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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hinüber, der erwartungsvoll neben ihm auf dem Achterdeck stand.
    »Hissen Sie die Bestätigung, Master Aymez«, wies ihn der Captain an. »Schnell, schnell!«
    »Aye aye, Sir!«, erwiderte Midshipman Aymez und bellte gleich darauf den ihm unterstellten Matrosen Befehle zu.
    Gray Harbor schaute zu, ohne auch nur zu lächeln, obwohl Aymez mit seinen dreizehn Jahren noch nicht einmal den Stimmbruch hinter sich hatte und selbst der jüngste der Matrosen unter seinem Kommando mindestens doppelt so alt war wie er. Der Graf hatte einst genau das Gleiche durchgemacht wie Aymez, und der junge Bursche wusste offensichtlich ganz genau, worauf es ankam.
    Zusammengerollte, bunte Flaggentücher wurden den Aufbewahrungstaschen entnommen, dann vier davon in der richtigen Reihenfolge am Signal-Fall befestigt. Konzentriert schaute Aymez zu, vergewisserte sich noch einmal, dass die Nachricht auch wirklich fehlerfrei war, erteilte dann den abschließenden Befehl, und rasch wurden die Flaggen gehisst. Die oberste erreichte die Rahnock, durch eine kurze Schüttelbewegung wurden die Flaggen dann entrollt und flatterten nun im Wind. Jetzt zeigten sie das Gleiche, was auch an der Rahnock der Sturmwind flatterte; auf diese Weise bestätigten sie, dass sie das Signal erhalten und auch korrekt gelesen hatten gleichermaßen..
    Mahgentee hatte die ganze Zeit über den Blick nicht vom Flaggschiff abgewandt. Noch einige Augenblicke verstrichen, und dann, als der Signaloffizier der Sturmwind seine ursprüngliche Nachricht wieder einholen ließ, rief er erneut etwas zum Achterdeck hinab.
    »Auftrag ausführen, Sir!«
    »Also gut, Master Ahlbair«, sagte der Captain jetzt zu seinem Ersten Offizier. »Legen Sie das Schiff bitte auf Steuerbordbug.«
    »Aye aye, Sir!«, erwiderte Lieutenant Ahlbair und bellte dann in sein ledernes Sprachrohr. »Alle Mann an Segel und Brassen!«
    Gray Harbor schaute zu, wie Stywyrts ausgezeichnet gedrillte Mannschaft sich an die Arbeit machte: Maate riefen Anweisungen, Matrosen eilten auf ihre Stationen. Das Manöver war komplizierter als an Bord von Gray Harbors eigenem Schiff, doch die Taifun war eine Galeone, und keine Galeere. Mit einhundertzwanzig Fuß Länge war sie dreißig Fuß kürzer als die für Safehold typische Galeere, und sie war auch breiter und hatte höhere Deckaufbauten, sodass sie regelrecht gedrungen wirkte. Und sie hatte drei Masten, während eine gewöhnliche Galeere natürlich immer nur einen einzigen besaß – doch es waren auch noch weitere Veränderungen an diesem Schiff vorgenommen worden.
    Die offensichtlichste dieser Veränderungen – und das war zugleich die Veränderung, die, wie Gray Harbor hatte feststellen müssen, ihn am meisten störte, weil sie so überhaupt nicht dazu passte, wie ein Schiff seiner Ansicht nach auszusehen hatte – war, dass das hoch aufragende Achterkastell und die Back einfach abgeschafft worden waren. Diese Aufbauten hatten den Vorteil großer Höhe geboten – von immenser Bedeutung bei der Verteidigung gegen Enterer –, und von denen aus man mit Luntenschlossmusketen, Armbrüsten und leichten Kanonen das Feuer geradewegs auf die Decks eines Gegners eröffnen konnte. Dass es diese Aufbauten nicht mehr geben sollte, erschien Gray Harbor einfach … irgendwie falsch. Und er wusste selbst, dass das eine sehr dumme Einstellung war. Diese Aufbauten wurden einfach nicht mehr benötigt, und er hatte schon bemerkt, wie härter am Wind die Taifun segeln konnte, nachdem es nun keine Aufbauten mehr gab, die immensen Windwiderstand boten und das Schiff unweigerlich leewärts drängten. Außerdem gehörte die Abschaffung dieser Aufbauten zu Merlins und Olyvyrs Bemühungen, Kopflastigkeit und Verdrängung des Schiffes abzubauen. Doch so sehr es Gray Harbor auch widerstreben mochte, dass die Aufbauten verschwunden waren: Die Veränderungen am Segelriss dieses Schiffes waren tatsächlich noch ungleich bedeutender.
    Das rahgetakelte Sprietsegel war drei von Sir Dustyn Olyvyrs neuen ›Klüvern‹ gewichen – dreieckigen Stagsegeln, die längsschiffs an den vorderen Stagen befestigt waren, die den Fockmast stützten; und statt eines Lateinersegels am Besanmast gab es jetzt einen Besan – ein längsschiffs ausgerichtetes Gaffelsegel, dessen unteres Ende durch eine schwere Spiere gehalten wurde. Gray Harbor erschienen diese Segel immens … sonderbar, doch er hatte nicht die Absicht, sich zu beklagen. Nichts würde jemals die Tatsache ändern, dass rahgetakelte Schiffe schon

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