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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenn ich sage, dass es ein Unterschied ist, den ich gutheiße –, dieser Unterschied ist, wer genau das Leben verlieren wird. Ich bin selbstsüchtig genug, es vorzuziehen, dass es die Untertanen von Hektor von Corisande sind und nicht die meines Vaters.«
    »Und, wenn ich einmal für diese Untertanen sprechen darf«, meldete sich hinter ihnen jetzt Falkhan zu Wort, »dann heiße ich das in gleichem Maße gut wie Ihr, Euer Hoheit.«
    »Da, seht Ihr?« Cayleb grinste Merlin jetzt beinahe schon an.
    Gegen seinen Willen erwiderte Merlin das Lächeln des Kronprinzen. Dann schüttelte er den Kopf und tätschelte Cayleb die Schulter. Wieder lachte der Prinz, leiser jetzt, und die beiden wandten sich wieder zur Reling um und blickten in die Nacht hinaus, während die Galeonen stetig durch die Dunkelheit dahinzogen.

.II.
    Meerenge des Jüngsten Gerichts, Südozean
    Graf Thirsk musste feststellen, dass er vor Anstrengung keuchte, als er sich durch die Luke auf das Deck der König Rahnyld wuchtete, und er nahm sich eine Minute Zeit, wieder zu Atem zu kommen, nachdem er die Luke in der hoch aufragenden Seitenwand der gewaltigen Galeere wieder dicht verschlossen hatte. Für einen Mann von mehr als fünfzig Jahren, der nicht mehr so viel Bewegung bekam, wie ihm das wohl eigentlich gutgetan hätte, war das ein langer Aufstieg gewesen, doch im Laufe der ermüdenden Fünftage dieser unendlich langsam vorangehenden Fahrt hatte er ihn schon oft genug hinter sich gebracht, um allmählich daran gewöhnt zu sein. Und dieses Mal verspürte er wenigstens eine gewisse, grimmige Gewissheit, dass dieser schwachköpfige ›Admiral General‹ ihm zuhören würde.
    Ihm war nicht entgangen, dass dieses Schiff schon längst nicht mehr das makellose Glanzstück der Flotte war, als das es Mitte Oktober von der Gorath Bay aus aufgebrochen war. Jetzt wies es zahllose Salzflecken auf, seine Vergoldung und die prächtige Bemalung waren von Gischt und Wetter deutlich ramponiert, und vor einiger Zeit hatte es während eines Sturmes auch noch sein Segel verloren. Die Mannschaft hatte es geschafft, wenigstens den Mast zu retten, doch das Rundholz, das sie noch in Reserve gehabt hatten, war kürzer als das, das mit dem Segel davongetragen worden war, und nun wirkte das ganze Schiff sonderbar, beinahe schon unfertig.
    Es war dem Gesamteindruck nicht gerade zuträglich, dass das Steuerbord-Schanzkleid und das Fallreep oberhalb des Ruderdecks über eine Länge von mehr als zwanzig Fuß geborsten war; eine gewaltige Sturzwelle hatte beides zerschmettert. Es gab noch weitere Schäden an Bord, einschließlich einer fehlenden Lukenabdeckung. Mit den erforderlichen Reparaturen würden der Schiffszimmermann und seine Gesellen reichlich zu tun haben, und nun hörte Thirsk das eintönige, geduldige Klappern der Pumpen. Übertönt wurde es vom Stöhnen der Verletzten, die durch die Lüftungsschlitze des Kajütendecks gehoben wurden, und er wusste, dass es sich um mindestens zwei Dutzend Leute handelte.
    Um ehrlich zu sein, war er erstaunt, dass diese schwerfällige Sonderanfertigung den Sturm und die bisherige Fahrt überhaupt überstanden hatte. Ihr Captain musste doch deutlich fähiger sein, als Thirsk das bislang immer angenommen hatte.
    »Mein Lord«, hörte er dann hinter sich, und als er sich herumdrehte, stand vor ihm ein Junior Lieutenant des Flaggschiffs.
    Der junge Mann wirkte wie ein typischer Vertreter der bis zur Inzucht überzüchteten, dafür aber viel zu wenig durchtrainierten Aristokraten die zu Malikais ›Stab‹ gehörten. Doch sein roter Uniform-Kasack war durchnässt und an der Schulter zerrissen, und beide Hände hatte man ihm dick bandagiert. Anscheinend hatte er es tatsächlich geschafft, sich während dieses Sturms nützlich zu machen, und nun lächelte Thirsk ihn deutlich freundlicher an, als er das ansonsten getan hätte.
    »Ja?«, fragte er.
    »Mein Lord, der Herzog und die Geschwaderkommandanten haben sich in der Großen Kabine versammelt. Darf ich Sie zu der Besprechung führen?«
    »Selbstverständlich, Lieutenant.«
    »Wenn Sie mir dann bitte folgen wollten, Mein Lord?« Die Große Kabine der König Rahnyld war ebenso übermäßig prächtig möbliert und ausgestattet, wie die ganze Galeere es einst einmal gewesen war, auch wenn die Bretter, die hastig über eines der im Sturm geborstenen Heckfenster genagelt worden waren, und auch die unverkennbaren Anzeichen eines beträchtlichen Wasserschadens von der Pracht des Raumes ein wenig

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