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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Grunzlaut aus, der Aufprall – der ihm gewiss einige Rippen gebrochen hatte – ließ ihn taumeln, doch die Kugel flog heulend weiter, hinterließ in Merlins Geschenk nicht einmal eine Delle, nur ein Bleistreifen darauf blieb zurück. Gerade noch gelang es Haarahld, das Gleichgewicht zu halten, und mit der rechten Hand stieß er sein Schwert tief in die Brust eines corisandianischen Matrosen, der versuchte, die Leiter zum Achterdeck zu erklimmen. Mit einem erstickten Schrei stürzte der Mann herab, Blut strömte ihm aus Mund und Nase, und Haarahld grunzte erneut, als Schmerz sein Bein durchzuckte; er hatte zu ruckartig um sein Gleichgewicht gekämpft.
    Mit einem zweihändig ausgeführten Schlag fällte Sergeant Gahrdaner seinen eigenen Gegner, dann stieß er seinen König ohne viel Federlesens beiseite und nahm dessen Platz am Kopf der Leiter ein. Haarahld verzog das Gesicht, doch er wusste, dass ein Tadel jetzt fehl am Platze wäre, und ließ sich zurückfallen; er keuchte heftig, während er seinem Leibgardisten zuschaute.
    Das Achterkastell war nun eine einsame Insel des Widerstandes, und lange würde auch diese sich nicht mehr halten können. Haarahld hatte nicht mitangesehen, wie Tryvythyn gestorben war, doch er hatte die Leiche des Captains erkannt – zusammen mit denen von drei weiteren Lieutenants der Royal Charis. Midshipman Marshyl war ebenfalls gefallen, er lag auf der Leiche von Major Byrk, dem Commander der Marines an Bord des Flaggschiffs. Gahrdaner war der letzte von Haarahlds Gardisten, der noch auf den Beinen war, und der Kreis der Verteidiger, die sich um den König herum gruppiert hatten, wurde unter dem beharrlichen Ansturm der Angreifer stetig kleiner.
    Midshipman Aplyn stand neben ihm, das totenbleiche Gesicht vor Entsetzen verkrampft. Doch der Blick des Jungen verriet Entschlossenheit, und er umklammerte den Säbel eines Matrosen mit beiden Händen, als wäre es ein ausgewachsenes Schwert. Dort stand er, als könne er sich nicht entscheiden, ob er sich in die Schlacht stürzen solle oder weiterleben, und Haarahld ließ die Kurzpike fallen und legte die Hand stattdessen dem Jungen auf die Schulter.
    Aplyn zuckte zusammen, als habe ein Schwertstreich ihn getroffen, dann wirbelte er herum und starrte seinen König an.
    »Bleiben Sie bei mir, Master Aplyn«, sagte Haarahld. »Wir werden schon bald genug zu tun haben.« Die Dreadnought krachte mitten in die verkeilten Galeeren hinein. Gwylym Manthyr machte sich keine Sorgen darum, welchen Schaden sein Schiff erleiden würde – nicht jetzt. Er hatte sich bis zum letzten Moment geweigert, die Segel zu reffen, und Holz splitterte, Schreie ertönten, als er seine Galeone geradewegs in die Steuerbordwand der Todeswal hineinsteuerte.
    Der Bugspriet der Dreadnought überragte das Mittelstück der Galeere, stieß immer weiter vor, bis ihr Klüverbaum krachend gegen die höhere Seitenwand der Royal Charis stieß. Ihr Schegg durchschnitt den Rumpf der Todeswal, ließ Masten und Spanten bersten. Ihr ganzer Fockmast, bereits durch das Abknicken der Bramstenge und zwei weitere Treffer knapp oberhalb des Decks geschwächt, stürzte vorwärts und begrub einen Teil ihres Ziels unter geborstenem Holz, zerrissenem Tauwerk und zerfetztem Segeltuch. Die Marines und Matrosen auf der Marsplattform wurden mitgerissen, und Großbramstenge und Stenge stürzten ebenfalls herab.
    Männer stolperten, stürzten, fielen auf die Knie, als der Aufprall beide Schiffe erzittern ließ, viele wurden von den fallenden Masten erschlagen. Doch dann waren alle der noch überlebenden Marines von Bord der Dreadnought schon wieder auf den Beinen. Sie stürzten vorwärts, duckten sich unter den geborstenen Spieren und der Takelage hinweg, Musketen feuerten und erfassten die hinteren Reihen der corisandianischen Enterer, die immer noch auf die Royal Charis zustürmten. Mit unbändiger Gewalt stießen blitzende Bajonette zu, wurden wieder zurückgezogen, nun leuchtend rot, und die Stiefel der Marines trampelten Verwundete nieder, als sie ungestüm immer weiter vorwärts stürmten.
    Noch während die Marines gegen den Feind anstürmten, sprang Merlin an Steuerbord über das Sicherheitsnetz des Klüverbaums, das Katana in der einen Hand, das Wakizashi in der anderen. Cayleb, Ahrnahld Falkhan und die restlichen Leibgardisten des Prinzen folgten ihm, doch sie waren nur gewöhnliche Sterbliche, und der Seijin hängte sie mühelos ab.
    Ein Großteil der Trümmer war auf die Steuerbordseite

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