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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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brechen. Dieser beysibische Stahl ist gut. Ich glaube, wir waren beide überrascht. Und dann hielt sie es für besser, mit mir zu reden, mich anzuhören ... Aber sie hat die ganze Zeit nicht ein einziges Mal geblinzelt. Also dürfte diese - dieses, oder was immer es ist - Harka Bey aus dem Palast und um die Beysa sein, richtig? Je mehr adliges Blut sie in sich haben, desto fischäugiger sind sie, nicht wahr? Und während wir uns unterhielten, kroch eine Schlange , eine dieser verdammten rotmäuligen Vipern, unter ihrem Gewand an ihr hoch und schaute aus dem Kragen. Sie stierte mich an, als wäre es ihre Meinung, die wirklich zählt. Und das Gesicht der anderen Beysiberin, die dann auch noch nach der Probe herbeikam, glänzte und war purpurn!«
    »Dann müßte sie leicht zu identifizieren sein, wenn sie deine Schwester getötet hat.«
    Cythen erstarrte und forschte in sich, ob sie in den vergangenen Tagen oder Monaten ihm gegenüber etwa versehentlich erwähnt hatte, was Bekin für sie war, oder daß sie den Mörder des Mädchens aus dem Aphrodisiahaus aus anderem Grund als Empörung oder nur Mitgefühl suchte.
    »Molin hat es mir gesagt«, erklärte Walegrin. »Er suchte nach einem Schema.«
    »Molin Fackelhalter? Wieso im Namen hundert stinkender kleiner Götter kann der Vashankapriester etwas über mich oder meine Schwester wissen?« Die Sorge und das Schuldgefühl wurden zu Grimm. Cythens klangvolle Stimme füllte die Stube.
    »Wenn Myrtis Lythande ruft, und Lythande Enas Yorl konsultiert, und sie zur Begleitung der Leiche um eine bestimmte Person ersuchen - dann erfährt Molin Fackelhalter irgendwie davon, und er erfährt, was er will.«
    »Und Ihr seid sein Laufbursche? Sein Bote?«
    In ihrem Ärger hatte sie hier in einer offenen Wunde gestochert, und sie bedauerte es, als sein Gesicht sich verfinsterte. In jenen ersten Tagen des Chaos, nachdem die Beysiberflotte am Horizont aufgetaucht war, war Molin Fackelhalter überall gewesen. Der mustergültige Bürokrat hatte seinen Tempel offengehalten, seinen Prinzen gut beraten, schließlich die Beysiber bei Laune gehalten und Walegrin mit seinem Trupp in den Stadtdienst übernommen. Walegrin seinerseits hatte damit begonnen, einen Teil des Standortsolds an Molin für Spekulationen abzuführen. Es war keine schlechte Partnerschaft. Walegrins Pflichten schlossen ohnehin ein, daß er immer über die Geschäfte der Kaufleute informiert sein mußte. Und Molin verspekulierte sich selten. Doch Cythen, deren Familie, als sie noch eine hatte, reich an Land, doch nicht an Gold gewesen war, hielt es für entwürdigend, hinter mehr Gold herzujagen, als man wirklich brauchte. Und obgleich sie es nie direkt zugeben würde, wollte sie Walegrin nicht erniedrigt sehen.
    »Er sagte es mir«, fuhr Walegrin nach einer peinlichen Pause fort und bemühte sich um eine ruhige Stimme, »weil du zur Garnison gehörst. Und wenn etwas passierte, das dich unüberlegt handeln ließe, fand er, daß ich es wissen sollte. Bekins Tod ist nicht der einzige, der uns beunruhigt. Seit sie starb, sind jede Nacht mindestens zwei Beysiber ermordet, verstümmelt aufgefunden worden. Die ganz oben überlegen schon, ob sie nicht ein wenig Druck ausüben sollen. Wir stehen alle unter Beobachtung.«
    »Wenn er so verdammt besorgt ist, daß ich unüberlegt handeln könnte, warum im Namen seines verschwundenen Gottes hat er dann nicht dafür gesorgt, daß Bekin nicht getötet werden konnte?«
    »Du hattest sie zu gut versteckt. Er erfuhr erst nach ihrem Tod, wer sie war, Cythen. Du hast dir Myrtis’ Schweigen erkauft. Sie war außer dir die einzige, die Bescheid wußte - und Jubal, vielleicht. Aber hast du gewußt, daß sie mit Beysibern verkehrte?« Walegrin hielt kurz inne, damit Cythen diese Information verdauen konnte, denn offensichtlich hatte sie nichts davon gewußt. »Die meisten Frauen weigern sich, weißt du? Ich nehme an, daß nicht bloß ihre Augen anders sind. Aber sie wurde von einer beysibischen Schlange getötet - eine eifersüchtige Ehefrau, möglicherweise? Und nun, da Beysiber in größerer Zahl von einem ganz gewöhnlichen Messerstecher getötet und verstümmelt werden - und an Orten, wo nicht Leichtsinn sie hinführte -, verdächtigt man dich, verstehst du?«
    Der Ärger war vergangen und hatte Breschen in Cythens Verteidigung zurückgelassen, durch die ihre Trauer schlüpfen konnte. »Walegrin, sie war geistesgestört. Für sie war jeder Mann gleich, deshalb hat sie es auch mit Beysibern

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