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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Äquatorregionen üblichen sturzbachartigen Regen beobachten; er prasselte auf die Dächer von Gorjahs Palast. Wie ein Wasserfall ergoss er sich von den Traufen und lief gurgelnd in den Rinnstein, und die warme Luft war drückend feucht-schwül. Zugleich war sie sonderbar still, trotz des Gewitters, wie eine feuchte Faust schien sie Makgregair zu umklammern; seine Unterkleider waren schon jetzt völlig durchgeschwitzt.
    Tarot ist einfach kein guter Ort für jemanden, der im Nordland geboren ist, dachte er und erinnerte sich an seine Kindheit in der Nordland-Provinz der Republik Siddarmark. Er war damit aufgewachsen, im kalten, tiefen Wasser der Hsing-Wu-Passage zu fischen – wenn das Eis genug geschmolzen war, um das überhaupt zuzulassen –, und dieser tropische Schmelzofen drückte ihn mit beinahe physischer Gewalt nieder. Es erstaunt mich doch immer wieder, dass die Menschen hier überhaupt in der Lage sind, bei dieser Hitze klar zu denken. Man sollte doch meinen, alleine schon der allgegenwärtige Schimmel hier müsste ihnen allen die Gehirne weggefressen haben!
    Wenigstens war seine Sommer-Soutane aus Baumwolle gewebt, nicht aus dem traditionellen Wollstoff, doch auch das bot ihm im Augenblick nur wenig Trost, und unwillkürlich betrachtete er Gorjahs sogar noch leichtere Seidengewänder.
    »Ich danke Euch, dass Ihr Euch Zeit für mich genommen habt. Und auch, dass Ihr Euch bereit erklärt habt, mich unter vier Augen zu sprechen«, sagte er, während er sich wieder aufrichtete – nur ein wenig schneller, als es unter den gegebenen Umständen schicklich war. Gorjah war ein König, während Makgregair nur ein einfacher Oberpriester war! Doch dieser Oberpriester war in seiner Funktion als unmittelbarer Abgesandter Gottes Heiliger Kirche hier, und nun blickte er Gorjah geradewegs in die Augen. Diese Geste war in keinerlei Hinsicht als respektlos zu erachten, doch war es immer das Beste, gleich von Anfang an den eigenen Status eindeutig zur Schau zu stellen.
    »Es ist mir eine Freude, jederzeit meinen Zeitplan umzustellen, um mit einem Abgesandten von Mutter Kirche zu sprechen«, gab Gorjah zurück. Und er klingt tatsächlich so, als meine er das völlig ernst, stellte Makgregair fest. Andererseits hatten Könige auch sehr viel Erfahrung darin, Dinge so klingen zu lassen, als meinten sie diese völlig ernst.
    Fast so sehr wie diejenigen von uns, die als Diplomaten im Dienste des Kanzlers tätig sind, dachte er und lächelte in sich hinein.
    »Etwas Derartiges hört jeder Priester gerne, Euer Majestät.« Nun gestattete Makgregair sich ein Lächeln, doch dann wurde seine Miene auch schon wieder ernst. »Dennoch bin ich Euch dafür dankbar, Euer Majestät. Ich wünschte, alle Prinzen und Könige auf Safehold wären sich in gleichem Maße ihrer Verantwortung Gott und Seiner Kirche gegenüber so bewusst wie Ihr.«
    Gorjahs Miene schien zu erstarren, und er kniff die Augen zusammen.
    »Entschuldigen Sie, Pater«, sagte er nach kaum merklichem Zögern, »aber welcher Prinz oder König könnte sich so verlieren, dass er diese Verantwortung vergessen könnte?«
    »Mutter Kirche und die Heilige Inquisition müssen stets darauf achten, wie sehr die Pflichten und die Verantwortung − und die Versuchung –, die mit weltlicher Macht einhergehen, einen Regenten von seiner Verpflichtung Gott gegenüber ablenken können«, gab Makgregair ernsthaft zurück. »Nicht alle von ihnen sind so gewissenhaft wie Ihr, wenn es darum geht, die eigenen Verpflichtungen zu achten, Euer Majestät.«
    »Ich finde diesen Gedanken beunruhigend, Pater«, sagte Gorjah langsam. »Und, um ehrlich zu sein, auch ein wenig beängstigend, da ich davon ausgehen muss, dass Sie einen Grund haben, mir das mitzuteilen.«
    »Sorgt Euch nicht, dass irgendjemand mit dem Respekt, den Ihr Mutter Kirche entgegenbringt, unzufrieden sein könnte, Euer Majestät.« Makgregair klang sehr beruhigend, und erneut lächelte er, wenngleich jetzt ein wenig betrübt. »Und doch habt Ihr nicht unrecht. Ich bin hier, um mit Euch über die Schwächen von Prinzen zu sprechen. Vor allem macht sich Vikar Zahmsyn zunehmend ernstliche Sorgen um einen anderen Regenten. Einen, dessen Sorge um weltliche Macht und weltlichen Reichtum ihn gefährlich weit vom Pfad der Gehorsamkeit Gott und Seiner Kirche gegenüber hat abweichen lassen. Und ein Regent, mit dem Ihr, so fürchte ich, enge Bande geknüpft habt.«
    Trotz seiner dunklen Haut erbleichte Gorjah ein wenig, und feine Schweißperlen

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