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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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etwas beweisen. Sicher, die Älteren sagen: >Habt Geduld. Nächstes Jahr oder übernächstes oder überübernächstes kehren wir zurück.< Aber nicht sie kämpften auf dem Schlachtfeld und mußten die Niederlage einstecken.
    Die Beysa Shupansea hört auf die Älteren, doch jetzt, durch die Ermordungen ihrer eigenen Leute, wird sie nervös. Und der Ruf nach einer stärkeren Hand wird immer lauter ...«
    Ein heftiges Klopfen an der äußeren Tür unterbrach ihn. »Wartet hier«, bat er, »und verhaltet euch um Gottes willen ganz still.«
    Walegrin und Cythen drückten sich tiefer in den Alkoven und lauschten einer lauten, aber unverständlichen Unterhaltung zwischen Molin und einem Beysiberlord. Sie brauchten die Worte nicht zu verstehen, die Lautstärke verriet ihnen genug. Der Beysiber war aufgebracht und außer Fassung. Molin hatte auch nicht viel Glück mit seinen Versuchen ihn zu beruhigen. Schließlich stürmte der Beysiber aus dem Gemach und schmetterte die Tür hinter sich zu. Molin kehrte in den Alkoven zurück.
    »Sie verlangen Resultate.« Nervös rieb er die Hände, wodurch der Duft seines Hautöls stärker bemerkbar wurde. »Turghurt schreit da draußen nach Rache, und seine Leute scharen sich um ihn. Ein Beysiber würde ja auch keinen Landsmann auf so rohe Weise töten!« Mohns Stimme sprühte Sarkasmus. »Ich bin kein großer Freund der Einheimischen hier, doch ich weiß, daß sie nicht so dumm wären, die Beysiber auf diese Weise gegen sich aufzubringen!«
    Walegrin runzelte die Stirn. »Sie glauben also, es stecke ein Freistätter hinter den Morden. Aber zumindest eine Leiche wurde auf dem Palastdach gefunden. Der gesamte Palastkomplex wird bewacht, Molin. Wir bewachen ihn; sie bewachen ihn. Wir hätten den Mörder wenigstens sehen müssen!«
    »Das habe auch ich ihnen versichert. Eben deshalb bin ich überzeugt, daß er keiner von uns ist. Aber nein, sie haben Angst! Sie bilden sich ein, die ganze Stadt verschwöre sich gegen sie. Nun wollen sie sich nichts mehr gefallen lassen und sind nicht mehr bereit, auf mich zu hören. Ich glaube, die Sache ist so: Es gibt Unzufriedene an diesem Hof genau wie an anderen auch. Ich wußte, daß ein großer Teil der Hitzköpfe im Aphrodisiahaus zusammen kam. Ich dachte nicht an eine Gefahr, ich wollte diese jungen Leute nur im Auge behalten. Ihr Führer ist der älteste Sohn von Terrai Burek, dem Premierminister der Beysa. Und ein Kind, das seinem Vater noch unähnlicher ist, könntet ihr euch nicht vorstellen. Es ist kein Geheimnis, daß der Junge seinen Vater haßt und alles tun würde, um ihm zu schaden - allerdings habe ich das Gefühl, daß er die Leute auch so schikanieren würde, wo er nur kann. Jedenfalls schützt der Vater seinen Sohn trotzdem, und die Gesetze Freistatts können gegen ihn nicht angewandt werden.«
    »Ihr sprecht von Turghurt, nicht wahr?« Walegrin kannte diesen Namen offenbar, während Cythen sich nicht erinnerte, ihn je gehört zu haben. »Trotzdem, Cythens Schwester wurde mit Gift getötet - und die Harka Bey sind Frauen.«
    »Stimmt. Aber wenn es die Harka Bey gibt, gibt es sicher auch eine Menge anderes: wie Ringe mit winzigen Giftbehältern und herausschnellenden Nadeln oder ganz schmalen spitzen Klingen, die Spuren wie die von Giftzähnen hinterlassen. Man hat mir gesagt, daß das Gift sich nicht isolieren läßt, doch ich glaube ihnen jetzt nicht mehr.«
    »Wer ist dieser Terket Buger?« erkundigte sich Cythen. Sie hoffte auf einen Namen und ein Gesicht, die dem Mörder gehören mochten, an dem sie sich rächen könnte. »Würde ich ihn erkennen?«
    »Turghurt Burek«, verbesserte Walegrin. »Ja, du hast ihn wahrscheinlich schon öfter gesehen. Er ist ein großer Bursche, ein Unruhestifter. Er ist um einen guten Kopf größer als die meisten Beysiber hier. Ich bin überzeugt, daß er im Grund genommen ein Feigling ist, denn man sieht ihn nie allein. Immer hat er eine Schar Gleichgesinnter um sich. Wir können ihm rechtlich ohnehin nichts anhaben - aber diesmal geht es um Mord.« Er blickte den Priester hoffnungsvoll an.
    »Nein, auch in diesem Fall nicht.«
    Wieder unterbach sie ein Pochen an der Außentür und Männerstimmen, die auf Beysibisch durcheinanderriefen. Molin verließ den Alkoven, um nach dem Rechten zu sehen, doch diesmal mußte er sich noch mehr gefallen lassen als von dem ersten Eindringling. Es hörte sich an, als würde er von zwei entschlossenen Männern tüchtig zurechtgewiesen. Sichtlich erschüttert kehrte der

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