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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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an. »Was ist der andere?«
    »Die nicht ganz unbedeutende Tatsache, dass sie anscheinend ein Galeonen-Geschwader zusammengezogen haben, um das zu trainieren, was sie vorhaben – was immer das nun auch sein mag«, erklärte Makferzahn grimmig. »Es sind nur fünf Schiffe, doch sie scheinen eine ganze Menge Zeit zu Übungszwecken auf See zu verbringen. Und wenn sie nicht gerade auf See sind, liegen sie im Hafenbecken der Zitadelle vor Anker, deutlich von allen anderen Flottenteilen entfernt. Laut diesem Burschen, den mein Informant abgefüllt hat, wird dieses Geschwader von Commodore Staynair befehligt.«
    »Staynair?«, wiederholte Maysahn langsam. Dieser Name war in Charis natürlich alles andere als einzigartig, aber so häufig war er nun auch wieder nicht. »Könnte das Sir Domynyk Staynair sein?«
    »Der jüngere Bruder des Bischofs«, bestätigte Makferzahn und nickte.
    »Das ist jetzt aber interessant«, murmelte Maysahn, und seine Gedanken schienen sich zu überschlagen.
    Einerseits erschien ihm diese Vorstellung durchaus vernünftig. Wenn dieses geheimnisvolle Projekt, an dem in King’s Harbour gearbeitet wurde, wichtig genug war, Cayleb persönlich dessen Leitung übernehmen zu lassen, dann war ganz gewiss gewünscht, dass einer der besten Marineoffiziere mit ihm zusammenarbeitete – und alles, was Maysahn bisher über Commodore Staynair gehört hatte, ließ vermuten, dass dieser gewiss in ebenjene Kategorie fiel. Doch dann gab es da auch noch die Verbindung zum Bischof von Tellesberg zu bedenken. Gerüchten zufolge hatte Bischof-Vollstrecker Zherald ernstliche Zweifel an Staynairs Treue. Wenn der jüngere Bruder des Bischofs tatsächlich so tief in das verstrickt war, was Haarahld und sein Sohn hier im Schilde führten, dann wusste vermutlich auch Bischof Maikel alles Erdenkliche darüber. Und das bedeutete, dass auch die Kirche – oder zumindest der charisianische Teil der Kirche – darüber Bescheid wusste. Auch wenn das natürlich nicht notwendigerweise bedeutete, dass das auch für den Bischof-Vollstrecker galt.
    »Ich frage mich …«, setzte Makferzahn an, stockte dann aber wieder. Dabei klang er so nachdenklich, dass Maysahn ihn unwillkürlich fragend anblickte, und sein jüngerer Untergebener zuckte die Achseln. »Ich habe mich nur gefragt«, fuhr er dann fort, als er sich sicher war, dass sein Vorgesetzter ihm auch zuhörte, »was es mit diesen Galeonen auf sich hat, die Olyvyr gleich hier in Tellesberg bauen lässt.«
    »Was soll denn mit denen sein?«
    »Na ja, während wir hier so sitzen, ist mir der Gedanke gekommen, dass er gerade an einem Dutzend dieser Galeonen arbeitet – für acht verschiedene Eigentümer. Und das kommt zu diesen ganzen ›Schonern‹, die er in letzter Zeit bauen lässt, noch hinzu.«
    »Jede einzelne Werft im ganzen Königreich plant hier Schiffe – geradezu im Übermaß«, gab Maysahn nüchtern zurück. »Die Werften, in denen im Augenblick nicht gerade eigene Schiffe gebaut werden, sind damit beschäftigt, bereits bestehende Schiffe nach diesen neu entwickelten Segelrissen zu takeln. Und das ist alles Olyvyrs Schuld – ob direkt oder indirekt. Na ja, die von Olyvyr und von Howsmyn natürlich.«
    »Ich weiß. Aber anscheinend sehen alle diese Galeonen, die gerade jetzt gebaut werden, absolut gleich aus. Und nach dem, was ich von einigen Zimmermännern in Howsmyns Werft in Tellesberg gehört habe, unterscheiden die sich in mancherlei Hinsicht recht drastisch von der üblichen Bauweise. Zum einen sind die alle gut zwanzig oder dreißig Fuß länger und deutlich robuster und schwerer gebaut als jede Galeone, an denen diese Zimmermänner jemals zuvor gearbeitet haben. Ich kenne ja den Ruf, in dem Olyvyr steht, und ich weiß, dass diese neue Takelung, die er sich da zurechtgelegt hat, diesem ausgezeichneten Ruf nur noch zuträglich war. Dennoch: Erscheint es Ihnen nicht ein wenig sonderbar, dass acht verschiedene Schiffseigentümer gleichzeitig insgesamt ein Dutzend Schiffe in Auftrag geben sollen, die alle in völlig neuer, bislang unerprobter Art und Weise konstruiert sind?«
    »Das klingt wirklich ein wenig merkwürdig«, gab Maysahn zu. Nachdenklich nippte er an seiner Schokolade und blickte erneut die belebte Straße hinunter.
    »Man sollte doch annehmen, dass diese Privatleute ein wenig konservativer denken, oder nicht?«, sinnierte er laut. »Vielleicht lässt Olyvyr ein paar seiner neuen Konstruktionen bauen, stellt sie in Dienst und schaut, wie sie sich in

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