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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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das durch die unteren Ruderöffnungen ins Schiff eingedrungen war.
    Thirsk wusste, dass Malikai nicht erfreut darüber sein würde, von White Ford genau das zu hören, was Thirsk ihm schon die ganze Zeit zu erklären versucht hatte. Dennoch: Die lange, schmerzhafte Reise hierher mochte selbst diesem Herzog zumindest ein wenig Verstand eingebläut haben. Zu schade, dass er ihn nicht schon vorher gehabt hatte – dann hätte Malikai versuchen können, irgendetwas mit all den Informationen zur Route anzustellen, die Thirsk bereits vorgelegen hatten, bevor sie in See stachen. Vielleicht hätte er sogar genug Verstand haben können, um sich von vorneherein ausdrücklich gegen die ursprünglich vorgegebene Route auszusprechen. Aber Thirsk war fest davon überzeugt, dass auch in diesem Falle die alte Weisheit ›besser spät als nie‹ zutraf.
    Natürlich verlieh die Tatsache, dass White Ford der Oberkommandierende einer verbündeten Flotte war, und eben nicht einfach einer der zahlreichen Untergebenen des Herzogs, seinem Wort deutlich mehr Gewicht − auch wenn die gesamte Tarotisian Navy nur etwa einem Viertel der Flotte unter Malikais Kommando entsprach.
    »Baron White Ford«, sagte Malikai abschließend, »ich beuge mich Eurer engeren Vertrautheit mit den Bedingungen, die in diesen Gewässern herrschen. Von Belang ist nun vor allem, dass wir unser Ziel kampftüchtig erreichen, und nach dem, was Ihr gerade erläutert habt, will es mir scheinen, als würden wir das auf der Route, die Ihr vorgeschlagen habt, eher bewerkstelligen können.«
    Danke, Langhorne, dachte Graf Thirsk sehr, sehr inbrünstig. Und danke auch Ihnen, Admiral White Ford. »Was denken Sie, Mein Lord?«, fragte Captain Kaillee, als er gemeinsam mit White Ford auf dem Achterkastell der König Gorjah II. stand und zuschaute, wie die schier endlose Reihe Galeeren aus der Broken Anchor Bay hinausruderte.
    »Worüber?«, fragte der Baron leise.
    »Was denken Sie über unsere Verbündeten?«
    »Ach so.«
    Nachdenklich schürzte White Ford die Lippen und betrachtete aufmerksam die Flotte, während er über die Frage des Captains nachdachte.
    Sein Flaggschiff bewegte sich unruhig – und das war noch milde ausgedrückt –, doch wenigstens hatte sich in den zwei Tagen, die seit dem Eintreffen der Dohlaraner vergangen waren, die See zumindest ein wenig beruhigt. Der Rumpf der Galeere verschleuderte Gischt in großen Mengen, als sie sich in die Wellen stürzte, doch unter den Schlägen der Riemen kam sie stetig voran.
    Die größeren dohlaranischen Galeeren, die ihr folgten, bewegten sich deutlich schwerfälliger. In mancherlei Hinsicht war ihre Größe wirklich hilfreich, doch für White Ford war es ganz offensichtlich, dass diese Schiffe keineswegs für das offene Meer konstruiert worden waren. Ihre schmalen Rümpfe ohne Tiefgang, typisch für Küstenschiffe, sorgten dafür, dass sie unter Riemen durchaus beachtliche Geschwindigkeit erreichen konnte. Zugleich konnte es aber regelrecht gefährlich werden, Segel zu setzen … und alles andere als robust waren sie auch: Selbst eine derart gemäßigte See wie diese mochte sie auseinanderbrechen lassen. White Ford hatte seine Zweifel, ob sie überhaupt dafür gedacht gewesen waren, jemals außerhalb des Golfs von Dohlar eingesetzt zu werden, und er schätzte die Wahrscheinlichkeit, dass sie zumindest ein weiteres halbes Dutzend verlieren würden, bevor sie auch nur ›MacPhersons Kummer‹ erreichten, zumindest als eins zu eins ab.
    »Ich würde sagen«, antwortete er Kaillee dann bedächtig, »je früher dieses lächerliche Flaggschiff da sinkt, desto besser.«
    Der Flag Captain hob die Augenbrauen. Nicht, weil ihn White Fords Einschätzung so überrascht hatte, sondern dass er sie so offen auszusprechen wagte. White Ford sah seinen Gesichtsausdruck und lachte leise, doch allzu belustigt schien er nicht.
    »Diese ganze Vorstellung, sich von Süden her an Haarahld ›anzuschleichen‹, ist einfach lächerlich«, erklärte er. »Nur ein Schwachkopf würde auf die Idee kommen, Haarahld habe keine Aufklärer entlang der Passage zwischen Silber und Charis aufgestellt. Also wird es letztendlich auf einen schlichten, schnörkellosen Kampf seiner gesamten Truppenstärke gegen die gesamte Truppenstärke dieser Flotte hier hinauslaufen. Würden Sie dem zustimmen?«
    »Selbstverständlich, Mein Lord.«
    »Nun, wenn Thirsk das Kommando über die Dohlaraner innehätte, dann hätte er sich einen guten Grund zurechtlegen können,

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