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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war er auch sehr ehrgeizig. Und das Beste von allem: Er stand ohne jeden Zweifel nicht auf Baron Wave Thunders Liste mutmaßlicher feindlicher Agenten.
    Das alles – vielleicht vom ›Ehrgeiz‹ einmal abgesehen – erschien Maysahn äußerst positiv. Bedauerlicherweise stand Makferzahn immer noch ganz am Anfang, sich ein eigenes Spionagenetzwerk aufzubauen. Maysahn hatte in Erwägung gezogen, seinen neuen Untergebenen in Kontakt mit einigen der erfahreneren Mitgliedern aus Mhulvayns altem Netzwerk zu bringen, um das Ganze etwas zu beschleunigen, doch es war ihm gelungen, dieser Versuchung zu widerstehen.
    Es erschien ihm unwahrscheinlich, dass es Wave Thunder gelungen sein sollte, viele von Mhulvayns Agenten zu identifizieren, so offensichtlich der Baron Mhulvayn selbst auch verdächtigt hatte – schließlich war kein einziger von ihnen in Gewahrsam genommen worden. Es war jedoch auch möglich, dass Wave Thunder genau wusste, wer für Mhulvayn gearbeitet hatte, und dass er sie ganz bewusst ungehindert weiterarbeiten ließ – in der Hoffnung, Mhulvayns Nachfolger würde sie selbst eindeutig identifizieren, wenn er mit ihnen Kontakt aufnahm. Doch angesichts der Tatsache, dass das Spionagenetzwerk Nahrmahns von Emerald vollständig zerschlagen worden war – soweit Maysahn das beurteilen konnte –, stellte Maysahns eigene Organisation jetzt die einzige Möglichkeit der Informationsbeschaffung dar, die Prinz Hektor und seine Verbündeten in Charis hatten. Unter diesen Umständen war er zu dem Schluss gekommen, es sei besser, ein wenig länger darauf zu warten, bis Makferzahn mit ganzer Kraft würde loslegen können, als das Risiko einzugehen, in eine von Wave Thunder gestellte Falle zu tappen und auch noch diese Gelegenheit zu verspielen.
    Ganz zu schweigen davon, dass das natürlich auch einen gewissen Zhaspahr Maysahn den Kopf kosten könnte.
    Nun schaute er zu, wie sich die Spieler der Kraken vor der Trainerbank gegenseitig gratulierten und sich kräftig auf die Schultern klopften. Schließlich trat der nächste Batter − Rafayl Furkhal, der Leadoff Man der Kraken – zur Plate, während der Catcher der Drachen zum Hügel hinübertrottete, um sich kurz mit dem Pitcher abzusprechen. Vermutlich ging es eher darum, den Pitcher ein wenig zu beruhigen, als tatsächlich um ernsthafte Strategiediskussionen. Die Drachen hatten die Beurteilungen der einzelnen Spieler der Kraken sehr genau studiert, und sie wussten, dass Furkhals Stärke vor allem im linken Feld lag. Schon jetzt stellten sich die Infielder deutlich weiter links neu auf – der Second Baseman war jetzt fast zu einem Second Shortstop geworden, und der First Baseman hatte fast die halbe Strecke zum Second Baseman zurückgelegt –, während der Catcher immer noch beruhigend auf seinen Pitcher einredete.
    Ich wünschte, ich hätte jemanden gehabt, der mich in den letzten Monaten ein bisschen beruhigt hätte, dachte Maysahn mürrisch. Es war unendlich frustrierend zu bemerken, dass insgeheim alles mögliche geschah, während ihn selbst die Umsicht dazu zwang, so vorsichtig wie nur irgend möglich vorzugehen, um das eigene Überleben zu sichern. Er hatte sein Bestes gegeben, doch die meisten seiner Informanten saßen nun einmal bei den Händlern in Tellesberg. Bis Oskahr gezwungen gewesen war, um sein Leben zu rennen, hatte er überhaupt nicht bemerkt, wie sehr er sich auf Mhulvayns Urteilsvermögen und auch dessen aktive Arbeit verlassen hatte, wenn es um politische oder militärische Belange ging. Die gute Nachricht dabei war: Prinz Hektors Depeschen zeigten deutlich, dass der Prinz sehr wohl wusste, welchen Einschränkungen der Leiter seiner Spionageabteilung in Charis unterlag.
    Oder zumindest behauptet er, es zu verstehen, schoss es Maysahn durch den Kopf. Schon mehr als einmal hatte er sich gefragt – gerade angesichts von Makferzahns unverkennbarer Tüchtigkeit –, ob Hektor diesen neuen Mann vielleicht nach Charis geschickt hatte, um langfristig ihm die leitende Position in Charis zu übertragen. Diese Möglichkeit bestand durchaus, und wenn es tatsächlich dazu kam, dann würde Maysahns Rückruf nach Corisande sich auf seine eigene Karriere alles andere als positiv auswirken. Aber wenigstens neigte Hektor deutlich weniger dazu als etwa Nahrmahn, einen seiner eigenen Agenten einfach zu eliminieren.
    Vorerst, so hatte Maysahn beschlossen, wollte er die Versicherung seines Prinzen, ihm weiterhin ganz zu vertrauen, einfach für bare Münze nehmen und

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