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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ganz Safehold, um dann von hier aus geradewegs ihren Feind anzugreifen.
    »Na ja, ich denke, der eigentliche Spaß beginnt jetzt erst«, sagte er zu Captain Kaillee, und in seiner Stimme schwang keinerlei Belustigung mit. Von seinem Platz hinter Herzog Malikai schaute Graf Thirsk zu, wie Baron White Ford und sein Flag Captain zur Großen Kabine der König Rahnyld geführt wurden.
    Der tarotisianische Admiral war ein auffallend kleiner Mann, sogar noch kleiner als selbst Malikai, mit dunklen Augen und ebenso dunklem Haar, das schon deutlich ergraute. Zhilbert Kaillee hingegen, der Kommandant seines Flaggschiffs, bildete körperlich zu seinem Admiral den perfekten Kontrast. Er war fast so groß wie Malikai, dabei aber deutlich stämmiger, fast wuchtig, mit enorm breiten Schultern; er wog vermutlich fünfzig oder sogar sechzig Pfund mehr als der Herzog – und nichts davon war Fett.
    Den beiden folgte eine kleine Gruppe rangniedrigerer Captains und Senior Lieutenants, und Malikai hieß sie mit einem freundlichen Lächeln willkommen. Thirsk bezweifelte, dass der Herzog sich überhaupt bewusst war, wie herablassend dieses Lächeln wirkte.
    »Admiral White Ford«, murmelte Thirsk, als er an der Reihe war, die Hand des Tarotisianers zu schütteln, und in den dunklen Augen des kleineren Mannes blitzte unverkennbare Belustigung auf.
    »Admiral Thirsk«, erwiderte er, und Thirsk musste sich anstrengen, ob dieser deutlich erkennbaren Überbetonung seines Ranges nicht zu grinsen. White Ford hatte Malikai als Herzog Malikai begrüßt, was zweifellos korrekt war, doch offensichtlich hatte er damit auch deutlich gezeigt, dass Malikai, so hochwohlgeboren er auch sein mochte, ganz gewiss kein Seemann war.
    Einige Sekunden standen Thirsk und der Baron nur dort, die Hände immer noch fest verschränkt, und jeder erkannte in seinem Gegenüber einen Fachmann auf seinem Gebiet, und dann verging der Augenblick, und White Ford ging weiter. Doch Thirsk wusste diesen kurzen Moment sehr wohl zu schätzen, denn er schien hier zumindest eine Chance zu haben, einen möglicherweise deutlich vernünftigeren Verbündeten finden zu können. Zumindest hoffte er, dass dem so sei, denn er hatte das dringende Gefühl, genau so jemanden früher oder später wirklich zu brauchen. »Ich bitte unsere Verspätung zu entschuldigen, Baron White Ford«, sagte Herzog Malikai, als der förmliche Kriegsrat dann nach dem Abendessen die Arbeit aufnahm. »Ich bedauere, aber das Wetter bei unserer Überfahrt war deutlich widriger als erwartet. Ich war gezwungen, einen anderen Kurs für die Überfahrt anzulegen.«
    »Ich hatte bereits vermutet, dass genau das der Grund sein könne, Euer Durchlaucht«, erwiderte White Ford. »Wie Ihr wisst, hat uns das Semaphoren-System recht detailliert über Euer Fortkommen auf dem Laufenden gehalten. Angesichts des Wetters, mit dem wir bei unserer eigenen Überfahrt haben kämpfen müssen, bin ich nicht im Mindesten erstaunt, dass Ihr aufgehalten wurdet. Tatsächlich stelle ich erfreut fest, dass Ihr nur so wenige Schiffe verloren habt.«
    »Sehr verständnisvoll von Ihnen, Baron.« Malikai lächelte. »Ich bin mir sicher, ich spreche für uns alle, wenn ich der Hoffnung Ausdruck verleihe, das schlimmste Wetter möge hinter uns liegen, und …«
    »Ich bin mir sicher, dass wir alle das hoffen, Euer Durchlaucht. Bedauerlicherweise ist das jedoch höchst unwahrscheinlich.«
    Malikai schloss den Mund, und seine Miene verriet, dass er zugleich erstaunt und ein wenig pikiert darüber war, von White Ford, wenngleich höflich, unterbrochen worden zu sein. Kurz schaute er den Tarotisianer an, als wisse er nicht recht, wie er nun reagieren solle, und Graf Thirsk räusperte sich.
    »Ich bin mir sicher, Sie und Ihre Navy sind mit dem Wetter in diesen Gewässern deutlich besser vertraut, Admiral White Ford«, sagte er, und White Ford zuckte mit den Schultern.
    »Wir kommen natürlich nur selten so weit nach Süden. Niemand sucht das Armageddon-Riff auf, es sei denn, es wäre wirklich unerlässlich. Aber wir sind mit dem Wetter über der Parkerschen See und dem ›Kessel‹ durchaus vertraut. Und um diese Jahreszeit gebiert schlechtes Wetter stets schlechtes Wetter, wie man so schön sagt. Dieser Nordostwind mag sich noch drehen, vielleicht sogar noch bis nach Nordwest, aber legen wird er sich nicht. Oder aber es wird ihm unmittelbar auf dem Fuße ein weiterer folgen, der mindestens genauso kräftig ist.«
    »Das klingt … unerfreulich«, merkte

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