicherheit sagen, daß jeder Tote mit Schlangenbissen auf das Konto der Beysib geht. Bist du sicher, daß diese Schlange nicht vermißt wird?«
    »Es hat einer ihrer Frauen das Leben gekostet, aber das ist nicht wichtig. Ihr Leben ist nicht das einzige, das sie in letzter Zeit zu beklagen haben. Sie sind wohl sehr starrköpfig, denn sie passen sich dem Nachtleben in Freistatt nicht an. Wo immer sie auch herkommen, sie sind es gewöhnt, nachts allein durch die Straßen zu gehen.«
    »Ihre Sorglosigkeit spielt uns vielleicht den Vorfall in die Hände, den wir brauchen«, sagte Jubal und klopfte an das Gefäß, damit die Schlange nochmals ihren Kopf hebe. »Wenn wir hinter das Geheimnis des Giftes kommen, sind wir einen guten Schritt voraus, falls es jemals zu einer Auseinandersetzung mit den Fischleuten kommen sollte.«
    Er richtete sich auf und schob das Gefäß über den Tisch zu seinem Berater.
    »Gib das jemandem, der sich auf Toxine versteht, und vergiß nicht, genug Geld für Testsklaven beizufügen. Es ist schon ein Pech, daß sich Tempus an Kurd gerächt hat. Die Dienste des Vivisektionisten wären uns sehr nützlich.«
    »Tempus hat ein besonderes Geschick, uns das Leben

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