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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eigenen Familien zu beschützen.
    Und das, dachte er grimmig, wird so unschön werden, wie man es sich nur vorstellen kann. Und das alles nur, weil Trynair unserem nutzlosen König versprochen hat, bei der Rückforderung seiner Schulden ein wenig Milde walten zu lassen.
    Er verzog das Gesicht und schüttelte ein weiteres Mal den Kopf, deutlich heftiger dieses Mal. Diese Art Gedanken waren gefährlich, ganz zu schweigen davon, dass sie das eigentliche Problem auch nicht trafen. König Rahnyld war nun einmal sein Landesherr, und es war eines jeden Soldaten Pflicht und Ehre, den Befehlen des Königs Folge zu leisten – wie der Soldat auch immer darüber denken mochte, was auch immer der Grund für diese Befehle sein mochte. Und deswegen war es auch seine Aufgabe, alles das zu tun, was er nur konnte, um diesen Feldzug vor Admiral General Herzog Malikai zu retten.
    Das versprach eine … interessante Herausforderung zu werden.

.II.
    King’s Harbour, Helen Island
    »Sie sind unterwegs«, meldete Merlin grimmig, während er dem Marines-Wachposten zunickte und durch den Eingang trat.
    Cayleb blickte von dem großen Tisch auf, der mitten in dem großen, von zahlreichen Lampen erleuchteten Raum stand, den Merlin ›die Einsatzzentrale‹ getauft hatte. Die gesamte Fläche des Tisches war von einer gewaltigen Landkarte bedeckt, die man aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt hatte. Nun trat Merlin an den Tisch heran und betrachtete die Karte mit nachdenklicher Miene. So groß sie auch sein mochte, es würde noch mehrere Fünftage dauern, bis die Dohlaranische Flotte das dargestellte Gebiet erreichte – aber der Eröffnungszug dieses Krieges war zweifellos gekommen.
    »Gibt es weitere Hinweise auf ihren Kurs?«, fragte Cayleb, und so düster Merlins Stimmung auch sein mochte, brachte ihn diese Frage doch dazu, die Lippen zu einem Grinsen zu verziehen.
    Seit diesem Gespräch, nachdem Merlin die Kraken hatte erschlagen müssen, hatte Cayleb Merlin nie wieder auf seine mehr-als-menschliche Natur angesprochen. Zumindest nie ausdrücklich. Doch mittlerweile nahm der Kronprinz die besonderen Fähigkeiten dieses ›Seijin‹ mit einer Selbstverständlichkeit hin, dass er nicht einmal mehr mit der Wimper zuckte. Dennoch: So … abgestumpft er in dieser Hinsicht auch sein mochte, wusste er doch genau, wie wertvoll Merlins ›Visionen‹ wirklich waren.
    »Falls sich nicht irgendetwas ändert, werden sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Südkurs halten«, erwiderte Merlin. »Das passt Thirsk nicht. Er hätte es vorgezogen, die ganze Fahrt nach Tarot über stets in Küstennähe zu bleiben. Aber da er das nicht kann, versucht er Malikai davon zu überzeugen, Samson’s Land wenigstens östlich zu passieren und weiterhin in Küstennähe zum Armageddon-Riff zu bleiben.«
    »Weil er kein Schwachkopf ist«, schnaubte Cayleb, umrundete den Tisch, stellte sich neben Merlin und blickte dann wieder auf die Karte hinab. »Man sollte nicht vergessen, dass es durchaus etwas für sich hat, nicht weiter nach Süden zu fahren, als unbedingt notwendig, und ich würde es durchaus auch bevorzugen, nicht vor dem Riff nach einem Notankerplatz zu suchen – wenn man bedenkt, wie sich das auf die Moral der Truppe auswirken wird! Andererseits könnte man sich wenigstens darauf verlassen, dort einen Ankerplatz zu finden, wenn es wirklich notwendig ist. Und eine Galeerenflotte, die versucht, dieses Meer zu durchqueren, wird früher oder später unbedingt einen Notankerplatz benötigen.«
    »Und ziemlich genau das sagt Thirsk auch«, pflichtete Merlin ihm bei. »Malikai ist dagegen, weil er glaubt, es werde länger dauern. Abgesehen davon wird es doch schon weit im Frühling sein, wenn sie das Meer der Gerechtigkeit erreichen, oder nicht? Das bedeutet, dass das Wetter ziemlich akzeptabel sein dürfte.«
    »Wisst Ihr«, sagte Cayleb und klang nur halb belustigt dabei, »dass Malikai das Oberkommando über die Südstreitkräfte innehat, lässt mich wieder einmal vermuten, dass Gott doch auf unserer Seite ist, was auch immer der Rat der Vikare denken mag.«
    »Ich verstehe, was Ihr meint. Dennoch …« – Merlin zuckte mit den Schultern – »… hat er viele Schiffe. Und für mich sieht es so aus, als würde zumindest Thirsks Geschwader gut gedrillt und kampfbereit sein, wenn sie hier eintreffen, egal wie unschön die Überfahrt auch werden mag.«
    »Daran zweifle ich nicht. Aber Malikai wird ihm dennoch ein ganz schöner Klotz am Bein

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