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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Förmlichkeiten aufzuhalten.«
    »Förmlichkeiten«, schnaubte der alte Erzähler, setzte sich und goß seinen Becher voll Wein. »Vielleicht ist es das, was mich stört. Wie Ihr komme ich auch von der Straße und aus der Gosse. All der Pomp und die Schikanen des höfischen Lebens langweilen mich, und mein Leben in Freistatt hat mich gelehrt, Langeweile nicht zu dulden.«
    »Geduld kann man mit Geld kaufen, Hakiem«, stellte Jubal fest. »Das habe ich in dieser Stadt gelernt. Abgesehen davon weiß ich, daß du gar nicht so ärmlich angefangen hast, wie du gerne den Anschein erweckst. Also, nun zu den wahren Gründen deiner Unzufriedenheit.«
    »Was geht Euch das an. Seit wann interessiert Ihr Euch für meine Gedanken oder dafür, wie ich mir meinen Lebensunterhalt verdiene?«
    »Mein Geschäft sind Informationen«, gab der Exgladiator zurück. »Vor allem, wenn sie die Machtstruktur dieser Stadt betreffen. Das weißt du. Oft genug hast du mir Gerüchte verkauft. Abgesehen davon ...« Der Ton in Jubals Stimme wurde weicher; Schärfe und Autorität, die eben noch seine Ausführungen beherrschten, verschwanden.
    ». vor noch gar nicht so langer Zeit wollte ich meinen Beruf wechseln. Zwei Männer, ein alter Freund und ein mittelloser Geschichtenerzähler, haben sich um meine Laune nicht geschert und mich überzeugt, meine eigenen Motive noch einmal zu überdenken. Ich habe nicht alle meine Schulden im Leben bezahlt, aber vergessen habe ich sie auch nicht. Darf ich dir den Gefallen, den du mir erwiesen hast, zurückzahlen? Jetzt, da du dich wohl ein wenig einsam fühlst, brauchst du jemanden, bei dem du dich aussprechen kannst.«
    Hakiem starrte eine Weile in seinen Wein. »Ich liebe diese Stadt«, sagte er schließlich. »Ebenso wie Ihr, auch wenn wir sie jeder anders lieben und aus anderen Motiven. Wenn die Fremden mich nach der Vertrauenswürdigkeit und den Schwächen der Bürger der Stadt fragen, fühle ich, daß ich meine Freunde betrüge. Das Gold ist schon in Ordnung, aber es hinterläßt einen Schmutz an meinen Händen, den alle parfümierten Wasser dieser Welt nicht abwaschen können.«
    »Sie verlangen auch nicht mehr als ich, damals, als du für mich arbeitetest«, gab Jubal zu bedenken.
    »Das ist nicht dasselbe«, widersprach Hakiem. »Ihr seid ein Teil der Stadt, wie der Basar und das Labyrinth. Jetzt habe ich es mit Fremden zu tun, und ich werde nicht für Gold meine eigenen Leute ausliefern.«
    Der Exverbrecherkönig wog das in Gedanken ab, dann schenkte er sich und Hakiem Wein nach.
    »Hör zu, Hakiem«, sagte er schließlich. »Und denke gut über das, was ich sage, nach. Dein altes Leben ist nun vorbei. Du weißt, daß du nicht zurückkehren und der unschuldige Geschichtenerzähler sein kannst. Ebensowenig könnte ich wieder ein Sklave sein. Das Leben geht vorwärts und nicht zurück. Ich muß mich mit meinem plötzlichen Altern abfinden, du dich mit deiner neuen Stellung im Leben zurechtfinden. Nein -laß mich ausreden.
    Was du den Eindringlingen berichtest, würden sie ohnehin erfahren, ob gerade du es ihnen erzähltest oder nicht. Da ich ebenfalls Informationen sammle, kann ich dir versichern, daß es so ist. Es gibt stets mehrere Wege, etwas zu erfahren. Wärst du jedoch nicht dort, suchten sie sich einen anderen Berater, dann stünden die Dinge anders. Ein anderer nähme sich selbst viel zu wichtig und liebte den Klang seiner Stimme zu sehr, um zu erkennen, was um ihn herum vor sich geht. Und das, Geschichtenerzähler, ist eine Schwäche, die du niemals hattest.
    Was an diesem Hof vor sich geht und die Logik, die die Neuankömmlinge anwenden, um ihre Entscheidungen zu treffen, kann für die Zukunft der Stadt von größter Bedeutung sein. Es beunruhigt mich, aber nicht so sehr, als wenn ein anderer als du ihre Aktivitäten überwachte. Informationen, die uns bekannt sind, gegen solche einzutauschen, die wir haben wollen, ist ein fairer Handel, vor allem, wenn das, was wir erhalten, so wertvoll ist.«
    »Das kommt Euch alles sehr leicht über die Lippen, Sklaventreiber.« Der Reimeschmied blickte düster. »Vielleicht habe ich Euch schon wieder unterschätzt. Ihr habt mich nicht hierhergebracht, um mich danach zu fragen, warum ich aufhören will, für die Beysib zu arbeiten. Mir scheint, daß Ihr meine Gedanken schon kanntet. Ihr hattet die Absicht, mich als Euren Spion anzuwerben.«
    »Ich vermutete deine Beweggründe«, gab Jubal zu. »Aber Spion ist ein häßliches Wort. Jedoch, das Leben eines

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