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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mehrere Sekunden lang nur schweigend auf den Zehenspitzen auf und ab.
    »Was auch immer er beabsichtigen mag, Euer Durchlaucht«, wagte Myrgyn zu mutmaßen, »es sieht doch ganz danach aus, als wolle er einer offenen Schlacht ausweichen.«
    »Was wiederum die Berichte zu bestätigen scheint, dass sich seine Galeonen tatsächlich an irgendeinem anderen Ort befinden.« Black Water nickte. »Wenn er wirklich nur achtzig Galeeren hat, dann wird er ganz gewiss nicht gegen unsere vereinigte Streitmacht kämpfen wollen. Aber dass er sich von der Rock Shoal Bay zurückzieht … das beunruhigt mich regelrecht.«
    »Meint Ihr, er versucht, uns in irgendeinen Hinterhalt zu locken, Euer Durchlaucht?«
    »Ein Hinterhalt? Womit denn?!«, fragte Black Water. Die Frustration, die deutlich in seiner Stimme mitschwang, war nicht gegen seinen Flag Captain gerichtet, das wusste Myrgyn auch genau, und der Herzog vollführte eine ausladende Handbewegung, mit der er die ganze Reihe der verbündeten Galeeren einschloss, die stetig nach Südwesten steuerte.
    »Wenn unsere Informationen wirklich zutreffend sind, dann hat er nichts, womit er einen ›Hinterhalt‹ legen könnte! Und wenn unsere Informationen nicht zutreffend sind, welchen Sinn hätte es dann, uns bis in den Darcos-Sund zu locken, bevor er sich zur Schlacht stellt?«
    »Vielleicht versucht er einfach nur, nicht in der Bucht eingekesselt zu werden, Euer Durchlaucht«, schlug Myrgyn nach kurzem Nachdenken vor. Black Water schaute ihn an, eine Augenbraue gehoben, und der Flag Captain zuckte mit den Schultern.
    »Wir sind immer davon ausgegangen, die Charisianer würden darum kämpfen, die Bucht zu halten, Euer Durchlaucht. Und wenn wir uns in dieser Hinsicht getäuscht haben? Was, wenn Haarahld bereit ist, uns die Bucht zu überlassen, falls genau das erforderlich wäre, um uns davon abzuhalten, ihn irgendwie festzunageln?«
    »Rein theoretisch betrachtet: Wenn er das täte, dann würde er uns die Gelegenheit bieten, einen Stoßtrupp an Lock Island vorbeizuschleusen«, sagte Black Water nachdenklich. »Würde er dieses Risiko tatsächlich eingehen wollen?«
    »Das hängt davon ab, wie groß dieses Risiko wäre, nicht wahr, Euer Durchlaucht? Wenn wir auch nur ein paar Galeeren in der Howell Bay einsetzen würden, könnten wir eine ganze Menge Schaden anrichten. Aber wenn ein paar seiner Galeeren warten, dort oder auf der anderen Seite von Lock Island, die den Nord-Kanal sichern, dann würden wir eine deutlich größere Streitmacht benötigen, um erfolgreich durchstoßen zu können.«
    »Und das würde ihm vielleicht die Gelegenheit bieten, unserer Hauptstreitmacht zu folgen, nachdem wir die hinreichend geschwächt haben, indem wir eine große Abordnung für genau diese Aufgabe abgestellt haben«, setzte Black Water den Gedanken fort und nickte dann langsam.
    »Das auch, Euer Durchlaucht«, stimmte Myrgyn zu. »Wenn er darauf wartet, dass seine Galeonen zurückkehren – wo auch immer die nun gewesen sein mögen – , dann wird er einen Kampf bis zum bitteren Ende aufschieben wollen, bis sie schließlich eintreffen. Und er wird nicht in einer so beengten Umgebung wie der Rock Shoal Bay stecken wollen, falls sein Sohn seine Hilfe draußen auf der Charis-See benötigt.«
    »Genau das Gleiche habe ich mir auch schon gedacht.« Die Falten auf Black Waters Stirn wurden noch tiefer.
    »Wenn er tatsächlich darauf wartet, dass Cayleb zurückkehrt«, fuhr er dann nach einigen Sekunden des Schweigens fort, »dann lässt sich aus der Tatsache, dass er sich nach Süden zurückzieht, vielleicht schlussfolgern, aus welcher Richtung er Cayleb erwartet. Das Letzte, was Haarahld möchte, das ist, dass unsere gesamte Flottenstärke zwischen ihn und Cayleb gerät, wo wir die besten Chancen hätten, jeder seiner beiden auf diese Weise isolierten Streitkräfte einzeln aufzureiben.«
    »Es sei denn, er würde uns in die Zange nehmen wollen«, merkte nun Myrgyn an, und Black Water stieß ein raues Lachen aus »Sharpfield mag uns ja wirklich nicht ausstehen können, Kehvyn, aber er hat nicht unrecht, was Haarahld und die Risiken angeht, die er einzugehen bereit ist. Sollte Haarahld wirklich versuchen, uns zwischen zwei weit versprengten Flotten in die Zange zu nehmen, wobei jede dieser Flotten schwächer ist als die unsrige? Wenn er sich nicht einmal sicher sein kann, wann diese andere Flotte überhaupt eintrifft?« Black Water schüttelte den Kopf. »Keiner von beiden würde wissen, dass wir die andere

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